ZUSAMMENFASSUNG
46 % der Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis (RA) in Deutschland sind 65 Jahre
oder älter. Sie erkranken entweder in diesem Alter neu, als Late-onset rheumatoide
Arthritis (LORA) bezeichnet, oder bringen eine vorbestehende, ggf. langjährige und
fortgeschrittene RA ins Alter mit. Die LORA unterscheidet sich im klinischen und serologischen
Bild von der RA im jüngeren Alter. Sie verläuft jedoch mit gleicher Aktivität und
dem gleichen Risiko für Gelenkdestruktionen und Folgeschäden und sollte ebenso konsequent
nach dem Treat-to-Target-Prinzip behandelt werden. Eine Therapie mit konventionellen
oder biologischen DMARD ist bei älteren RA-Patienten wirksam und ausreichend sicher.
Der Einsatz der Januskinase-Inhibitoren ist bei Patienten > 65 Jahre nicht oder nur
nach Risikoabwägung empfohlen. Da ältere RA-Patienten häufiger komorbid sind, sind
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, des Weiteren Vorerkrankungen und die Nierenfunktion
in die Therapieentscheidung zu integrieren. Geriatrische Gesichtspunkte sollten in
die Führung der DMARD-Therapie und die nichtmedikamentöse Behandlung einbezogen werden.
Schlüsselwörter
Late-onset rheumatoide Arthritis - rheumatoide Arthritis - älterer Patient - Biologika-Therapie
- Therapiesicherheit