OP-Management up2date 2023; 03(02): 149-162
DOI: 10.1055/a-2055-5130
Patient im Fokus

Prähabilitation als OP-Vorbereitung bei Patienten mit Frailty

Jörn Kiselev
,
Stefan J Schaller
,
Katrin Schmidt
,
Claudia Spies
Preview

Ältere Menschen, die sich operieren lassen müssen, sind besonders gefährdet, von diesem Eingriff nicht zu profitieren. Komplikationen während und nach der Operation, längere Liegezeiten und eine damit einhergehende eingeschränkte Rehabilitationsfähigkeit führen zu einem Verlust an Selbstständigkeit und Lebensqualität. Eine Prähabilitation vor der Operation kann diesem Verlauf entgegenwirken.

Kernaussagen
  • Gebrechlichkeit (Frailty) ist ein komplexes Syndrom, charakterisiert durch die Verminderung physiologischer Reserven.

  • Die Prävalenz der Gebrechlichkeit bei älteren Menschen liegt bei bis zu 43%.

  • Mit einer Gebrechlichkeit gehen ein erhöhtes Risiko für peri- und postoperative Komplikationen einher und damit die Gefahr, dass die betroffenen Patienten von der Operation nicht profitieren.

  • Eine Gebrechlichkeit ist kein fixer Zustand und kann durch geeignete Maßnahmen positiv beeinflusst werden.

  • Eine Prähabilitation stellt eine präoperative Maßnahme zur Reduktion von peri- und postoperativen Komplikationen bei Risikogruppen dar.

  • Eine Prähabilitation sollte multiprofessionell und multimodal organisiert sein.

  • Weitere Forschung zur Evidenz der Effektivität einer Prähabilitation bei gebrechlichen älteren Menschen ist notwendig. In Deutschland erfolgt eine Evaluierung aktuell im Rahmen des Versorgungsforschungs-Projekts PRÄP-GO.



Publication History

Article published online:
01 June 2023

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