ZUSAMMENFASSUNG
Im Jahr 2022 wurden die neuen Leitlinien der International Society for Peritoneal
Dialysis (ISPD) zur Diagnostik, Prophylaxe und Therapie der Peritonitis publiziert.
Die maximal tolerierbare Peritonitisrate pro Zentrum wurde auf 0,4 Episoden/ Jahr
herabgesenkt, wobei weniger als 15 % der Peritonitisfälle kulturnegativ sein sollten.
Es wird empfohlen, auch die Peritonitisfälle, die vor Beginn der Peritonealdialyse
(PD) auftreten, separat zu analysieren. Eine antibiotische Prophylaxe wird vor Katheterimplantation
sowie vor Kolonoskopien und invasiven gynäkologischen Prozeduren empfohlen. Besondere
hygienische Maßnahmen sind erforderlich, wenn Haustiere vorhanden sind. Anstelle einer
Kombinationstherapie kann zur Abdeckung des gramnegativen und grampositiven Keimspektrums
auch eine Monotherapie mit einem Cephalosporin der 4. Generation verwendet werden.
Bei Wahl eines Aminoglykosids wird eine additive Therapie mit N-Azetylcystein zur
Verhinderung der Ototoxizität empfohlen. Sollte 48 h nach Therapiebeginn keine Besserung
eintreten, müssen weitere diagnostische Maßnahmen wie etwa die Abnahme neuerlicher
Kulturen und Computertomografie des Abdomens durchgeführt werden.