Relevanz einer zeitnahen Diagnosestellung
Funktionelle neurologische Bewegungsstörungen machen neben nicht epileptischen, funktionellen
Anfällen die zweitgrößte Gruppe der funktionellen neurologischen Störungen aus und
gehören damit neben Kopfschmerzen und Epilepsien zu den häufigsten neurologischen
Erkrankungen [1], [2]. Frauen sind dabei meist mehr als doppelt so oft betroffen als Männer [3]. Meist erkranken Patienten um das 40. Lebensjahr [3]. Patienten mit funktionellen neurologischen Störungen zeigen eine hohe Krankheitsschwere
mit häufig chronischen Verläufen, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität
und finanziellen Belastung der Patienten und des Gesundheitssystems führt [4].
Ein wichtiger Faktor für diese Beeinträchtigung resultiert aus der meist erheblichen
Diagnoseverzögerung und der damit verbundenen fehlenden Akzeptanz und Bearbeitung
der Erkrankung [5]. Die Diagnosestellung fällt häufig schwer, da das Krankheitsbild in der Ausbildung
oder im Studium zahlreicher medizinischer Disziplinen kaum Beachtung findet [6]. Dies ist sehr bedauerlich, da die Diagnose zeitnah und klinisch anhand von positiven
Diagnosekriterien gestellt werden kann und kostenintensive, zeitaufwändige Ausschlussdiagnostik
in den meisten Fällen unnötig ist [7].
Grundpfeiler der Diagnosestellung – Inkongruenz und Inkonsistenz
Man sollte sich nicht durch die große Heterogenität der Symptome in die Irre führen
lassen, sondern die bei allen funktionellen neurologischen Bewegungsstörungen vorliegende
Inkongruenz und Inkonsistenz gezielt untersuchen [8]. Inkongruenz bedeutet dabei, dass sich die motorischen Symptome von denen klassischer
nicht funktioneller neurologischer Bewegungsstörungen unterscheiden und nicht den
neuroanatomischen und -physiologischen Gesetzmäßigkeiten unterliegen [9]. Dies verdeutlicht, dass eine klinisch-neurologische Expertise von Bedeutung für
die Diagnosestellung ist [10]. Funktionelle neurologische Bewegungsstörungen zeigen sich zudem in der klinischen
Vorstellung und im gesamten Krankheitsverlauf inkonsistent in Schwere und Art ihrer
Ausprägung [11], [12]. Sobald den Symptomen eine größere kognitive Aufmerksamkeit zukommt, z. B. während
der körperlichen Untersuchung, sind diese besonders stark ausgeprägt [13].
Den Patienten fällt es sehr schwer, ihre erhöhte Aufmerksamkeit auf Aufforderung von
den Symptomen weg auf andere motorische oder kognitive Aufgaben zu lenken [14]. So können z. B. selbst einfache kognitive (einfache Rechenaufgaben, Monatsnamen
rückwärts aufsagen) und motorische Aufgaben (einen einfachen Rhythmus in der nicht
betroffenen Extremität nachmachen) nicht fehlerfrei ausgeführt werden. Gelingt es
den Patienten (meist nach längerem Üben) die Aufmerksamkeit von der betroffenen Körperregion
weg zu verlagern, kommt es typischerweise zu einer Reduktion der Symptome [15]. Dies zeigt sich darin, dass bestimmte motorische Aufgaben nicht oder nur eingeschränkt
ausgeführt werden, wohingegen andere, bei denen gleiche Muskelgruppen mitbeteiligt
sind, aber die Aufmerksamkeit nicht bewusst auf der motorischen Ausführung liegt,
ohne Einschränkungen funktionieren, z. B. Gehen funktioniert nicht, aber Tanzen mit
Fokus auf die Musik ist ohne Einschränkungen möglich [15] ([
Tab. 1
]).
Tab. 1
Allgemeine klinische Charakteristika aus der Anamnese und der klinisch-neurologischen
Untersuchung
Anamnese
|
Plötzlicher Beginn
|
Symptome entwickeln sich nicht schleichend, sondern sind plötzlich vorhanden.
|
Triggerereignis
|
Ereignis, welches im zeitlichen, aber in keinem kausalen Zusammenhang mit dem Erstauftreten
der Symptome steht.
|
Triggerereignis wird vom Patienten als Auslöser der Erkrankung verstanden.
|
Gestörtes Handlungsbewusstsein (Sense of Agency)
|
Symptome werden als nicht willentlich beeinflussbar erlebt.
|
Patient sieht sich nicht als Akteur seiner Bewegung/Handlung.
|
Gestörte Antizipation
|
Fehlerhafte Annahme über Dinge, die die Krankheitssymptome verstärken.
|
Modulationsfähigkeit der Symptome
|
Faktoren, die die Krankheitssymptome verändern, z. B. Hobbys, Stress.
|
Klinisch-neurologische Untersuchung
|
Inkongruenz
|
Motorische Symptome unterscheiden sich von denen klassischer nicht funktioneller neurologischer
Bewegungsstörungen.
|
Motorische Symptome unterliegen nicht neuroanatomischen und -physiologischen Gesetzmäßigkeiten.
|
Inkonsistenz mit Variabilität der Symptomschwere und -ausprägung
|
Starke Symptomausprägung, wenn Aufmerksamkeit auf betroffene Köperregion gerichtet
wird.
|
Abnahme der Symptome, wenn Aufgaben durchgeführt werden, bei denen Aufmerksamkeit
nicht auf betroffener Körperregion liegt.
|
Schwierigkeiten in der Aufmerksamkeitslenkung
|
Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit bewusst auf Aufforderung von den Symptomen weg
auf andere kognitive oder motorische Aufgaben zu richten.
|
Huffing-and-Puffing-Zeichen
|
Patienten zeigen große Anstrengung bei Durchführung von Aufgaben in der klinisch-neurologischen
Untersuchung.
|
Vorsicht, Zurückhaltung
|
Aufgaben in der betroffenen Körperregion werden nur sehr zögerlich und unter großer
visueller Kontrolle durchgeführt.
|
Diese Veränderung der klinischen Zeichen geschieht meist unbewusst und wird vom Patienten
selbst, aufgrund der Aufmerksamkeitsverlagerung weg von den Symptomen, nicht wahrgenommen.
Es empfiehlt sich daher die Patienten direkt während der Untersuchung darauf aufmerksam
zu machen, damit sie dies nachvollziehen können. Außerdem können die klinischen Charakteristika
z. B. auf einem Video aufgenommen werden, um diese den Patienten während der Diagnosevermittlung
zu verdeutlichen.
Weitere wichtige Gemeinsamkeiten funktioneller Bewegungsstörungen
In der klinisch-neurologischen Untersuchung zeigen die Patienten große Anstrengung,
um die vorgegeben Aufgaben zu absolvieren (Huffing-and-Puffing-Zeichen) [16], [17]. Komplexe Bewegungsabläufe, die implizit ablaufen sollten, unterliegen dabei gesteigerter
expliziter Kontrolle und funktionieren daher nicht mehr. Dieses Phänomen der reduzierten
Leistung durch übermäßige Selbstbeobachtung und -kontrolle wurde anschaulich von Profisportlern
und -musikern beschrieben [18], [19]. Allen Patienten ist darüber hinaus gemeinsam, dass sie ihre Symptome als nicht
willentlich beeinflussbar erleben. Dies spiegelt sich neurophysiologisch und bildgebend
in einem gestörten Handlungsbewusstsein, dem fehlerhaften Sense of Agency wider (siehe
Artikel Gless et al. in diesem Heft). Obwohl die Symptome Charakteristika von Willkürmotorik
beinhalten, können die Patienten diese nicht willentlich steuern, was häufig zu einer
großen Hilflosigkeit und Verzweiflung der Betroffenen führt.
Etwas zwei Drittel aller Patienten berichten ein auslösendes Ereignis [20]–[22], welches unmittelbar vor dem Erstauftreten der Symptome, die in aller Regel ganz
plötzlich und in voller Schwere aufgetreten sind [23], stattgefunden hat, aber in keinem kausalen Zusammenhang zu den Beschwerden steht
[24]. Viele Patienten sehen dies aber als Auslöser ihrer Erkrankung an und haben ein
falsches Krankheitsverständnis. Häufig bestehen feste Annahmen über Dinge, die die
Krankheitssymptome verstärken (eine gestörte Antizipation) [25]. Im Gegensatz dazu berichten Patienten aber auch von Faktoren, die die Symptome
reduzieren. Nicht selten sind dies Hobbys oder andere Prozesse, die die Aufmerksamkeit
der Patienten unbewusst von den Symptomen weglenken ([
Tab. 1
]). Diese Modulationsfähigkeit sollte man sich für die Untersuchung, die Diagnosevermittlung
und weitere Therapieplanung zu Nutze machen.
Des Weiteren zeigte sich, dass nicht selten andere Erkrankungen für die Entstehung
einer funktionellen neurologische Bewegungsstörung prädisponieren [26]. So erkranken bis zu 30 % der Patienten mit nicht funktionellen Bewegungsstörungen
(z. B. idiopathisches Parkinson-Syndrom [27] oder Tourette-Syndrom [28]) zusätzlich an funktionellen Bewegungsstörungen. Aber auch bei Patienten mit Multipler
Sklerose wurde ein gehäuftes Auftreten von zusätzlichen funktionellen Störungen beschreiben
[29], [30]. Dies ist von erheblicher therapeutischer Relevanz, da diese Erkrankungen, nur wenn
sie voneinander abgegrenzt diagnostiziert werden, für das jeweilige Krankheitsbild
spezifisch therapiert werden können.
Häufig leiden Patienten mit funktionellen Bewegungsstörungen zusätzlich an weiteren
funktionellen Störungen wie Konzentrationsstörungen, Gefühlsstörungen, nicht epileptischen
Anfällen und Schwindel [31]. Die meisten Patienten berichten darüber hinaus über eine nicht selten stark reduzierte
körperlicher Belastbarkeit im Sinne eines Fatigue-Syndroms und chronischer Schmerzen
[31]. Psychiatrische Komorbiditäten liegen nicht wie früher angenommen bei allen Patienten
vor und sind kein Diagnosekriterium mehr [32]. Patienten mit funktionellen Bewegungsstörungen leiden deutlich seltener an psychiatrischen
Komorbiditäten als Patienten mit funktionellen, nicht epileptischen Anfällen [33]. Angststörungen gefolgt von depressiven Störungen und posttraumatischen Belastungsstörungen
treten bei funktionellen Bewegungsstörungen am häufigsten auf [33]. Ein Großteil der Patienten berichtet von erheblichen beruflichen und privaten psychosozialen
Belastungsfaktoren, welche ein wichtiger Baustein in der Therapie sein können (siehe
Artikel von Bolte et al. in diesem Heft).
Funktionelle Bewegungsstörungen und ihre Besonderheiten
Die beschriebenen Hauptdiagnosekriterien lassen sich während der klinisch-neurologischen
Untersuchung gut auf die individuellen funktionellen Bewegungsstörungen anwenden.
Wir führen im Folgenden einige, aber nicht alle Untergruppen auf und verdeutlichen
wie in diesen Fällen die Kriterien praktisch zur Anwendung gebracht werden können
([
Tab. 2
]). Detaillierte Informationen zu weiteren funktionellen Bewegungsstörungen wie dem
funktionellem Parkinson-Syndrom [34] und funktionellen Tics [35], [36], [66] finden sich in den angegebenen Fachartikeln.
Tab. 2
Praktische Untersuchungstechniken pro Störungsbild. Die Tabelle beinhaltet eine Auswahl
der wichtigsten Zeichen. Wenn Zeichen nummeriert sind, zeigt dies die Reihenfolge
der Durchführung an.
Klinisches Zeichen
|
Durchführung der Untersuchung
|
Beschreibung des Untersuchungsbefundes
|
Zittern/Zuckungen
|
Entrainment
|
|
Zittern/Zucken nimmt vorgegebene Frequenz an
|
|
|
Diskrepanz bei einseitig durchgeführten Bewegungen mit der nicht betroffenen oberen
Extremität
|
Finger-Nase-Test: Der Patient tippt im Wechsel mit dem Zeigefinder erst auf den Zeigerfinger
des Untersuchenden und dann auf seine Nasenspitze.
|
Abnahme des Zitterns/Zucken
|
Schreibprobe: Der Patient soll einen Satz schreiben, z. B. „Heute ist ein schöner
Tag“.
|
Der Patient füllt mit einer Hand Wasser von einem Glas in ein anderes Glas, ohne dabei
das andere Glas festzuhalten.
|
Der Patient schreibt mit einem Fuß eine „8“ auf den Boden.
|
Abnahme des Zitterns/Zucken
|
Der Patient schießt einen Ball.
|
Kokontraktion
|
Der Untersuchende bewegt die betroffene Körperregion passiv durch.
|
Wechselinnervation
|
Zunahme des Muskeltonus
|
Whack-a-Mole-Zeichen
|
Der Untersuchende fixiert das betroffene Körperteil, um das Zittern/Zucken passiv
zu unterdrücken.
|
Zittern/Zucken einer anderen Körperregion, Unruhegefühl in einer anderen Körperregion,
die vorher nicht oder weniger betroffen war
|
Schnelle ballistische Bewegungen mit nicht betroffener Extremität
|
Der Untersuchende lässt den Patienten die betroffene Extremität in die Position der
stärksten Symptomauslösung halten.
|
Sistieren des Zitterns/Zuckens
|
Der Patienten bewegt seine gestreckte Extremität schnell und ausfahrend gegen die
Hand des Untersuchenden.
|
Gewichtsbelastung des betroffenen Körperteils
|
Der Untersuchende legt ein ca. 0,5 kg schweren Gegenstand auf betroffene Gliedmaße.
|
Verstärkung des Zitterns/Zuckens
|
Der Patient hält ein Gewicht in der betroffenen Hand.
|
Suggestion
|
Der Untersuchende versucht Symptome durch Suggestion (z. B. durch das Aufsetzen einer
Stimmgabel) zu verändern.
|
Symptome durch Suggestion potenziell veränderbar
|
Fehlhaltungen
|
Häufiges Fehlen einer Geste antagoniste
|
Der Untersuchende fragt den Patienten, ob die Symptome durch die Berührung des eigenen
Körpers, z. B. Hand an die Wange legen, vermindert werden.
|
Keine Abnahme der Beschwerden durch selbstgenerierte Berührung der Patienten
|
Kein Babinski-II-Zeichen bei funktionellem Hemispasmus
|
Der Patient kneift die Augen zusammen.
|
Keine Elevation der Augenbraue bei gleichzeitigem Augenschluss, anders als beim klassischen
Hemispasmus facialis
|
Auffälligkeiten beim passiven Durchbewegen der betroffenen Extremität
|
Der Untersuchende kündigt dem Patienten an, dass er die betroffene Körperregion passiv
durchbewegen wird und bewegt diese dann vorsichtig passiv durch.
|
Kokontraktion agonistischer und antagonistischer Muskelgruppen beim passiven Durchbewegen
im Bereich der Gelenke, z. B. Ellenbogen
|
Wechselinnervation
|
Erhöhung der Muskelanspannung
|
Wird vom Patienten häufig als unangenehm/schmerzhaft empfunden
|
Symptomdarstellung außerhalb der formalen neurologischen Untersuchung
|
Symptome des Patienten z. B. während des An- und Auskleidens, beim Raumwechsel, Lagewechsel
etc. beobachten.
|
Häufig Symptomreduktion beobachtbar durch unbewusste Aufmerksamkeitslenkung
|
Lähmung/Schwäche
|
Give way weakness
|
Einzelkraftprüfung: Der Untersuchende prüft die Kraft des betroffenen Körperteils
des Patienten gegen einen Widerstand.
|
Zunächst gute Kraft, aber nach kurzer Zeit plötzlicher vollständiger Kraftverlust
|
Absinken ohne Pronation im Arm-Vorhalte-Versuch
|
Arm-Vorhalte-Versuch: Der Untersuchende leitet den Patienten an, die Arme mit den
Handflächen nach oben (Supination) mit geschlossenen Augen für 10 Sekunden zu halten.
|
Unregelmäßiges Absinken der betroffenen Gliedmaße ohne Pronation
|
Abduktor-Zeichen im Finger bzw. Bein
|
Allgemeine Durchführung
|
|
Keine Abduktion des betroffenen Körperteils bei 1. möglich
|
|
Unbewusst ausgeführte und dadurch uneingeschränkte Abduktion im betroffenen Körperteil
bei 2. möglich
|
Spezifische Durchführung
|
Finger: Der Untersuchende lässt den Patienten eine Abduktion des fünften Fingers der
nicht betroffenen Hand gegen Widerstand für ca. 2 min. durchführen.
|
Synkinetische Abduktion des fünften Fingers der betroffenen Hand
|
Bein: Der Untersuchende lässt den Patienten eine Abduktion des nicht betroffenen Beines
gegen Widerstand durchführen.
|
Synkinetische Abduktion des betroffenen Beines
|
Hoover-Zeichen
|
|
Keine direkte Kraftentfaltung möglich
|
|
Während der Flexion des nicht betroffenen Beins kommt es unbewusst zur Kraftentfaltung
(Extension) im zuvor gelähmten Bein
|
Diskrepanz der Symptome im Liegen und Stehen
|
|
Schwache Plantar- oder Dorsalflexion im Liegen
|
|
Erhaltene Fähigkeit auf den Zehen oder Hacken zu stehen
|
Spinal Injury Center Test
|
Der Untersuchende bringt die Beine des liegenden Patienten passiv in eine im Kniegelenk
gebeugte Position, wobei die Fußsohlen weiterhin die Unterlage berühren.
|
Beine können selbstständig vom Patienten in dieser Position gehalten werden
|
Gang-/Gleichgewichtsstörung
|
Abnahme der Gangstörung durch Schnelligkeit
|
Langsames und konzentriertes Gehen demonstrieren lassen.
|
Symptomverstärkung
|
Seiltänzergang: Der Patient soll eine Strecke gehen, wobei ein Fuß vor den anderen
Fuß (auf einem imaginären Seil) gesetzt wird.
|
Schnelles Gehen, Laufen oder Joggen demonstrieren lassen.
|
Abnahme der Symptome
|
Fallneigung zur Unterstützung
|
Langsames und konzentriertes Gehen demonstrieren lassen.
|
Fallneigung in Richtung einer Unterstützung, z. B. Untersuchende, Wand, meist keine
Stürze, falls ja, fällt der Patient eher langsam und ohne schwere Verletzungen
|
Untersuchung im Stand
|
Rumpfschwanken, bei dem der Oberkörper sehr stark in verschiedene Richtung ausgelenkt
und dann im Anschluss wieder gut in die Mittellinie zurückgeführt wird
|
Bürostuhl-Test
|
Der Untersucher leitet den Patienten an, sich auf einem Stuhl mit Rollen, auf dem
er sitzt, fortzubewegen
|
Verbesserung der Symptome
|
Wandel der Phänomenologie
|
Erschwerte Gangprobe des Patienten, z. B. Hindernisse übersteigen, Slalom, Seiltänzergang
|
Veränderung der Phänomenologie der Gangstörung
|
Funktionelles Romberg Zeichen
|
|
Mit Latenz von wenigen Sekunden kommt es zu einem starken Schwanken des Patienten
mit großen, ausfahrenden Rumpf-/Armbewegungen.
|
-
2. Erneute Durchführung des Romberg-Stehversuchs mit gleichzeitiger Aufmerksamkeitsverlagerung
des Patienten, z. B. mit dem Finger Zahlen auf den Rücken des Patienten schreiben
oder kognitive Aufgaben, wie Kopfrechnen, durchführen.
|
Symptomverbesserung
|
Pull-Test/Zugtest mit Windmühlenzeichen
|
|
Schreckreaktion und große, ausfahrenden Armbewegungen oder Patient lässt sich komplett
passiv ohne einen Ausfallschritt in die Arme des Untersuchenden fallen.
|
Ein funktionelles Zittern (funktioneller Tremor), welches die größte Gruppe der funktionellen
Bewegungsstörungen ausmacht [3], zeigt sich irregulär in Amplitude, Frequenz und Art der betroffenen/aktivierten
Muskelgruppen [37]. Meist tritt das Zittern in Ruhe, beim Halten und in Aktion auf und betrifft am
häufigsten die Arme, Beine und den Rumpf [38], wobei aber der gesamte Körper oder nur einzelne Körperteile (Gaumensegel [39]) betroffen sein können. Typischerweise nimmt das funktionelle Zittern eine vom Untersuchenden
vorgegebene Frequenz an, was Entrainment (Einschwingen) genannt wird [40]. Dazu sollte einseitig (mit der weniger stark/nicht betroffenen Extremität) ein
vorgegebener Rhythmus imitiert werden, z. B. durch einen repetitiven Faustschluss
oder Fußauftreten. Meist gelingt es den Patienten durch eine visuell und akustisch
angeleitete Instruktion (Patient sieht die Hand des Untersuchenden und hört den vorgegebenen
Takt) effektiver, ihre Aufmerksamkeit zu verlagern [41].
Andere einseitig durchgeführte Bewegungen mit der nicht betroffenen Hand wie das Fingerabzählen
oder der Finger-Nase-Test führen ebenfalls zu einer Abnahme/Sistieren des Zitterns
[41]. Dabei sollte immer auf eine komplette Aufmerksamkeitsverlagerung von den Symptomen
weg, auf die vorgegebene Aufgabe hin, geachtet werden. Dies kann durch eine höhere
Komplexität der Aufgabe erreicht werden (obere Extremität: Schreiben, Umfüllen von
Wasser in ein Glas mit einer Hand; untere Extremität: eine „8“ mit dem Fuß auf den
Boden schreiben, einen Ball schießen).
Beim passiven Durchbewegen der zitternden Körperregion zeigt sich eine Kokontraktion
agonistisch/antagonistischer Muskelgruppen, welche man in Form einer Wechselinnervation
während der passiven Bewegung oder beim Sistieren des Tremors, kurz bevor dieser wieder
auftritt, wahrnehmen kann [14]. Das betroffene Körperteil sollte zudem vom Untersuchenden fixiert werden, sodass
das Zittern passiv unterdrückt wird. In einigen Fällen kommt es dann zu einem Zittern
einer anderen Körperregion und/oder Patienten berichten über ein deutliches Unruhegefühl
in einer anderen Körperregion, die vorher nicht oder weniger betroffen war (Whack-a-Mole-Zeichen
[42]). In einigen Fällen lässt sich das Zittern durch Suggestion (z. B. das Aufsetzen
einer Stimmgabel) verändern [41].
Typischerweise führen schnelle, ballistische Bewegungen, wie eine schnell ausfahrende
Bewegung der gestreckten einseitigen Extremität gegen die Hand des Untersuchenden,
zu einem Sistieren des Zitterns [43]. Wichtig ist dabei, dass Patienten angeleitet werden, die Bewegung so schnell wie
möglich auszuführen. Wenn Patienten ein Gewicht halten, wird die Amplitude eines funktionellen
Haltetremors größer [37]. Man sollte sich zudem in der Untersuchung demonstrieren lassen, welche Dinge das
Zittern verstärken oder lindern können. Sollten die Symptome paroxysmal auftreten
und in der Untersuchung nicht vorhanden sein, können einige Patienten Videos der Beschwerden,
die sie im Vorfeld im häuslichen Umfeld aufgenommen haben, vorzeigen. Viele der in
diesem Abschnitt beschriebenen Charakteristika und Untersuchungstechniken lassen sich
auf andere repetitive funktionelle Bewegungsstörungen z. B. repetitive Zuckungen (funktionelle
Myoklonien) im Bereich der Extremitäten, des Gesichts und des Rumpfes übertragen [44].
Die funktionelle Gangstörung ist eine der häufigsten funktionellen Bewegungsstörungen
und kommt meist in Kombination mit funktionellem Zittern, funktioneller Lähmung oder
funktionellen Fehlhaltungen vor bzw. ist durch diese mitbedingt [45]. Sie weist zudem die höchste Heterogenität auf [46]. Ein Großteil der Patienten lässt sich dabei aber einer der 9 Arten funktioneller
Gangstörungen zuordnen ([
Tab. 3
]). Die Ganguntersuchung sollte, wenn möglich, eine längere Gehstrecke, z. B. im Flur
anstelle des Untersuchungszimmers, ermöglichen, und die Patienten sollten für eine
ausreichend lange Zeit am Stück gehen und laufen, da so am besten die aufgeführten
Charakteristika festgestellt werden können.
Tab. 3
Arten funktioneller Gangstörungen
Art der Gangstörung
|
Charakteristika
|
Langsamer, vorsichtiger Gang
|
Exzessiv langsamer Gang mit ggf. Zögern beim Beginn des Gehens
|
Astasia-Abasia
|
Unfähigkeit alleine zu stehen oder zu gehen; Notwendigkeit, sich an einem Gegenstand
oder einer anderen Person festzuhalten, um zu stehen; Bewegen der Beine im Stand nicht
möglich
|
Breitbasiger (ataktischer) Gang
|
Anhaltender breitbasiger Gang mit Schwanken durch den Raum und ausfahrenden Armbewegungen
|
Fehlhaltungs-(dystoner) Gang
|
Ein- oder beidseitige Bein- oder Fußfehlhaltung z. B. Innenrotation/Supination im
Fuß/Bein
|
Scherengang
|
Häufiges Überkreuzen der Beine bei meist erhöhtem Muskeltonus
|
Wie auf Eis-Gehen
|
Patienten bewegen sich, als ob sie auf einer Eisfläche gehen würden, fort
|
Hinkender Gang
|
Anhaltende einseitige oder deutlich asymmetrische Beugung im Kniegelenk mit reduzierter
Standphase im betroffenen Bein
|
Schleifend (hemiparetisch) Gang
|
Hinterherziehen des betroffenen Beines, welches meist eine Schwäche und einen erhöhten
Muskeltonus zeigt
|
Unökonomischer Gang
|
Patient bewegt sich mit dauerhaft gebeugten Knien fort
|
Allen funktionellen Gangstörungen gemeinsam ist, dass die Symptomausprägung bei langsamem
und konzentriertem Gehen am stärksten ausgeprägt ist. Schnelles Gehen und Laufen/Joggen
gelingt häufig deutlich besser, da eine explizite Kontrolle erschwert wird. Je schneller
gegangen/gelaufen wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass dieser Vorgang unbewusst,
also implizit passieren kann. Viele Patienten mit funktionellen Gangstörungen bewegen
sich sehr langsam, vorsichtig und in ineffektiver Weise (mit stark gebeugten Knien
oder Tonusverlust der Beinmuskulatur beim Auftreten) fort [46]. Häufig gelingt es Patienten gut, die unter erheblichen Problemen der Bein- und
Fußbeweglichkeit während des Gehens leiden, einen Drehstuhl mit Rädern auf dem sie
sitzen fortzubewegen [47].
Bestimmte Bewegungsabläufe, die Patienten von Hobbys kennen, können hierbei mit in
die Untersuchung integriert werden, z. B. Tanzen, mit dem Ball trippeln etc. Diese
Bewegungen gelingen den Patienten meist erheblich besser und bieten eine gute Möglichkeit,
die Pathogenese und sich daraus ergebende Therapiestrategien abzuleiten (siehe Artikel
Degen et al. in diesem Heft).
Eine Aufmerksamkeitsverlagerung von der Gangstörung weg kann zudem dadurch gelingen,
dass man die Patienten anleitet, sich während des schnellen Gehens auf Umgebungsgegenstände
(Farbe und Form beschreiben lassen) oder kognitive Aufgaben (Rechnen, Monatsnamen
rückwärts aufsagen) zu konzentrieren. Dabei ist es hilfreich, den Patienten im Vorfeld
zu erklären, dass es nicht um ein Ablenken von den Symptomen geht, damit sich Patienten
nicht vorkommen, als würden sie „überführt“, oder als Simulanten „vorgeführt“. Vielmehr
soll im Rahmen der Untersuchung die erhöhte und fokussierte Aufmerksamkeit auf die
Symptome und die erschwerte Verlagerung dieser Aufmerksamkeit untersucht werden, was
dann im Verlauf therapeutisch (z. B. in der Physiotherapie, Psychotherapie und bei
Alltagstätigkeiten durch die Patienten selbst) genutzt werden kann. Bei erschwerten
Gangproben (z. B. Hindernisse übersteigen, Slalom, Seiltänzergang) kommt es häufig
zu einem phänomenologischen Symptomwandel der Gangstörung [46].
Nicht selten haben Patienten mit funktionellen Gangstörungen das Gefühl eines eingeschränkten
Gleichgewichts. Dabei kommt es während des Gehens meist zu einer Fallneigung in Richtung
der Unterstützung wie der Wand oder der Untersuchenden. Meist imponiert ein funktionelles
Romberg-Zeichen, bei dem es im Romberg-Stehversuch mit einer Latenz von wenigen Sekunden
zu einem starken Schwanken mit großen, ausfahrenden Rumpf-/Armbewegungen (Windmühlen-Zeichen
[46]) kommt, welches unter Aufmerksamkeitsverlagerung, z. B. durch das Schreiben von
Zahlen und Buchstaben auf den Rücken der Patienten, abnimmt [48]. Häufig ist das subjektive Symptomempfinden der Patienten von erheblicher Beeinträchtigung
ihres Gleichgewichts inkongruent zum Untersuchungsbefund. So zeigen Patienten zum
Teil ein deutliches Rumpfschwanken, bei dem sie den Oberkörper sehr stark in verschiedene
Richtungen auslenken und diesen im Anschluss wieder gut in die Mittellinie zurückführen,
welches eine gut erhaltene posturale Stabilität voraussetzt. Deshalb kommt es auch
bei den meisten, aber nicht allen Patienten nicht zu Stürzen. Sollten Patienten fallen,
geschieht dies in aller Regel eher langsam und führt nicht zu schweren Verletzungen
[46]. Im Zugtest (Pull-Test [49]), in dem der Rumpf durch ein ruckartiges, schnelles Ziehen an beiden Schultern der
Patienten nach hinten ausgelenkt wird, kann es zum beschriebenen Windmühlenzeichen
kommen oder die Patienten lassen sich komplett passiv, ohne einen Ausfallschritt zu
tätigen, in die Arme der Untersuchenden fallen [50]. Häufig zeigt sich bei Patienten mit auffälligem Zugtest eine Diskrepanz zu einer
gut erhaltenen Stabilität, wenn der Rumpf von vorne (durch einen Stoß gegen die Brust)
ausgelenkt wird [51], [52]. Dabei sollte gewährleistet sein, dass Patienten nicht nach hinten fallen (ggf.
zweiter, den Patienten auffangender Untersucher).
Funktionelle Gangstörungen können nicht selten durch funktionelle Lähmungen/Schwächen
oder fixierte Fehlhaltungen in der unteren Extremität bedingt sein. Dabei zeigt sich
meist eine erhebliche Diskrepanz der Befunde zwischen der Untersuchung im Liegen und
Stehen/Gehen. So können die Patienten im Liegen häufig die Beine/Füße gar nicht oder
nur minimal anheben, obgleich der Lagewechsel vom Stehen in den Sitz bis hin zum Liegen
ohne fremde Hilfe und bei normaler Kraftentfaltung möglich ist.
Typischerweise zeigen Patienten mit einseitiger Beinschwäche ein positives Hoover-Zeichen
(Abb. 1 und Details im Artikel Michaelis et al. in diesem Heft) [53]. Ähnliche Untersuchungszeichen für unilaterale funktionelle Schwächen sind das Abduktor-Zeichen
am Finger bzw. Bein. Bei Ersterem zeigt sich eine Abduktion des fünften Fingers der
gelähmten Hand, wenn gleichzeitig dieselbe Bewegung gegen Wiederstand für ca. 2 min.
an der gesunden Hand ausgeführt wird [54]. Beim Abduktor-Zeichen des Beines kommt es im betroffenen Bein zu einer synkinetischen
Abduktion, wenn das nicht betroffene Bein gegen Wiederstand eine Abduktion durchführt
[55]. Beiden Untersuchungszeichen ist gemeinsam, dass bei der Einzelkraftprüfung des
betroffenen Körperteils keine Abduktion möglich ist. Sobald aber die Aufmerksamkeit
auf das nicht betroffene Körperteil und dessen Bewegungsausführung gelenkt wird, kann
eine unbewusst ausgeführte und dadurch uneingeschränkte Abduktion im zuvor gelähmten
Körperteil erfolgen. Bringt man bei bilateralen Lähmungen die Beine der liegenden
Patienten passiv in eine im Kniegelenk gebeugte Position, wobei die Fußsohlen weiterhin
die Unterlage berühren, können sie diese Position meist aktiv selbst halten [56]. Bei der Kraftprüfung gegen Widerstand zeigen Patienten mit funktioneller Schwäche
meist einen ganz plötzlich einsetzenden kompletten Verlust der Kraft bei initial (nahezu)
voller Kraftentfaltung (Give-way-weakness [57]). Im Armvorhalteversuch kommt es bei Patienten mit funktioneller Armschwäche zu
einem Absinken ohne zusätzliche Pronation [58].
Eine weitere wichtige Untergruppe sind funktionelle (fixierte) Fehlhaltungen (funktionelle
Dystonie). Patienten dieser Untergruppe sind meist jünger (mittleres Alter von 30
Jahren) und haben in mehr als 60 % der Fälle im Vorfeld eine Verletzung im Bereich
der Fehlhaltung erlitten [59]. Die Fehlhaltung betrifft zum Großteil (ca. 90 %) die obere und untere Extremität
meist im Sinne einer verdrehten Faust (mit geringerer/fehlender Beteiligung des Daumens
und Zeigefingers) oder im Sinne eines pes equinovarus (fixed functional dystonia)
[59] und seltener den Hals/Nacken oder das Gesicht (z. B. verzogener Mundwinkel, unwillkürlicher
Augenschluss im Sinne eines funktionellen Blepharospasmus). Im Gegensatz zu dystonen
Fehlhaltungen anderer Ätiologie haben Patienten mit funktionellen Symptomen häufiger
keine Geste antagoniste [60], also keine Abnahme der Beschwerden durch Berührung bestimmter Stellen des eigenen
Körpers. Bei Beteiligung des Gesichts im Sinne eines funktionellen Hemispasmus findet
sich kein Babinski-II-Zeichen [61]). Anders als beim klassischen Hemispasmus facialis kommt es bei funktionellen Patienten
also nicht zur Elevation der Augenbraue bei gleichzeitigem Augenschluss [61].
Bei funktionellen Fehlhaltungen zeigt die betroffene Körperregion häufig eine erhöhte
Muskelanspannung, welche bei passiver Bewegung der Körperregion zunimmt [62]. Meist kommt es speziell bei der passiven Durchbewegung der Extremitäten im Bereich
der Gelenke, z. B. dem Ellenbogen, zu einer Kokontraktion agonistischer und antagonistischer
Muskelgruppen [63]. Oft wird die passive Bewegung von den Patienten als unangenehm/schmerzhaft empfunden
und sollte daher vorsichtig und nur nach vorheriger Ankündigung vorgenommen werden.
Eine Symptomreduktion durch Aufmerksamkeitsverlagerung ist meist deutlich geringer
ausgeprägt als beim funktionellen Zittern, vor allem, da den Betroffenen die Verlagerung
von Aufmerksamkeit häufig deutlich schlechter gelingt. Hierbei kann es hilfreich sein,
sehr komplexe Aufgaben mit der nicht betroffenen Körperregion durchführen zu lassen,
z. B. werden Patienten, bei denen eine Hand betroffen ist, aufgefordert, Hindernisse
mit den nicht betroffenen Beinen zu überwinden oder eine schnelle Tippaufgabe am Computer
mit der nicht betroffenen Hand zu absolvieren.
Von Bedeutung ist zudem die Symptomausprägung außerhalb der formalen neurologischen
Untersuchung, z. B. während des An- und Auskleidens, Raumwechsel, Lagewechsel, da
es einigen Patienten dabei deutlich besser gelingt, die Aufmerksamkeit unbewusst von
den Symptomen wegzulenken.
Im Vergleich zu den anderen Bewegungsstörungen leiden Patienten dieser Untergruppe
häufiger zusätzlich an Schmerzen in der von der Bewegungsstörung betroffenen Körperregion
[64]. Ein Teil dieser Patienten erfüllt zudem die Diagnosekriterien eines chronischen
regionalen Schmerzsyndroms (CRPS) [65]. Einige Patienten berichten von Behandlungen mit Botulinumtoxin in der Vorgeschichte,
die zu einer sofortigen Linderung der Beschwerden nach Injektion geführt haben und
damit nicht der eigentlichen Wirkweise des Medikaments entsprechen, aber meist nach
kurzer Zeit nachließen oder zu einer erheblichen Symptomzunahme führten [65].
Die Diagnose funktioneller Bewegungsstörungen kann zumeist klinisch anhand der Symptominkongruenz
und -inkonsistenz gestellt werden, die sich am besten erschließen, indem alle klinischen
Befunde eines Patienten sowohl pathologische als auch unauffällige Befunde gemeinsam
ausgewertet und in Zusammenschau mit der Anamnese und Fremdanamnese eingeordnet werden.
Zwar sind die Anamneseerhebung und die klinisch-neurologischen Untersuchungen funktioneller
Patienten umfangreich und zeitaufwändig, machen allerdings meist kosten- und zeitintensive
Zusatzdiagnostik unnötig, ermöglichen eine sichere Diagnosestellung und stellen damit
selbst bereits den Beginn einer effektiven Behandlung der Patienten dar.