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DOI: 10.1055/a-1904-6461
Gestationsbedingte und nicht gestationsbedingte Trophoblasterkrankungen. Leitlinie der DGGG, OEGGG und SGGG (S2k-Level, AWMF-Registernummer 032/049, April 2022)
Article in several languages: English | deutsch- Zusammenfassung
- I Leitlinieninformationen
- II Leitlinienverwendung
- III Methodik
- IV Leitlinie
- References/Literatur
Zusammenfassung
Ziel Erstellung und Aktualisierung einer Leitlinie zur Verbesserung der Versorgungsqualität von Frauen mit gestationsbedingten und nicht gestationsbedingten Trophoblasterkrankungen, einer Erkrankungsgruppe, die durch seltenes Auftreten und biologische Heterogenität gekennzeichnet ist.
Methoden Entsprechend der Methodik einer S2k-Leitlinie führten die Leitlinienautoren eine Literatursuche (MEDLINE) über den Zeitraum 1/2020 bis 12/2021 durch und beurteilten die aktuelle Literatur. Schlüsselfragen wurden nicht formuliert. Es wurde keine strukturierte Literaturrecherche mit methodischer Bewertung und Beurteilung des Evidenzgrads durchgeführt. Der Text der Vorgängerversion der Leitlinie aus dem Jahr 2019 wurde anhand der neuen Literatur aktualisiert und es wurden neue Statements und Empfehlungen formuliert.
Empfehlungen Die aktualisierte Leitlinie enthält zur Diagnose und Therapie von Frauen mit Blasenmole (partieller und kompletter Mole), gestationsbedingter Trophoblastneoplasie nach oder ohne vorangegangene Schwangerschaft, Trophoblastpersistenz nach Molenschwangerschaft, invasiver Mole, Chorionkarzinom, Plazentabettknoten, Plazentabetttumor, hyperplastischer Implantationsstelle und epitheloidem Trophoblasttumor. Gesonderte Kapitel behandeln die Bestimmung und Bewertung von humanem Choriongonadotropin (hCG), die histopathologische Gewebeaufarbeitung und die geeigneten molekularpathologischen und immunhistochemischen Diagnostikverfahren. Gesonderte Kapitel zu Immuntherapie, operativer Therapie, Mehrlingsschwangerschaften mit gleichzeitiger Trophoblasterkrankung und Schwangerschaft nach Trophoblasterkrankung wurden formuliert und die entsprechenden Empfehlungen festgelegt.
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Schlüsselwörter
Leitlinie - Trophoblasterkrankungen - Trophoblastneoplasien - Blasenmole - ChorionkarzinomI Leitlinieninformationen
Leitlinienprogramm der DGGG, OEGGG und SGGG
Informationen hierzu finden Sie am Ende der Leitlinie.
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Zitierweise
Gestational and Non-gestational Trophoblastic Neoplasia. Guideline of the DGGG, OEGGG and SGGG (S2k-Level, AWMF Registry No. 032/049, April 2022). Geburtsh Frauenheilk 2023; 83: 267–288
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Leitliniendokumente
Die vollständige deutsche Langfassung und eine Dia-Version dieser Leitlinien sowie eine Aufstellung der Interessenkonflikte aller Autoren befinden sich auf der Homepage der AWMF (http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032-049.html).
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Leitliniengruppe
Autor/in |
AWMF-Fachgesellschaft |
---|---|
Prof. Dr. C. Tempfer, Bochum |
Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO e. V.) in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und in der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. (DKG) |
Prof. Dr. L.-C. Horn, Leipzig |
Deutsche Gesellschaft für Pathologie e. V. (DGP) |
Die folgenden Fachgesellschaften/Arbeitsgemeinschaften/Organisation/Verein haben Interesse an der Mitwirkung bei der Erstellung des Leitlinientextes und der Teilnahme an der Konsensuskonferenz bekundet und Vertreter für die Konsensuskonferenz benannt ([Tab. 2]).
DGGG-Arbeitsgemeinschaft (AG)/AWMF/Nicht-AWMF-Fachgesellschaft/Organisation/Verein |
---|
Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie der DGGG und der DKG (AGO) – Organkommission Uterus |
Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF) |
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG) |
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e. V. (DGKL) |
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e. V. (DGN) |
Deutsche Gesellschaft für Pathologie e. V. (DGP) |
Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) |
Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (OEGGG) |
Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) |
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II Leitlinienverwendung
AWMF/Nicht-AWMF-Fachgesellschaft/Organisation/Verein |
---|
Bundesverband Frauenselbsthilfe nach Krebs e. V. |
Autor/in Mandatsträger/in |
DGGG-Arbeitsgemeinschaft (AG)/AWMF/Nicht-AWMF-Fachgesellschaft/Organisation/Verein |
---|---|
PD Dr. S. Ackermann, Darmstadt |
Experte |
Prof. Dr. R. Dittrich, Erlangen |
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) |
Dr. J. Einenkel, Leipzig |
Experte |
Prof. Dr. med. A. Günthert, Luzern |
Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) |
Frau H. Haase |
Bundesverband Frauenselbsthilfe nach Krebs e. V. |
Prof. Dr. med. J. Kratzsch, Leipzig |
Deutsche Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e. V. (DGKL) |
PD Dr. M. Kreissl, Augsburg |
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e. V. (DGN) |
Prof. Dr. med. S. Polterauer, Wien |
Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (OEGGG) |
Prof. Dr. Dr. A. D. Ebert, Berlin |
Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF) |
Prof. Dr. E. Steiner, Rüsselsheim |
Experte |
Prof. Dr. F. Thiel, Göppingen |
Experte |
Prof. Dr. Michael Eichbaum, Wiesbaden |
Experte |
Prof. Dr. Tanja Fehm, Düsseldorf |
Expertin |
Dr. Martin C. Koch, Ansbach |
Experte |
Dr. Paul Gaß, Erlangen |
Experte und Leitliniensekretariat |
Fragestellung und Ziele
Die Zielorientierung der Leitlinie beinhaltet die Information und Beratung von Frauen über die Diagnostik, die Therapie, sowie die Nachsorge. Fokussiert wird hierbei auf das differenzierte Management der unterschiedlichen Formen gestationsbedingter und nicht gestationsbedingter Trophoblasterkrankungen. Darüber hinaus sollen die Empfehlungen der Leitlinie Grundlage zur Entscheidungsfindung im Rahmen von interdisziplinären Tumorkonferenzen in Krebszentren sein.
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Versorgungsbereich
Stationärer und ambulanter Versorgungssektor
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Anwenderzielgruppe/Adressaten
Die Leitlinie richtet sich an alle an gestationsbedingten und nicht gestationsbedingten Trophoblasterkrankungen erkrankten Frauen sowie an die folgenden Personengruppen: Gynäkologinnen/Gynäkologen in der Niederlassung, Gynäkologinnen/Gynäkologen mit Klinikanstellung, Patholog/-innen, Nuklearmediziner/-innen, Labormediziner/-innen, Genetiker/-innen, Pflegekräfte, Radiologen/-innen und internistische Onkologen/-innen.
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Verabschiedung und Gültigkeitsdauer
Die Gültigkeit dieser Leitlinie wurde durch die Vorstände/Verantwortlichen der beteiligten medizinischen Fachgesellschaften, Arbeitsgemeinschaften, Organisationen und Vereine sowie durch den Vorstand der DGGG, SGGG, OEGGG sowie der DGGG/OEGGG/SGGG-Leitlinienkommission im Februar 2022 bestätigt und damit in ihrem gesamten Inhalt genehmigt. Diese Leitlinie besitzt eine Gültigkeitsdauer vom 01.04.2022 bis 30.03.2023. Diese Dauer ist aufgrund der inhaltlichen Zusammenhänge geschätzt. Bei dringendem Bedarf kann eine Leitlinie früher aktualisiert werden, bei weiterhin aktuellem Wissensstand kann ebenso die Dauer verlängert werden.
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III Methodik
Grundlagen
Die Methodik zur Erstellung dieser Leitlinie wird durch die Vergabe der Stufenklassifikation vorgegeben. Das AWMF-Regelwerk (Version 1.0) gibt entsprechende Regelungen vor. Es wird zwischen der niedrigsten Stufe (S1), der mittleren Stufe (S2) und der höchsten Stufe (S3) unterschieden. Die niedrigste Klasse definiert sich durch eine Zusammenstellung von Handlungsempfehlungen, erstellt durch eine nicht repräsentative Expertengruppe. Im Jahr 2004 wurde die Stufe S2 in die systematische evidenzrecherchebasierte (S2e) oder strukturelle konsensbasierte Unterstufe (S2k) gegliedert. In der höchsten Stufe S3 vereinigen sich beide Verfahren. Diese Leitlinie entspricht der Stufe S2k.
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Empfehlungsgraduierung
Die Evidenzgraduierung nach systematischer Recherche, Selektion, Bewertung und Synthese der Evidenzgrundlage und eine daraus resultierende Empfehlungsgraduierung einer Leitlinie auf S2k-Niveau ist nicht vorgesehen. Es werden die einzelnen Statements und Empfehlungen nur sprachlich – nicht symbolisch – unterschieden ([Tab. 5]).
Beschreibung der Verbindlichkeit |
Ausdruck |
---|---|
starke Empfehlung mit hoher Verbindlichkeit |
soll/soll nicht |
einfache Empfehlung mit mittlerer Verbindlichkeit |
sollte/sollte nicht |
offene Empfehlung mit geringer Verbindlichkeit |
kann/kann nicht |
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Statements
Sollten fachliche Aussagen nicht als Handlungsempfehlungen, sondern als einfache Darlegung Bestandteil dieser Leitlinie sein, werden diese als „Statements“ bezeichnet. Bei diesen Statements ist die Angabe von Evidenzgraden nicht möglich.
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Konsensusfindung und Konsensusstärke
Im Rahmen einer strukturierten Konsenskonferenz nach dem NIH-Typ (S2k/S3-Niveau) stimmen die berechtigten Teilnehmer der Sitzung die ausformulierten Statements und Empfehlungen ab. Der Ablauf war wie folgt: Vorstellung der Empfehlung, inhaltliche Nachfragen, Vorbringen von Änderungsvorschlägen, Abstimmung aller Änderungsvorschläge. Bei Nichterreichen eines Konsensus (> 75% der Stimmen) Diskussion und erneute Abstimmung. Abschließend wird abhängig von der Anzahl der Teilnehmer die Stärke des Konsensus ermittelt ([Tab. 6]).
Symbolik |
Konsensusstärke |
prozentuale Übereinstimmung |
---|---|---|
+++ |
starker Konsens |
Zustimmung von > 95% der Teilnehmer |
++ |
Konsens |
Zustimmung von > 75 – 95% der Teilnehmer |
+ |
mehrheitliche Zustimmung |
Zustimmung von > 50 – 75% der Teilnehmer |
– |
kein Konsens |
Zustimmung von < 51% der Teilnehmer |
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Expertenkonsens
Wie der Name bereits ausdrückt, sind hier Konsensusentscheidungen speziell für Empfehlungen/Statements ohne vorige systemische Literaturrecherche (S2k) oder aufgrund von fehlender Evidenzen (S2e/S3) gemeint. Der zu benutzende Expertenkonsens (EK) ist gleichbedeutend mit den Begrifflichkeiten aus anderen Leitlinien wie „Good Clinical Practice“ (GCP) oder „klinischer Konsensuspunkt“ (KKP). Die Empfehlungsstärke graduiert sich gleichermaßen wie bereits im Kapitel Empfehlungsgraduierung beschrieben ohne die Benutzung der aufgezeigten Symbolik, sondern rein semantisch („soll“/„soll nicht“ bzw. „sollte“/„sollte nicht“ oder „kann“/„kann nicht“).
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IV Leitlinie
1 Gestationsbedingte Trophoblasterkrankungen (GTD)
Gestationsbedingte Trophoblasterkrankungen (GTD) umfassen eine zytogenetisch und klinisch heterogene Gruppe von Krankheitsbildern, die durch eine Fehldifferenzierung und/oder Proliferation des Trophoblastepithels gekennzeichnet sind [1], [2]. Die morphologische Einteilung erfolgt nach der World-Health-Organization-(WHO-)Klassifikation [3]. Aufgrund des Nachweises bzw. des Fehlens von Chorionzotten (lat. „villi“) können villöse und nicht villöse GTD unterschieden werden. Villöse und nicht villöse GTD umfassen sowohl benigne als auch maligne Erkrankungen sowie solche, die sich von benigne zu maligne entwickeln, wie z. B. im Falle der postmolaren Trophoblastpersistenz.
Konsensbasiertes Statement 1.S1 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Die morphologische Diagnostik und Klassifikation der GTD soll nach der letzten Auflage der WHO-Klassifikation erfolgen. |
In den entwickelten Industriestaaten wird für die Blasenmole eine Prävalenz von 1 pro 591 Schwangerschaften angegeben [4], für GTD eine Prävalenz von 1 pro 714 Lebendgeburten [5]. In einer populationsbasierten holländischen Studie mit 6343 Fällen von GTD, die über einen Zeitraum von 20 Jahren (1994 bis 2013) gesammelt wurden, zeigte sich ein Inzidenzanstieg in den ersten 10 Jahren, gefolgt von einer Stabilisierung der Erkrankungsinzidenz. Insgesamt betrug die Inzidenz der GTD über 20 Jahre 1,67 Fälle/1000 Geburten/Jahr [6]. Eine erhöhte Inzidenz an GTD findet sich bei jungen (10 – 19 Jahre) und bei älteren (40 – 54 Jahre) Frauen und ist auch vom ethnischen Hintergrund abhängig. Schwarze US-Amerikanerinnen sind z. B. in landesweiten Registern überrepräsentiert, und Asiatinnen weisen z. B. eine doppelt so hohe Inzidenz auf wie Europäerinnen.
Konsensbasiertes Statement 1.S2 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Im Falle einer operativen Therapie einer malignen GTD (z. B. Chorionkarzinom, PSTT, ETT) soll die postoperative Stadieneinteilung nach der aktuellen TNM-Klassifikation erfolgen. Die Angabe des FIGO-Stadiums ist optional. |
Die Risikostratifizierung der GTD, die gleichzeitig auch die Basis für die Indikationsstellung zur Chemotherapie ist, soll nach dem jeweils aktuellen FIGO-Risiko-Score erfolgen. Für die vorliegende Leitlinie wurde der International Federation of Gynecology and Obstetrics-(FIGO-)Risiko-Score angewandt ([Tab. 7]) [7].
Punktwert |
0 |
1 |
2 |
4 |
---|---|---|---|---|
Bewertung: 0 – 4 Punkte → niedriges Risiko (Low-Risk); 5 – 6 Punkte → intermediäres Risiko (Intermediate-Risk); ≥ 7 Punkte → hohes Risiko (High-Risk) MS = Molenschwangerschaft; TS = Terminschwangerschaft; CHXT = Chemotherapie; hCG = humanes Choriongonadotropin; GI = gastrointestinal |
||||
Alter (Jahre) |
< 40 |
≥ 40 |
||
vorangegangene Schwangerschaft |
MS |
Abort |
TS |
|
Intervall zwischen letzter Schwangerschaft und Beginn der CHXT (Monate) |
< 4 |
4 – 6 |
7 – 12 |
> 12 |
hCG (IU/l) |
< 103 |
103–104 |
104–105 |
> 105 |
Anzahl der Metastasen |
0 |
1 – 4 |
5 – 8 |
> 8 |
Lokalisation der Metastasen |
Lunge |
Milz/Niere |
GI-Trakt |
Hirn, Leber |
größter Tumordurchmesser (cm) |
3 – 5 |
> 5 |
||
vorangegangene CHXT |
Monotherapie |
Kombinations-CHXT |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E1 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Die Risikostratifizierung der GTD soll nach dem aktuellen FIGO-Risiko-Score erfolgen. |
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2 Bestimmung von humanem Choriongonadotropin (hCG)
Die hCG-Bestimmung im Serum ist neben dem histologischen Nachweis einer Trophoblasterkrankung der wichtigste Parameter zur Festlegung der Therapie, der Therapiedauer und der Beurteilung des Therapieeffekts.
Konsensbasierte Empfehlung 1.E2 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bei der hCG-Bestimmung sollte ein Assay benutzt werden, der möglichst mit den folgenden 6 irregulären Formen von hCG, die spezifisch von GTD gebildet werden können, in einem hohen Maße kreuzreagiert: hyperglykosiliertes hCG, nicked hCG, hyperglykosiliertes hCG, Nicked hyperglykosiliertes hCG ohne das C-terminale Ende, freies beta hCG, Nicked freies beta-hCG und Beta-core Fragment. |
Die Referenzbereichsgrenze für hCG-Messungen ist Assay-spezifisch und darf nicht mit der Nachweisgrenze des Assays (Synonym: sensitivity, lower limit of detection) verwechselt werden. Im Falle von persistierenden niedrigen hCG-Werten sollte daher vor Beginn einer Therapie geklärt werden, ob die gemessenen hCG-Werte oberhalb des Referenzbereiches des verwendeten Assays für prämenopausale nicht schwangere Frauen liegen. Außerdem ist zu beachten, dass die Referenzbereichsgrenze für postmenopausale Frauen etwas höher liegt als die für prämenopausale Frauen und daher für prämenopausale GTD-Patientinnen ungeeignet ist.
Konsensbasierte Empfehlung 1.E3 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Ein Verdacht auf falsch positive hCG-Werte kann durch folgende Vorgangsweisen überprüft werden:
Das Therapiemonitoring für hCG soll immer mit der gleichen Assaymethode durchgeführt werden. |
Ein negativer hCG-Wert liegt dann vor, wenn der gemessene hCG-Wert entweder unterhalb der Nachweisgrenze des verwendeten Assays liegt oder innerhalb des Referenzbereiches (Normalwert) des verwendeten Assays für gesunde, nicht schwangere prämenopausale Frauen (im Falle einer prämenopausalen Patientin) bzw. für gesunde postmenopausale Frauen (im Falle einer postmenopausalen Patientin). In Ausnahmefällen kann ein richtig negativer Wert auch leicht über dem Referenzbereichslimit liegen.
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3 Villöse GTD
Konsensbasiertes Statement 1.S3 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Die villösen GTD umfassen die Partialmole, die Blasenmole und die invasive Mole. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E4 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
In der morphologischen Diagnostik/Befundbericht soll der Terminus „partielle Mole“ für die Diagnose einer Partialmole nicht verwendet werden. |
Konsensbasiertes Statement 1.S4 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Ziel der Therapie der Partialmole/Blasenmole ist die vollständige Entleerung von Trophoblastmaterial aus dem Cavum uteri. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E5 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke + |
Zur Entleerung von Trophoblastmaterial aus dem Cavum uteri soll eine Saugkürettage unter sonografischer Kontrolle durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E6 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Im Rahmen der Kürettage einer Partialmole/Blasenmole soll eine zeitnahe Bereitstellung von Erythrozytenkonzentraten gewährleistet sein. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E7 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Aufgrund des aufgelockerten Uterus besteht eine erhöhte Perforations- und Blutungsgefahr. Im Falle stärkerer Blutungen können Uterotonika eingesetzt werden. Die Hysterektomie soll nur bei lebensbedrohlichen Blutungen erfolgen. |
Konsensbasiertes Statement 1.S5 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Im Falle einer Partialmole/Blasenmole ist keine Anti-D-Prophylaxe notwendig, da das Rhesus-Antigen D nicht exprimiert wird. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E8 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Nach Diagnose einer Partialmole soll aufgrund des Risikos der Entwicklung einer persistierenden GTD (0,5 – 4%) eine sequenzielle wöchentliche hCG-Kontrolle bis zur Negativität, d. h. mindestens 2 aufeinanderfolgende negative hCG-Werte, durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E9 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Nach Diagnose einer Blasenmole sollen aufgrund des Risikos der Entwicklung einer persistierenden GTD (16 – 23%) wöchentliche hCG-Kontrollen erfolgen. Ab dem Erreichen negativer hCG-Werte (zumindest 2 konsekutive negative hCG-Bestimmungen) sollen weitere monatliche Kontrollen für zumindest 6 Monate nach der Kürettage erfolgen. Für diesen Zeitraum soll eine hormonelle Kontrazeption erfolgen. Orale Kombinationspräparate können verwendet werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E10 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Im Falle einer Molen-Gemini-Schwangerschaft oder einem Alter > 45 Jahre oder einer Zeit bis zur hCG-Negativierung ≥ 8 Wochen sollte nach hCG-Negativierung ein weiteres 3-monatliches hCG-Monitoring für 30 Monate erfolgen. |
3.1 Trophoblastpersistenz
Konsensbasierte Empfehlung 1.E11 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bei persistierenden hCG-Werten nach Kürettage und Diagnose einer Partialmole/Blasenmole kann zur Vermeidung einer Chemotherapie zunächst eine Re-Kürettage unter sonografischer Kontrolle erfolgen, insbesondere bei niedrigen hCG-Werten < 1000 IU/l. Nach Re-Kürettage mit erneuter Diagnose einer Partialmole sollen neuerlich wöchentliche hCG-Kontrollen bis zur Negativität, d. h. mindestens 2 aufeinander folgende negative hCG-Werte, erfolgen. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E12 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Eine prophylaktische Chemotherapie bei abfallenden oder negativen hCG-Werten nach Kürettage einer Blasenmole soll nicht durchgeführt werden. |
Konsensbasiertes Statement 1.S6 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke + |
Für die Diagnose einer persistierenden villösen GTD (postmolare Trophoblastpersistenz) gelten folgende Kriterien:
|
Konsensbasierte Empfehlung 1.E13 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Sind die Kriterien einer persistierenden villösen GTD erfüllt, sollen zum Nachweis bzw. Ausschluss von Metastasen neben einer gynäkologischen Inspektions- und Palpationsuntersuchung folgende bildgebenden Untersuchungen durchgeführt werden: CT des Thorax und des Abdomens, Transvaginalsonografie, MRT des Gehirns. Bei Verdacht auf Metastasen in der o. g. Bildgebung kann eine FDG-PET/CT-Untersuchung durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E14 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bei Diagnose einer persistierenden villösen GTD soll (mit Ausnahme der Möglichkeit einer Re-Kürettage) eine Chemotherapie durchgeführt werden. |
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3.2 Chemotherapie bei GTG mit niedrigem und intermediärem Risiko
Konsensbasierte Empfehlung 1.E15 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Mittel der Wahl für Low-Risk-Fälle (FIGO-Score < 5; siehe auch [Tab. 7]) ist Methotrexat 50 mg i. m. jeweils an den Tagen d 1, 3, 5, 7 und Folsäure 15 mg p. o. jeweils an den Tagen d 2, 4, 6, 8 (siehe auch Tab. 15 in der Langversion). Bei Entwicklung einer Methotrexat-Resistenz (Anstieg oder Plateaubildung der hCG-Werte – Definition siehe Kapitel 1.5 in der Langversion) soll eine Actinomycin-D-Therapie (1,25 mg/m2 q 2 Wochen) oder eine Polychemotherapie nach dem EMA/CO-Schema durchgeführt werden (Tab. 15 und 16 in der Langversion). |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E16 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Mittel der Wahl für Fälle mit intermediärem Risiko (FIGO-Score 5 – 6; siehe auch [Tab. 7]) ist Methotrexat 50 mg i. m. jeweils an den Tagen d 1, 3, 5, 7 q 2 Wochen und Folsäure 15 mg p. o. jeweils an den Tagen d 2, 4, 6, 8 (siehe auch Tab. 15 in der Langversion). Allerdings soll im Fall eines FIGO-Score von 5 – 6 und gleichzeitigem Vorliegen von Fernmetastasen und/oder einem hCG-Wert > 411000 IU/l und/oder der Diagnose eines Chorionkarzinoms eine Polychemotherapie nach dem EMA/CO-Schema durchgeführt werden (Tab. 15 und 16 in der Langversion). |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E17 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Im Falle einer Mono-Chemotherapie sollen bei negativem hCG (d. h. zumindest 3 konsekutive wöchentliche negative hCG-Bestimmungen) noch 3 konsolidierende Zyklen erfolgen. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E18 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bleiben die hCG-Werte nach Abschluss der Chemotherapie negativ (zumindest 3 konsekutive wöchentliche negative hCG-Bestimmungen), sollen weitere monatliche hCG-Kontrollen für 1 Jahr erfolgen. |
#
3.3 Vorgehen bei Methotrexat-Resistenz
Konsensbasierte Empfehlung 1.E19 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke + |
Für die Diagnose einer Methotrexat-Resistenz sollen folgende Kriterien angewandt werden:
|
Konsensbasierte Empfehlung 1.E20 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Bei Auftreten einer Chemotherapie-Resistenz soll zur Metastasensuche ein Re-Staging mittels gynäkologischer Inspektions- und Tastuntersuchung, Transvaginalsonografie, CT des Thorax und des Abdomens und MRT des Schädels erfolgen. Bei Verdacht auf Metastasen in der o. g. Bildgebung kann eine FDG-PET/CT-Untersuchung durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E21 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Mittel der Wahl im Fall einer MTX-Resistenz ist eine weitere Mono-Chemotherapie mit Actinomycin D (1,25 mg/m2 q 2 Wochen). Eine Polychemotherapie nach dem EMA-CO-Schema kann auch nach Versagen einer der beiden Mono-Chemotherapie-Schemata oder im Falle eines FIGO-Scores > 7 im Re-Staging durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E22 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Bei Versagen beider Mono-Chemotherapie-Schemata (MTX und Actinomycin D) soll eine Polychemotherapie nach dem EMA-CO-Schema eingesetzt werden (siehe Tab. 16 in der Langversion). |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E23 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Bei Versagen einer EMA-CO-Therapie sollen platinhaltige Schemata (BEP/Carboplatin-Paclitaxel/TP-TE/EMA-EP) eingesetzt werden (siehe Tab. 16 in der Langversion). |
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3.4 Chemotherapie bei GTG mit hohem Risiko
Konsensbasierte Empfehlung 1.E24 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bei High-Risk-Fällen (FIGO-Score ≥ 7; [Tab. 7]) soll eine Chemotherapie nach dem EMA-CO-Schema erfolgen (Tab. 16 in der Langversion). |
Konsensbasiertes Statement 1.S7 |
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---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Eine Induktionschemotherapie mit 1 bis 3 Zyklen Etoposid 100 mg/m2 d 1, 2 und Cisplatin 20 mg/m2 d 1, 2 q7 kann bei Hochrisiko-Patientinnen mit FIGO-Score > 12 frühe (< 4 Wochen nach Therapiebeginn) hämorrhagiebedingte Todesfälle reduzieren. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E25 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Während einer Polychemotherapie nach dem EMA-CO-Schema soll vor jedem Zyklus eine hCG-Kontrolle durchgeführt werden. Bei Plateau oder Anstieg soll eine Umstellung auf eine Chemotherapie nach dem EMA-EP oder BEP-Schema erfolgen (Tab. 16 in der Langversion). Alternativ kommen das TP-TE-Schema und das Carboplatin-Paclitaxel-Schema in Betracht. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E26 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke + |
Die Chemotherapie soll bis zum Erreichen negativer hCG-Werte (zumindest 3 konsekutive wöchentliche negative hCG-Bestimmungen) fortgeführt werden. Eine inkomplette Chemotherapie erhöht das Risiko einer Therapieresistenz. Nach Erreichen negativer hCG-Werte sollten bis zu 3 zusätzliche EMA-CO Chemotherapiezyklen zur Konsolidierung durchgeführt werden. Im Falle einer BEP-Chemotherapie werden Konsolidierungszyklen nicht empfohlen. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E27 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bei Auftreten einer Chemotherapie-Resistenz soll zur Metastasensuche ein Re-Staging mittels gynäkologischer Inspektions- und Tastuntersuchung, Transvaginalsonografie, CT des Thorax und des Abdomens, MRI des Gehirns erfolgen. Bei Verdacht auf Metastasen in der o. g. Bildgebung sollte eine FDG-PET/CT-Untersuchung durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E28 |
|
---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke + |
Bleiben die hCG-Werte nach Abschluss der Therapie negativ (zumindest 3 konsekutive wöchentliche negative hCG-Bestimmungen), sollen weitere monatliche hCG-Kontrollen für 1 Jahr erfolgen. Für diesen Zeitraum soll eine orale hormonelle Kontrazeption erfolgen. Orale Kombinationspräparate oder Gestagen-Präparate können verwendet werden. |
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3.5 Vorgehen bei invasiver Mole
Konsensbasierte Empfehlung 1.E29 |
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---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Ein Staging soll mittels CT-Thorax, CT-Abdomen, Schädel-MRT, Transvaginalsonografie, und gynäkologischer Inspektions- und Palpationsuntersuchung erfolgen. Bei Verdacht auf Metastasen in der o. g. Bildgebung kann eine FDG-PET/CT-Untersuchung durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E30 |
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---|---|
Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Im Falle einer invasiven Mole soll eine Chemotherapie durchgeführt werden. Mittel der Wahl für Low-Risk-Fälle (FIGO-Score < 7; [Tab. 7]) ist Methotrexat 50 mg i. m. d 1, 3, 5, 7 und Folsäure 15 mg p. o. d 2, 4, 6 (siehe Tab. 15 in der Langversion). Bei High-Risk-Fällen (FIGO-Score ≥ 7; [Tab. 7]) soll eine Chemotherapie nach dem EMA-CO-Schema erfolgen (siehe Tab. 16 in der Langversion). Bei Z. n. Hysterektomie und Low-Risk-Situation kann auf eine Chemotherapie verzichtet werden. |
Konsensbasiertes Statement 1.S8 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Die hCG-Kontrollen während und nach der Therapie erfolgen entsprechend dem Vorgehen bei Blasenmole (siehe 1.6.2 in der Langversion). |
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4 Nicht villöse GTD
4.1 Plazentabettknoten (Placental Site Nodule; PSN)
Konsensbasiertes Statement 1.S9 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Therapie der Wahl ist die Abrasio, bei der in der Regel die Läsion vollständig entfernt wird. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E31 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
PSN ist eine benigne Erkrankung. Eine Nachkontrolle mittels hCG-Bestimmung soll nicht durchgeführt werden. |
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4.2 Hyperplastische Implantationsstelle (Exaggerated Placental Site; EPS)
Konsensbasierte Empfehlung 1.E32 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Eine Chemotherapie soll bei isolierter EPS ohne Blasenmole nicht erfolgen. Postoperative hCG-Kontrollen sollen nur bei hinweisender Klinik wie z. B. persistierenden vaginalen Blutungen durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E33 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Wird eine EPS in Kombination mit einer Partialmole oder Blasenmole diagnostiziert, soll die Nachsorge wie bei der Partialmole bzw. Blasenmole erfolgen. |
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4.3 Plazentabetttumor (Placental Site Trophoblastic Tumor; PSTT)
Konsensbasierte Empfehlung 1.E34 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Nach Diagnosestellung im Abradat soll eine einfache Hysterektomie durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E35 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Zum Nachweis bzw. Ausschluss von Metastasen sollen neben einer gynäkologischen Inspektions- und Palpationsuntersuchung folgende bildgebenden Untersuchungen durchgeführt werden: CT des Thorax und des Abdomens, Transvaginalsonografie, MRT des Gehirns. Bei Verdacht auf Metastasen in der o. g. Bildgebung kann eine FDG-PET/CT-Untersuchung durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E36 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bei Vorliegen eines FIGO-Stadiums II bis IV soll eine Chemotherapie nach dem EMA-CO-Schema (Tab. 16 in der Langversion) oder dem EP/EMA-Schema (Tab. 16 in der Langversion) durchgeführt werden. Das BEP-Schema kann bei Versagen von EMA-CO und EP/EMA angewandt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E37 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Zur Differenzialdiagnose gegenüber EPS sollte bei prämenopausalen Patientinnen mit Kinderwunsch vor der Entscheidung zur Hysterektomie eine pathologische Zweitmeinung eingeholt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E38 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bleiben die hCG-Werte nach Abschluss der Chemotherapie negativ (zumindest 3 konsekutive wöchentliche negative hCG-Bestimmungen), sollen weitere monatliche hCG-Kontrollen für 1 Jahr erfolgen. |
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4.4 Epitheloider Trophoblasttumor (ETT)
Konsensbasiertes Statement 1.S10 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Therapie der Wahl des ETT ist die Hysterektomie, bei Diagnose von Metastasen eine Polychemotherapie in Analogie zum PSTT. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E39 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bleiben die hCG-Werte nach Abschluss der Chemotherapie negativ (zumindest 3 konsekutive wöchentliche negative hCG-Bestimmungen), sollen weitere monatliche hCG-Kontrollen für 1 Jahr erfolgen. |
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4.5 Chorionkarzinom (CCA)
Konsensbasierte Empfehlung 1.E40 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Bei Verdacht auf Chorionkarzinom soll in Analogie zum Vorgehen bei Blasenmole eine Saugkürettage unter sonografischer Kontrolle durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E41 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Im Falle der Kürettage soll eine zeitnahe Bereitstellung von Erythrozytenkonzentraten gewährleistet sein. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E42 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bei histologischem Nachweis eines Chorionkarzinoms soll ein Staging mittels gynäkologischer Inspektions- und Tastuntersuchung, Transvaginalsonografie, CT des Thorax und des Abdomens und MRT des Gehirns erfolgen. Bei Verdacht auf Metastasen in der o. g. Bildgebung kann eine FDG-PET/CT-Untersuchung durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E43 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Bei histologischem Nachweis eines Chorionkarzinoms soll eine Chemotherapie erfolgen. Mittel der Wahl für Low-Risk-Fälle mit einem FIGO-Score < 5 (siehe auch [Tab. 7]) ist Methotrexat 50 mg i. m. d 1, 3, 5, 7 und Folsäure 15 mg p. o. d 2, 4, 6 (siehe auch Tab. 15 in der Langversion). Bei Entwicklung einer Methotrexat-Resistenz (Anstieg oder Plateaubildung der hCG-Werte siehe Kapitel 2) sollte eine Actinomycin-D-Therapie oder eine Polychemotherapie erfolgen (Tab. 15 und 16 in der Langversion). |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E44 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke ++ |
Bei histologischem Nachweis eines Chorionkarzinoms soll eine Chemotherapie erfolgen. Mittel der Wahl für Intermediate-Risk-Fälle (FIGO-Score 5 oder 6; siehe auch [Tab. 7]) ist eine Polychemotherapie nach dem EMA-CO-Schema (Tab. 16 in der Langversion). |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E45 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bei High-Risk-Fällen (FIGO-Score ≥ 7; [Tab. 7]) soll eine Chemotherapie nach dem EMA-CO-Schema erfolgen (Tab. 16 in der Langversion). |
Konsensbasiertes Statement 1.S11 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Eine Induktionschemotherapie mit 1 bis 3 Zyklen Etoposid 100 mg/m2 d 1, 2, q7, und Cisplatin 20 mg/m2 d 1, 2, q7, kann bei Hochrisiko-Patientinnen mit WHO-Score > 12 ([Tab. 7]) frühe (< 4 Wochen nach Therapiebeginn) hämorrhagiebedingte Todesfälle reduzieren. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E46 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Bei Auftreten einer Chemotherapie-Resistenz soll zur Metastasensuche ein Re-Staging mittels gynäkologischer Inspektions- und Tastuntersuchung, Transvaginalsonografie, CT des Thorax und des Abdomens und MRT des Schädels erfolgen. Bei Verdacht auf Metastasen in der o. g. Bildgebung sollte eine FDG-PET/CT-Untersuchung durchgeführt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E47 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Die Chemotherapie soll bis zum Erreichen negativer hCG-Werte (zumindest 3 konsekutive wöchentliche negative hCG-Bestimmungen) fortgeführt werden. Eine inkomplette Chemotherapie erhöht das Risiko einer Therapieresistenz. Nach Erreichen negativer hCG-Werte sollten bis zu 3 zusätzliche EMA-CO-Chemotherapie-Zyklen zur Konsolidierung durchgeführt werden. Im Falle einer EMA-EP- oder BEP-Chemotherapie werden Konsolidierungszyklen nicht empfohlen. |
Konsensbasierte Empfehlung 1.E48 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Nach Abschluss der Therapie sollen weitere monatliche hCG-Kontrollen für 1 Jahr erfolgen. |
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4.6 Mehrlingsschwangerschaften mit GTD
Mehrlingsschwangerschaften mit GTD und einem gesunden Zwilling wurden in der Literatur beschrieben. In einer Serie von 77 Fällen mit Blasenmole und einem gesunden Zwilling wurde in 24 Fällen die Schwangerschaft abgebrochen [8]. Von den 53 Frauen, die die Schwangerschaft weiterführten, hatten 23 einen Spontanabort und 2 entwickelten eine schwere Präeklampsie mit nachfolgender Schwangerschaftsbeendigung. Eine Lebendgeburt erfolgte bei 24 der übrigen 28 Frauen. Unabhängig vom Schwangerschaftsausgang erhielten 15/77 Frauen eine Chemotherapie wegen Trophoblastpersistenz. Lin et al. berichten über 72 Fälle von kompletten Molen mit einem gesunden Co-Zwilling [9]. Zehn Schwangerschaften wurden abgebrochen, in 35/62 Fällen kam es zu einer Lebendgeburt. Die Rate an postoperativen bzw. postpartalen GTN lag bei 46%. In einer Literaturübersicht identifizierten Suksai et al. insgesamt 204 in der Literatur publizierte Fälle von kompletten Molen mit einem zweiten Fetus. Die Lebendgeburtenrate betrug 78/204 (38%). Ein niedriger hCG-Wert war ein Prädiktor für eine Lebendgeburt [10].
Auch Zilberman et al. (14 Studien; n = 244; komplette Blasenmole + normaler Fetus) errechneten eine maternale Komplikationsrate von 80%, eine Lebendgeburtenrate von 50% und eine Rate an nachfolgenden GTN von 34% [11].
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5 Immuntherapie
GTD zeigen eine hohe Expression des Transmembranproteins Programmed Cell Death Ligand 1 (PD-L1), das an den T-Zell Inhibitory Receptor Programmed Death Protein 1 (PD-1) bindet. Die Anwendung einer Therapie mit Pembrolizumab, einem monoklonalem Antikörper, der als Immun-Checkpoint-Inhibitor an den PD-1-Rezeptor bindet, wurde bei Patientinnen mit chemotherapieresistenter GTD untersucht [12]. Insgesamt 4 Patientinnen mit Resistenz nach mehreren Linien Kombinationschemotherapie wurden mit Pembrolizumab 2 mg/kg alle 3 Wochen behandelt. Nach Erreichen einer Remission erhielten die Patientinnen weitere 5 Konsolidierungszyklen. Die Therapie wurde gut toleriert. Bei 3 von 4 Patientinnen zeigte sich nach Abschluss der Therapie eine Komplettremission, die zwischen 5 und 24 Monate nach Therapieende anhielt. In einem aktuellen Review mit 7 Fällen von Patientinnen mit vortherapierten, chemotherapieresistenten GTD sprachen 6/7 Patientinnen auf die Immuntherapie mit Pembrolizumab an. Ein komplettes Ansprechen wurde bei 5 Patientinnen beobachtet [13]. Weitere Fallberichte beschreiben ähnlich erfolgreiche Ergebnisse bei teils stark vorbehandelten Patientinnen. Eine einarmige, prospektive Studie untersuchte die Anwendung des PD-L1-Antikörpers Avelumab bei Patientinnen mit Low-risk GTN nach vorangegangener Mono-Chemotherapie mit MTX. Die Patientinnen erhielten Avelumab 10 mg/kg alle 2 Wochen bis zur hCG-Normalisierung und anschließend 3 Konsolidierungszyklen. Es zeigte sich bei 8/15 Patientinnen ein komplettes Ansprechen auf die Therapie [14].
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6 Schwangerschaft nach GTD
Schwangerschaften nach GTD sind möglich und nicht mit einer ungünstigen mütterlichen, fetalen oder neonatalen Prognose assoziiert. Zu beachten ist jedoch das Wiederholungsrisiko der GTD. Konkret beziffern Gadducci et al. das Wiederholungsrisiko einer GTD mit 0,7 – 2,6% nach einer vorangegangenen GTD bzw. etwa 10% nach 2 GTDs [15]. Die Lebendgeburtenrate von Frauen mit GTD in der Anamnese beträgt 75%, die Rate an kongenitalen Fehlbildungen ist nicht erhöht (1,8%), eventuell besteht jedoch ein geringgradig erhöhtes Risiko für intrauterinen Fruchttod [16]. In einer systematischen Übersichtsarbeit von 18 Studien zur Fertilität nach GTD berichten Garcia et al., dass es keinen Hinweis auf eine reduzierte Fertilität nach GTD gab, jedoch ein erhöhtes Abortrisiko im Falle einer Schwangerschaft < 6 Monate nach Abschluss der GTD-Therapie und ein erhöhtes Risiko für intrauterinen Fruchttod [17].
Nach Chemotherapie aufgrund einer GTD ist die Frage der Langzeitnebenwirkungen auf die Fertilität zu beachten. Zusätzlich ist die Frage nach durch die Therapie hervorgerufenen Zweitmalignomen zu beantworten. In der Übersichtsarbeit von Gaducci et al. wird auf ein erhöhtes Risiko für eine myeloische Leukämie verwiesen, welches in Abhängigkeit von der kumulativen Dosis an Etoposid anstieg [18]. Die Gonotoxizität von MTX und EMA-CO ist gering. In einer Analyse von 12 Frauen, die mit MTX behandelt wurden, und von 34 Frauen, die mit EMA-CO behandelt wurden, hatten 12/12 (100%), bzw. 32/34 (97%) Frauen nach Abschluss der Chemotherapie regelmäßige Menstruationszyklen [19].
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7 Aufarbeitung des Gewebes
Konsensbasierte Empfehlung 4.E49 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Der Befundbericht soll zur Art der GTD Stellung nehmen. |
Konsensbasierte Empfehlung 4.E50 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Die morphologische Aufarbeitung soll so erfolgen, dass alle therapeutisch und prognostisch relevanten Parameter erhoben werden können. Der Befunderstellung soll die jeweils gültige WHO-Klassifikation zur Tumortypisierung und die aktuelle TNM-Klassifikation zur Stadieneinteilung sowie die R-Klassifikation (UICC) zugrunde gelegt werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 4.E51 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Der Befundbericht einer Hysterektomie bei GTD soll folgende Angaben beinhalten:
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8 Patientinnenaufklärung
Konsensbasierte Empfehlung 5.E52 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Wenn qualifizierte und sachdienliche Informationsquellen (Print- oder Internetmedien) zum Einsatz kommen, sollten diese nach definierten Qualitätskriterien für Gesundheitsinformationen erstellt und Patientinnen zur Verfügung gestellt werden, um sie durch eine allgemeinverständliche Risikokommunikation (z. B. Angabe von absoluten Risikoreduktionen) in ihrer selbstbestimmten Entscheidung für oder gegen medizinische Maßnahmen zu unterstützen. |
Konsensbasierte Empfehlung 5.E53 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Der Patientin soll angeboten werden, den Partner/die Partnerin oder Angehörige in das Gespräch bzw. die Gespräche einzubeziehen. |
Konsensbasierte Empfehlung 5.E54 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Im ärztlichen Gespräch sollen die individuellen Präferenzen, Bedürfnisse, Sorgen und Ängste der Patientin eruiert und berücksichtigt werden. Wenn eine Patientin dafür mehrere Gespräche benötigt, soll das Angebot zu weiteren Gesprächen bestehen. |
Konsensbasierte Empfehlung 5.E55 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Der Patientin sollte eine psychosoziale und psychoonkologische Unterstützung bei psychischen, sexuellen oder partnerschaftlichen Problemen angeboten werden. |
Konsensbasierte Empfehlung 5.E56 |
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Expertenkonsens |
Konsensusstärke +++ |
Die medizinisch-onkologische Rehabilitation dient der spezifischen Behandlung von Krankheits- und Therapiefolgestörungen. Alle Patientinnen sollen über die gesetzlichen Möglichkeiten zu Beantragung und Inanspruchnahme von Rehabilitationsmaßnahmen informiert und beraten werden. |
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Conflict of Interest/Interessenkonflikt
The conflicts of interests of all of the authors are listed in the long version of the guideline./Die Interessenkonflikte der Autoren sind in der Langfassung der Leitlinie aufgelistet.
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References/Literatur
- 1 Ngan S, Seckl MJ. Gestational trophoblastic neoplasia management: an update. Curr Opin Oncol 2007; 19: 486-491
- 2 Garner EI, Goldstein DP, Feltmate CM. et al. Gestational trophoblastic disease. Clin Obstet Gynecol 2007; 50: 112-122
- 3 Hui P, Baergen R, Cheung A, Fukunaga M, Gersell D, Lage J, Ronnett B, Sebire N, Wells M. Gestational trophoblastic Disease. In: Kurman RJ, Carcangiu ML, Herrington CS, Young RH. eds. WHO Classification of Tumours of female reproductive Organs. Lyon: IARC; 2014: 158-167
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- 11 Zilberman Sharon N, Melcer Y, Maymon R. Is a Complete Hydatidiform Mole and a Co-existing Normal Fetus an Iatrogenic Effect?. Isr Med Assoc J 2019; 21: 653-657
- 12 Ghorani E, Kaur B, Fisher RA. et al. Pembrolizumab is effective for drug-resistant gestational trophoblastic neoplasia. Lancet 2017; 390: 2343-2345
- 13 Choi MC, Oh J, Lee C. Effective anti-programmed cell death 1 treatment for chemoresistant gestational trophoblastic neoplasia. Eur J Cancer 2019; 121: 94-97
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- 15 Gadducci A, Lanfredini N, Cosio S. Reproductive outcomes after hydatiform mole and gestational trophoblastic neoplasia. Gynecol Endocrinol 2015; 31: 673-678
- 16 Tranoulis A, Georgiou D, Sayasneh A. et al. Gestational trophoblastic neoplasia: a meta-analysis evaluating reproductive and obstetrical outcomes after administration of chemotherapy. Int J Gynecol Cancer 2019; 29: 1021-1031
- 17 Garcia MT, Lin LH, Fushida K. et al. Pregnancy outcomes after chemotherapy for trophoblastic neoplasia. Rev Assoc Med Bras (1992) 2016; 62: 837-842
- 18 Gadducci A, Cosio S, Fanucchi A. et al. Prognosis of Patients with Gestational Trophoblastic Neoplasia and Obstetric Outcomes of Those Conceiving After Chemotherapy. Anticancer Res 2016; 36: 3477-3482
- 19 Wong JM, Liu D, Lurain JR. Reproductive outcomes after multiagent chemotherapy for high-risk gestational trophoblastic neoplasia. J Reprod Med 2014; 59: 204-208
Correspondence
Publication History
Received: 12 July 2022
Accepted after revision: 16 July 2022
Article published online:
09 March 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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References/Literatur
- 1 Ngan S, Seckl MJ. Gestational trophoblastic neoplasia management: an update. Curr Opin Oncol 2007; 19: 486-491
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