Die Veranstaltung „Update Prostatakarzinomdiagnostik- und -therapie/Gemeinsames Symposium
der DGN und DRG 2023“, das am 17. März 2023 in München stattfindet, ist eine Kooperation
zwischen der DRG und der DGN. Was möchten Sie mit dieser Kooperation erreichen?
Prof. Kaufmann: Ein rein modalitätenspezifischer Ansatz wird einer klinischen Diagnostik des Prostatakarzinoms
in keiner Weise gerecht. So wie wir die Bedeutung und das Potenzial des urologischen
Ultraschalls nicht ignorieren dürfen, müssen wir auch in unserem Querschnittsbereich
mit den Indikationen und den jeweiligen Vor- und Nachteilen der verschiedenen weiteren
Modalitäten vertraut sein. Wir möchten durch dieses Symposium die gute interdisziplinäre
Kooperation intensivieren und sichtbarer machen. Wir leben und protegieren damit Interdisziplinarität,
welche leider mancherorts nur eingeschränkt praktiziert und genutzt wird.
Was erwartet die Teilnehmenden auf dem „Update“?
Prof. Schimmöller: Die Teilnehmenden erwartet ein tolles interdisziplinäres Programm zur aktuellen radiologisch-nuklearmedizinischen
Prostatakarzinomdiagnostik und -therapie. Fallbasiert und praxisnah wird ein umfassender
Einblick in die aktuellen Möglichkeiten der Radiologie und Nuklearmedizin in dieser
Thematik ermöglicht. Neben klinisch relevanten Grundlagen zum Prostatakarzinom, dem
Stellenwert der Bildgebung sowie den technischen Voraussetzungen und regulatorischen
Grundlagen der Durchführung von multiparametrischer MRT und PSMA-Liganden-PET werden
der aktuelle Stand der Primärdetektion, Rezidiv- und posttherapeutischen Diagnostik
gemäß den Leitlinien anhand passender Befunde aus MRT und PSMA-Liganden-PET fallbasiert
präsentiert. Zudem beschäftigt sich die Veranstaltung mit innovativen Therapieverfahren
für das Prostatakarzinom aus Radiologie und Nuklearmedizin, angereichert durch Fallbeispiele
zur fokalen Therapie mittels MRT, PSMA-basierter Radioligandentherapie und die Radioguided
Surgery. Die Veranstaltung soll den nationalen, interdisziplinären Austausch zwischen
Nuklearmedizin und Radiologie stärken und das gegenseitige Verständnis der Methoden
und die Zusammenarbeit festigen und vertiefen.
Für welche Zielgruppen ist die Veranstaltung interessant?
Prof. Schimmöller: Das Symposium richtet sich sowohl an nuklearmedizinisch als auch radiologisch ärztliche
Kolleg:innen, die sich mit der Thematik bereits beschäftigen oder sich einen aktuellen
Überblick verschaffen möchten. Darüber hinaus können neben Urolog:innen und Strahlentherapeut:innen
auch nichtärztliche Interessierte oder Fachpersonal von der Veranstaltung profitieren.
Industriepartner:innen unterstützen die Veranstaltung und ermöglichen Einblicke in
ihre technischen Innovationen. Das Symposium ist zudem als Q1-Kurs für die radiologische
Zertifizierung der MR-Prostatographie anrechenbar. Wir freuen uns über eine rege Teilnahme
und einen intensiven interdisziplinären Austausch.
Wie viel Raum für Austausch und Diskussion der beteiligten Fachgebiete bietet das
„Update“?
Prof. Eiber: Im Rahmen des Symposiums gibt es ausreichend Möglichkeiten zum Austausch zwischen
den Referent:innen sowie anderen Teilnehmenden. Ermöglicht wird dies sowohl durch
die Vorstellung von Fallkasuistiken, welche interdisziplinär diskutiert werden können,
als auch durch persönliche Kontakte im Rahmen der Veranstaltung. Das Ziel des Symposiums
ist es, nicht nur aktuelle Entwicklungen, basierend auf Studien und Daten in der Literatur,
den Teilnehmer:innen nahezubringen, sondern auch den persönlichen Austausch – gerne
auch anhand von mitgebrachten Fällen – zu ermöglichen beziehungsweise zu fördern.
Auch vertiefende Gespräche mit Vertreter:innen der Industrie sind im Rahmen einer
geplanten kleinen Industrieausstellung möglich, um sich auch hier über die aktuellen
Entwicklungen zu informieren.
Auf welche Referierenden dürfen sich die Teilnehmer:innen freuen?
Prof. Kaufmann: Wir haben gemeinsam versucht, die national führenden und auch international agierenden
Sprecher:innen zu den verschiedenen Themen zusammenzubringen. Insbesondere freuen
wir uns aber auf den Austausch und spannenden Diskussionen mit den Teilnehmer:innen.
Der letzte Teil der Veranstaltung stellt innovative Therapieverfahren für das Prostatakarzinom
aus Sicht der Radiologie und Nuklearmedizin vor. Welche Therapieverfahren werden hier
präsentiert?
Prof. Eiber: Im Rahmen des vierten Teils der Veranstaltung wird auf Therapieverfahren des Prostatakarzinoms
in der Radiologie sowohl in der Nuklearmedizin eingegangen. Von radiologischer Seite
werden die aktuellen Entwicklungen im Rahmen der HIFU-Behandlung diskutiert. In der
Nuklearmedizin hat sich in den letzten Jahren im Bereich der PSMA-Theranostik sehr
viel entwickelt. Im Fokus der vorgestellten Verfahren steht hier die sogenannte Radioguided
Surgery, die unter Zuhilfenahme des radioaktiven Signals eines präoperativ injizierten
PSMA-Liganden die intraoperative Auffindung von kleinen Tumorherden beim frühen biochemischen
Rezidiv deutlich vereinfacht. Zum anderen soll auch die aktuelle Studienlandschaft
für die Radioligandentherapie mit LuPSMA erläutert werden. Da bis zur Durchführung
des Symposiums eine Zulassung von LuPSMA auch auf europäischer Ebene erwartet wird,
bietet die Veranstaltung die Möglichkeit, sich hier über die aktuellen Entwicklungen
zu informieren. Auch wenn ein Teil dieser Therapieverfahren überwiegend im stationären
Setting durchgeführt wird, ist eine Fortbildung zu diesem Thema auch für niedergelassene
Kolleg:innen interessant. Dort werden oftmals Untersuchungen vor und nach diesen neuen
Therapieoptionen durchgeführt und ein Austausch mit den in der Klinik tätigen Kolleg:innen
ist durch den zunehmenden Einsatz von mpMRT und PSMA-PET bei Prostatakarzinompatient:innen
sehr wichtig.
Neugierig? Sie können sich ab sofort für das Symposium anmelden!
Was? Update Prostatakarzinomdiagnostik- und -therapie – Gemeinsames Symposium der DGN
und DRG 2023
Wann? 17. März 2023 von 09:00 bis 16:30 Uhr
Wo? TranslaTUM München
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