Zusammenfassung
Um die Effektivität kieferorthopädischer Behandlungen in Hinblick
auf die Behandlungsdauer und die Ästhetik der verwendeten Apparaturen zu
verbessern, sind unterschiedliche Geräte und Verfahren entwickelt
worden.
Durch die Einführung der skelettalen Verankerung hat sich die
biomechanische Effektivität deutlich verbessert. Bei Verfahren, welche
die biologische Antwort des Patienten beeinflussen, scheint die Kortikotomie mit
oder ohne Knochenaufbau und Weichgewebetransplantation eher in Bezug auf die
Qualität, als auf die Geschwindigkeit von Zahnbewegungen am
vielversprechendsten zu sein. Eine Finite Elemente-Studie konnte zeigen, dass
sich eine Translationsbewegung nach der Veränderung der Knochendichte
schneller und länger durchführen lässt. Im Zusammenhang
mit unsichtbaren bzw. weniger sichtbaren Apparaturen ist die Biomechanik im
Rahmen der Lingualtherapie bei der Kontrolle der Inklination der unteren
Schneidezähne sowohl bei Jump Bite-Geräten und bei der
Retraktion überlegen. Der Enthusiasmus, mit dem die Aligner-Therapie
eingeführt worden ist, hat inzwischen nachgelassen. Es ist klar
geworden, dass diese Art der Behandlung bei einigen Zahnbewegungen nicht die
biomechanischen Vorteile bieten kann, die festsitzende Geräte
auszeichnen. Für einfachere Zahnbewegungen sind sie jedoch geeignet und
hier besonders bei der hybriden Behandlung, bei der die biomechanischen Vorteile
festsitzender Geräte mit den ästhetischen Vorteilen der Aligner
kombiniert werden.
Abstract
With the need to improve the efficiency of orthodontic treatment in terms of
treatment speed and appliance aesthetics, various appliances and approaches are
introduced into the orthodontic landscape.
Biomechanical efficiency was improved through the introduction of skeletal
anchorage. Among the techniques that tend to modify the patient's
biological response, corticotomy, combined or not with bone and or soft tissue
grafting, seems to be the most promising in term of quality rather than for
speed of movement. A finite element study showed that by modifying bone density
the translation movement tends to be expressed sooner and longer. Regarding the
invisible or less visible techniques, the biomechanics of the lingual technique
is advantageous for controlling the inclination of the lower incisors, both in
the use of bite jumper appliances and during retraction. The enthusiasm with
which aligner therapy has invaded the orthodontic scene is at the moment
downplayed, as it is evident that for some movements this type of therapy does
not offer the biomechanical advantages of fixed therapy, whereas it is indicated
for simpler movements, but especially in hybrid therapy, which combines the
biomechanical advantages of fixed therapy with the aesthetic advantages of
aligner therapy.
Schlüsselwörter
Biomechanik - Kieferorthopädie - Regionally Accelerated Phenomenon (RAP) - Zahnbewegung
Key words
biomechanics - orthodontics - Regionally Accelerated Phenomenon (RAP) - tooth movement