Nephrologie aktuell 2023; 27(07): 289
DOI: 10.1055/a-2055-4566
Editorial

Die Herausforderungen angehen

Authors

  • Christian Schäfer

    1   Stuttgart
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Christian Schäfer, Redakteur (V.i.S.d.P.), Stuttgart

Ist eine Akutdialyse notwendig, so muss es bekanntlich schnell gehen, um möglichst viel gesundheitlichen Schaden von den Patientinnen und Patienten abzuwenden. Es gilt daher, diese Herausforderung strukturiert, zeitnah und zielgerichtet anzugehen. Im Falle einer Hyperammonämie bei einem Neugeborenen ist es essenziell, die lebensrettenden medikamentösen und apparativen Behandlungen so bald wie möglich anzuwenden. So ist hierbei die kontinuierliche venovenöse Hämodiafiltration aufgrund der vorwiegenden Elimination des überschüssigen, lipidlöslichen Ammoniaks über Konvektion ein effektives Dialyseverfahren, wie Anke Keller, Leipzig, in ihrem Beitrag in der Rubrik „Original & Übersicht“ in dieser Ausgabe der „Nephrologie aktuell“ ab Seite 328 erklärt. Lesen Sie in dem interessanten Artikel Hintergründe zu diesem Thema und beispielhafte Verfahrensanweisungen, wie sie in der Kinderintensivstation am Universitätsklinikum Leipzig verwendet werden. Der interprofessionellen Herausforderung der bestmöglichen Versorgung von neugeborenen Hyperammonämiepatientinnen und -patienten kann somit effektiv begegnet werden.

Bei der seltenen Erkrankung Morbus Fabry haben die Patientinnen und Patienten oft eine jahrelange Leidensgeschichte und eine Ärzte-Odyssee hinter sich, bis die korrekte Diagnose endlich gestellt wird. Die größte Herausforderung ist es hierbei also zunächst, zu erkennen, um welche Krankheit es sich handelt. Glücklicherweise befinden sich derzeit einige neue Therapieformen in der Entwicklung, welche die aktuellen Therapieoptionen künftig ergänzen können, wie Prof. Dr. Christine Kurschat, Köln, im „Expertentipp“ im vorliegenden Heft ab Seite 298 darlegt.

Eine Herausforderung ist es auch, die vielen nephrologischen Teil- und angrenzenden Gebiete so ins Gespräch und in die Zusammenarbeit zu bringen, dass eine koordinierte und effiziente Behandlung der Nierenpatientinnen und -patienten möglich wird. Der Bereich der interventionellen Nephrologie hat als einen seiner wesentlichen Kernpunkte genau die oben angesprochene Kooperation, unter anderem auch bezüglich des Dialysezugangs und der Nierenbiopsie.

Den Schwerpunkt dieser Ausgabe haben der Gasteditor Prof. Dr. Mark Dominik Alscher, Stuttgart, und ich daher dem wichtigen Thema „Interventionelle Nephrologie“ gewidmet. Ab Seite 307 finden Sie die informativen Beiträge, welche die transjuguläre Nierenbiopsie, Shuntinterventionen und die Zukunft der interventionellen Nephrologie behandeln. Weitere interessante Artikel sind in den Rubriken „Gesellschaft“, „Magazin“, „Journal-Club Pflege“ und „Journal-Club“ enthalten. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre der „Nephrologie aktuell 7/2023“!



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Article published online:
07 September 2023

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