Ultraschall Med 2023; 44(02): 213
DOI: 10.1055/a-2045-7958
DEGUM-Mitteilungen

Herausragende DEGUM-geförderte Projekte – Mit Kontrastsonografie Leberkrebs erkennen

 

    Den medizinischen Nachwuchs fördern und herausragende wissenschaftliche Projekte honorieren – das sind zentrale Ziele der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e. V. (DEGUM). Die Fachgesellschaft vergibt deshalb unter anderem jährlich Preise und Förderungen für junge Wissenschaftler*innen. In einer Serie stellen wir ausgesuchte geförderte Projekte der DEGUM vor. Heute: die CEUS-HCC-Studie von Professorin Dr. med. Deike Strobel und von Privatdozentin Dr. med. Barbara Schellhaas.


    Über den Verlauf einer Krebserkrankung entscheiden häufig eine frühe Diagnose und die exakte Verlaufskontrolle während der Therapie. Heute weiß man: Der kontrastverstärke Ultraschall (CEUS: Contrast-enhanced ultrasound) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Kontrastmittelsonografie wird häufig bei der Diagnose von Lebererkrankungen eingesetzt, da sie es ermöglicht, kleinere Läsionen in der Leber zu erkennen und zu charakterisieren. In über 90 Prozent der Fälle lassen sich hepatozelluläre Karzinome (HCC) mit einer kontrastmittelgestützten Sonografie im Frühstadium erkennen.

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    Entscheidende Ergebnisse dafür lieferte 2019 auch eine Studie der Erlanger Forscherinnen Professorin Dr. med. Deike Strobel und Privatdozentin Dr. med. Barbara Schellhaas. Ihre CEUS-HCC-Studie hatte zum Ziel, die diagnostische Genauigkeit des CEUS in der Diagnostik HCC-suspekter Leberraumforderungen bei Risikopatienten in einem prospektiven, multizentrischen Ansatz zu standardisieren. Zudem sollte die Anwendbarkeit und diagnostische Genauigkeit der damals neu entwickelten standardisierten Diagnose-Algorithmen für die Kontrastmittelsonografie wie ESCULAP oder CEUS LI-RADS in einem klinischen Real-Life-Setting untersucht werden. 2018 und 2019 wurden Schellhaas und Strobel durch die DEGUM in ihrem Vorhaben finanziell unterstützt. „Ohne diese Wissenschaftsförderung der DEGUM wäre die Studie nicht möglich gewesen“, sagt Deike Strobel, Oberärztin der Medizinischen Klinik 1 am Universitätsklinikum Erlangen, rückblickend.

    Nach der Standardisierung des kontrastspezifischen Untersuchungsablaufs und der entsprechenden Diagnosekriterien wurde die diagnostische Treffsicherheit des CEUS in der Studie mit der Histologie und der CT- und MRT-Diagnostik verglichen. „Der CEUS ist im Vergleich zu den anderen bildgebenden Verfahren kostengünstiger, schneller und kann ohne ionisierende Strahlung durchgeführt werden. Die Kontrastmittelsonografie hat außerdem den Vorteil, dass sie während des Verfahrens dynamische Bilder in Echtzeit liefern kann, was für die Beurteilung von Blutfluss und Perfusion in verschiedenen Geweben und Organen von Vorteil ist“, sagt Barbara Schellhaas, auch vom Universitätsklinikum Erlangen.

    Mehrere Studien konnten mittlerweile bestätigen, dass die Kontrastmittelsonografie bei Patientinnen und Patienten mit Risikofaktoren für Leberkrebs – etwa einer Leberzirrhose, einer chronischen Hepatitis B oder C oder einer nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH) – die Erkrankung zuverlässig nachweisen kann.

    Förderung wissenschaftlicher Projekte

    Die DEGUM bietet jungen Ärztinnen und Ärzten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an, Forschungsprojekte auf vielfältige Art und Weise zu unterstützen. Die Unterstützung selbst ist unabhängig davon, ob jemand an einer wissenschaftlich orientierten oder nicht wissenschaftlich orientierten Institution arbeitet. Maßgeblich für eine Unterstützung ist, dass ein entsprechender Projektantrag formuliert, bei der DEGUM eingereicht und durch den Wissenschaftsbeirat der DEGUM befürwortet wird. Falls das beantragte Projekt durch die DEGUM gefördert wird, ist bei Abschluss ein entsprechender Bericht anzufertigen sowie eine Bestätigung, dass die Mittel sachgerecht eingesetzt wurden. Beides ist bei der DEGUM einzureichen.

    Weitere Informationen: https://www.degum.de/aktivitaeten/wissenschaft/foerderung.html



    Publication History

    Article published online:
    30 March 2023

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    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany


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