Rofo 2023; 195(01): 67
DOI: 10.1055/a-1974-7112
DRG-Mitteilungen

„Ich sehe unsere Fachgesellschaft als einen Ort für den Austausch“

 

    PD Dr. Thekla von Kalle, Leiterin des Instituts für Radiologie am Olgahospital, Klinikum Stuttgart, ist die neue Präsidentin der Gesellschaft für Pädiatrische Radiologie. Hier skizziert sie die Ideen für ihre Präsidentschaft.


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    Liebe Frau Dr. von Kalle, welche Schwerpunkte haben Sie sich für Ihre Präsidentschaft in der GPR vorgenommen?

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    Wir haben uns als GPR in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt – steigende Mitgliederzahlen, Kommissionen, die auf verschiedenen Feldern aktiv sind. Von dieser Perspektive aus ist ein Schwerpunkt meiner Präsidentschaft, die erfolgreiche Arbeit des Vorstands fortzusetzen. Ich sehe unsere Fachgesellschaft als einen Ort des Austausches und Netzwerkens – fachlich und auch auf der persönlichen Ebene. Deshalb ist es mir wichtig, diese Kultur zu pflegen und weiter auszubauen – und neben der traditionellen Jahrestagung in Präsenz verstärkt digitale Gesprächsformate anzubieten, wie wir es ja bereits zum Beispiel mit dem Kinderneuroradiologischen Netzwerk tun. Auch Vorstandsarbeit geht natürlich nur gemeinsam im Team und mit Unterstützung des GPR-Büros. Ich bin sehr dankbar, dass das bei uns so gut funktioniert.

    Was sind Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für das Fach Kinderradiologie in der nahen Zukunft?

    Viele dieser Herausforderungen haben wir in unserem Strategiepapier von 2020 formuliert: Nachwuchsprobleme, ökonomischer Druck auf die Kindermedizin als Ganzes und damit auch auf die Kinderradiologie im Besonderen. Wir müssen zeigen, dass unser Fach enorm erfüllend ist, dass es Spaß macht, Kinderradiologie zu lernen und zu praktizieren. Darüber hinaus ist es wichtig für die Kinderradiologie, dass wir uns – im engen Schulterschluss mit der Radiologie – in die Gremienarbeit der ärztlichen Selbstverwaltung einbringen und auch im Zusammenspiel mit den anderen pädiatrischen Fächern zeigen, wir sind da. Kinderradiologie ist ein kleines, aber sehr wichtiges Fach.

    Seit 2020 gibt es die Junge Kinderradiologie in der GPR. Wie ist es um den kinderradiologischen Nachwuchs bestellt?

    Ich freue mich sehr, dass sich die Junge Kinderradiologie in der GPR formiert hat. Hat man nicht lange Zeit geglaubt, die junge Generation sei unpolitisch und nicht an den großen Zusammenhängen interessiert? Wir erleben junge Kolleg*innen, die sich mit Leidenschaft in der Fachgesellschaft engagieren und die Kinderradiologie weiterentwickeln möchten – strukturell, fachlich, berufspolitisch.

    Oftmals bilden auch die jungen Kinderradiolog*innen in ihren Häusern ein kleine Gruppe oder sind „Einzelkämpfer*innen“. Hier sind Angebote seitens der GPR zur Vernetzung mit Kolleg*innen aus anderen Kliniken noch einmal doppelt so wichtig. Und andersherum richte ich den Appell an alle jungen Kolleg*innen, die am Beginn ihrer Weiterbildung stehen: Nehmt gerne Kontakt mit der Jungen Kinderradiologie und mit der Fachgesellschaft auf – es gibt viele Möglichkeiten, sich einzubringen und neue Ideen sind jederzeit willkommen!

    In Ihre Präsidentschaft fällt ein besonderes Jubiläum: die 60. Jahrestagung der GPR kommendes Jahr in Wien. Können Sie uns schon etwas über die Highlights verraten?

    Das Kongressteam um Frau Birgit Bock-Quehenberger, Frau Azadeh Hojreh und Herrn Gerald Pärtan ist dabei, einen wirklich spannenden und vielseitigen Kongress vorzubereiten. Das Schlüsselthema der Tagung ist die (Patienten-)Sicherheit, viele wichtige Aspekte nicht nur des Strahlenschutzes und der MR-Sicherheit werden hier subsummiert. Auch viele interdisziplinäre Boards werden den Jubiläumskongress auszeichnen. Ich darf alle Kolleg*innen ermuntern, den GPR-Kongress 2023 in Wien, sei es mit einem Abstract oder mit dem Besuch zu bereichern.


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    Publication History

    Article published online:
    01 January 2023

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    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany


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