Zentralbl Chir 2022; 147(04): 346-347
DOI: 10.1055/a-1811-3489
Rechtliches – Urteile und Hintergründe

„Nichtstun“ als echte Behandlungsalternative?

Zu den Besonderheiten der Patientenaufklärung vor relativ indizierten Eingriffen
Albrecht Wienke
1   Wienke und Becker – Köln, Köln, Deutschland
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Der medizinische Fortschritt eröffnet Ärzten, Arztinnen, Patienten und Patientinnen immer wieder neue Therapiemöglichkeiten. Die Bandbreite der in Frage kommenden Behandlungsmethoden und -alternativen entwickelt sich stetig fort. Medizinische Leitlinien und Standard Operating Procedures (SOP) engen zudem den Entscheidungsspielraum von Arzt und Patient zunehmend ein. Gleichzeitig wächst bei vielen Ärzten die Unsicherheit, wie tiefgehend die Patientenaufklärung sein muss und welche Therapiemöglichkeiten in einem Aufklärungsgespräch mit dem Patienten besprochen werden müssen. Muss man etwa dem Patienten alle theoretisch in Betracht kommenden Alternativen erläutern und darlegen, mit welchen Vorzügen oder Nachteilen diese jeweils verbunden sind? Oder reicht es aus, dem Patienten jeweils diejenigen Therapiemöglichkeiten zu erklären, die der jeweilige Arzt aufgrund eigener Erfahrungen und eigenem fachlichen Können selbst am liebsten durchführen würde? Welche Besonderheiten bestehen insbesondere bei der Patientenaufklärung vor relativ indizierten Maßnahmen?



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Article published online:
16 August 2022

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