Brill RM..
et al.
Safety and Effectiveness of Ethylene Vinyl Alcohol Copolymer Embolization of Peripheral
High-Flow Arteriovenous Malformations: Results of a Prospective Study.
J Vasc Interv Radiol 2021;
32: 1644-1653
DOI:
10.1016/j.jvir.2021.09.008
Im Rahmen einer prospektiven Single-Center-Studie wurde die Embolisation bei Patient*innen
mit symptomatischen AVMs mit 3 verschiedenen EVOH-Formulierungen untersucht (Squid
Peri 12 cP, 18 cP und 34 cPder Firma BALT Deutschland GmbH, Düsseldorf). Der Untersuchungszeitraum
erstreckte sich von April 2018 bis Oktober 2019. Eingeschlossen wurden 18 Frauen und
3 Männer im mittleren Alter von 34,7 ± 15,6 Jahren. Bei 11 der Patient*innen fanden
sich die AVMs in den unteren Extremitäten, bei 5 in den oberen Extremitäten und bei
2 im Becken und bei den restlichen 3 in Lunge, Rumpf und Rücken. Gemäß der Cho-Do-Klassifikation
handelte es sich um 3 Typ II, 2 Typ IIIa und 16 Typ IIIb AVMs.
Insgesamt erfolgten 36 Behandlungen mit dem Flüssigembolisat. Bei 10 Patient*innen
erfolgte eine einzige Intervention, bei 8 Patient*innen 2 Sessions, bei 2 erfolgten
3 Embolisationen und bei einem 4. Bewertet wurden Symptome, technische Aspekte (transarterieller,
transvenöser oder perkutaner Zugang; Okklusion mittels Plug oder Ballon), klinischer
und technischer Erfolg (definiert als Verbesserung der Symptome und vollständige angiografische
Eradikation des AVM-Nidus). Des weiteren wurden Nebenwirkungen dokumentiert und Kurzzeitergebnisse
6 Monate nach dem Eingriff bewertet.
Das durchschnittliche Volumen des pro Sitzung verwendeten Flüssigembolisats betrug
3,4 ml ± 5,4 ml Squid Peri 34 cP, 6,2 ml ± 8,1 ml EVOH 18 cP und 4,6 ml ± 10,1 ml
EVOH 12 cP. Ein technischer Erfolg wurde in allen 36 Behandlungen erreicht. Ein angiografischer
Erfolg nach der letzten Session, wurde bei 18 Patient*innen (85,7 %) erreicht. Die
mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 190 (90–538; median: 182) Tage. In der Nachbeobachtungsphase
ergab der Befund der Magnetresonanztomografie, dass bei 19 Patient*innen (90,5 %)
im Vergleich zur postinterventionellen Angiografie eine persistierenden Devaskularisation
bestand. Bei 90,0 % der Patient*innen wurde eine Besserung oder vollständige Beseitigung
der Schmerzen erreicht. Bei keinem der Studienteilnehmer*innen kam es zur Verschlimmerung
von Schmerzen. Insgesamt kam es zu einem schwerwiegenden, unerwünschten Ereignis.
Bei 2 Patient*innen traten geringfügige unerwünschte Ereignisse auf.
Nach den Ergebnissen dieser Untersuchung scheint EVOH ein sicheres und wirksames embolisches
Mittel zur Behandlung peripherer AVMs zu sein, schreiben die an der Studie beteiligten
Ärzt*innen. Nur eine begrenzte Anzahl von Patient*innen hatten wenige Nebenwirkungen.