Der Einsatz von Psychopharmaka in der Psychiatrie ist seit vielen Jahren ein etabliertes
therapeutisches Mittel, um schwere psychische Ausnahmezustände zu stabilisieren. Während
das eine Lager eben jenen Effekt befürwortet, verurteilt das andere den Gebrauch von
Psychopharmaka vehement. Wird der Griff zur Medikamentenpackung bei Kindern und Jugendlichen
empfohlen, um ein funktionierendes Mitglied unserer Leistungsgesellschaft zu werden,
erhält das Thema eine zusätzliche ethische Brisanz. Denn neben der erwünschten Verhaltensänderung
bzw. Abmilderung der Symptomatik wirken sich psychoaktive Medikamente auch häufig
auf das Wesen des Kindes oder Jugendlichen aus.