pferde spiegel 2022; 25(03): 111
DOI: 10.1055/a-1851-7814
Editorial

Klimawandel – Auswirkungen auch auf die Pferdemedizin?

Bianca C. Schwarz

Täglich hören wir von den Folgen des Klimawandels, z. B. von der schlimmsten Dürre in Frankreichs Geschichte oder einer rekordverdächtigen Waldbrandsaison in Europa. Die Auswirkungen dieser Katastrophen gehen auch an der Pferdemedizin, die teils eng mit der Landwirtschaft verknüpft ist, nicht spurlos vorbei. Wetterkapriolen werden sich auf das Raufutterangebot und die -qualität auswirken. Nicht nur die mikrobiologische Qualität der Futtermittel, z. B. durch Schimmelpilzbefall, wirkt sich auf den Respirations- und Gastrointestinaltrakt unserer Pferde aus. So scheinen Atemwegserkrankungen zuzunehmen. Auch die botanische Qualität spielt eine große Rolle: Pflanzen auf den Koppeln passen sich an die Trockenheit an, Vergiftungen z. B. mit Graukresse oder Ferkelkraut scheinen häufiger vorzukommen. Aber auch Überschwemmungen können sich durch eine vermehrte mikrobiologische Belastung oder Kontamination mit Schwermetallen negativ auf Weiden auswirken. Und durch veränderte Vegetationsperioden auf den Weiden scheinen sich die jahreszeitlichen Peaks beispielsweise bei der atypischen Weidemyopathie oder Grass Sickness zu verschieben.



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Article published online:
21 September 2022

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