Sportphysio 2023; 11(01): 1
DOI: 10.1055/a-1986-6088
Editorial

Halswirbelsäule: Klinik, Tests, Training

Konstantin Beinert
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Eduard Kurz
 

Konstantin Beinert

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Eduard Kurz

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Die erste Ausgabe der Sportphysio im neuen Jahr beschäftigt sich mit dem Abschnitt der Wirbelsäule, an dem im schlimmsten und Gott sei Dank sehr seltenen Fall physiotherapeutisches Handeln und Verletzungen tödlich enden können: der Halswirbelsäule (HWS). Die Halswirbel umkleiden knöchern das zentrale Nervensystem, genauer die Medulla oblongata und die Medulla spinalis. Daneben wird in den Foramina transversaria der Halswirbel die A. vertebralis geführt, die in Verbindung mit der A. carotis maßgeblich für die vaskuläre Versorgung des Gehirns verantwortlich ist. Die in dieser Form einzigartige anatomische Konstellation wird durch einen komplexen Kapsel-Band-Apparat (u. a. Lig. cruciforme atlantis und Ligg. alaria in den Kopfgelenken) und eine vielschichtige Muskulatur gesichert. Kennzeichen dieser Muskeln ist neben ihrer außergewöhnlichen Anordnung auch die enorme Dichte an Propriozeptoren. Verletzungen oder Schädigungen der genannten anatomischen Strukturen können zu neurologischen Symptomen, Schmerzen und im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Für Betreuer im Wettkampf bedeutet das, den schlimmsten Fall zuerst auszuschließen. Unser Übersichtsbeitrag „Untersuchung der Halswirbelsäule bei Sportverletzungen“ eräutert und vertieft die bei der akuten Unfallsituation unterschiedlichen Symptomkonstellationen sowie das Vorgehen bei einem Unfall mit Verletzungen der HWS. Kann eine lebensbedrohliche Verletzung ausgeschlossen werden, steht die konservative Therapie im Vordergrund. Durch die einzigartige Rezeptorendichte der zervikalen Muskulatur kommt der Sensomotorik im Bereich der HWS eine bedeutende Rolle zu. Im Beitrag „Sensomotorik der HWS“ werden propriozeptive Assessments und Therapiemöglichkeiten vorgestellt. Mit Prävention und Rehabilitation von Halswirbelsäulenverletzungen erhalten Sie praktische Übungs- und Therapieempfehlungen. Mit einem Beitrag zur Bewegungsvorstellung eröffnet sich für uns Therapeuten ein aus dem Sport bekanntes und bewährtes Trainingsverfahren für die Frühphase der Rehabilitation.

Zu guter Letzt mit einem Augenzwinkern: Wenn ich mich verletze, hilft Fluchen, die Schmerzen zu reduzieren [1]. Viel Freude mit dieser Ausgabe wünschen Ihnen

Konstantin Beinert und Eduard Kurz


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Korrespondenzadresse

Prof. Dr. rer. nat. Konstantin Beinert
DHGS Deutsche Hochschule für Gesundheit und Sport GmbH
Walter-Krause-Straße 11
68163 Mannheim
Deutschland   

Publication History

Article published online:
02 February 2023

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Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany


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