NOTARZT 2024; 40(02): 92-104
DOI: 10.1055/a-2057-5887
CME-Fortbildung

Leitsymptom akute Wesensveränderung: wenn der Patient sich komisch verhält

Acutely Altered Mental Status: When the Patient is Acting Odd
Zoi Netou-Kandylidou
1   Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin, Berlin, Deutschland
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Der Patient ist komisch, anders als sonst, verwirrt, reagiert nicht normal. Das ist eine häufige Meldung, sowohl im Rettungsdienst als auch in der Klinik. Bei einer akuten Wesensveränderung kann das Gehirn primär oder sekundär betroffen sein. Es kommt nicht selten zu Überlappungen von neurologischen und internistischen Manifestationen. Dieser Beitrag zeigt, wie man systematisch vorangeht, um die Ursache zu entdecken und den Patienten adäquat zu versorgen.

Abstract

An acutely altered mental status is a common presenting complaint. A wide variety of neurological, systemic or psychiatric conditions can be the cause. Sometimes there is even overlap of various diseases that contribute to the patient’s confusion. The brain can be primarily or secondarily involved. A meticulous history and examination provide the first clues as to the origin of the alternation in personality. Most of the time further exams at the hospital are necessary to determine the diagnosis and plan the treatment. Nevertheless, even with just limited preclinical resources perceptive teams are able to gather and analyse enough information to diagnose and treat the patient. The result of this detective work can be quite rewarding, especially if the initial diagnosis is confirmed. Therapeutic measures preclinically focus on maintaining the cerebral equilibrium.

Kernaussagen
  • Diverse neurologische, internistische oder psychiatrische Erkrankungen können einer akuten Wesensveränderung zugrunde liegen, manche davon häufig, manche eher exotisch.

  • Eine sorgfältige (Fremd-)Anamnese und Untersuchung liefern erste Hinweise für die Genese der Bewusstseinsstörung. Oft ist eine weitere, innerklinische Diagnostik nötig, bevor man eine definitive Diagnose stellen und die entsprechende Therapie einleiten kann.

  • Trotz der eingeschränkten präklinischen Mittel kann es scharfsinnigen Teams gelingen, genug einleuchtende Informationen zu sammeln und diagnostisch zu analysieren.

  • Das Ergebnis dieser Detektivarbeit kann sehr befriedigend sein, besonders wenn die initiale Verdachtsdiagnose bestätigt wird.

  • Die präklinischen therapeutischen Maßnahmen konzentrieren sich auf die Aufrechterhaltung des zerebralen Äquilibriums.



Publication History

Article published online:
19 April 2024

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