Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2022; 09(02): 88-89
DOI: 10.1055/a-1804-3833
Aktuell
Supraaortale Arterien

Risikofaktoren für Tod nach Karotisendarteriektomie

Bereits vor 25 Jahren konnte bei asymptomatischen Patienten der Nutzen der Karotisendarteriektomie (CEA) bei Stenosen im Bereich der Bifurkation im Vergleich zur konservativen Therapie in randomisierten Studien nachgewiesen werden. Die aktuellen Leitlinien der Society for Vascular Surgery zur Behandlung von Patienten mit asymptomatischer Karotisstenose empfehlen die Endarteriektomie bei Patienten mit über 70 %-iger Stenose und akzeptablem Operationsrisiko. Die reduzierte Schlaganfallrate unter moderner konservativer Therapie macht eine besonders sorgfältige Auswahl der Patienten für die elektive CEA bei asymptomatischer Erkrankung notwendig.

Fazit

Die Autoren konnten insgesamt 12 besonders risikoreiche Variablen identifizieren, die in Kombination progressiv eine steigende Sterblichkeit innerhalb von 5 Jahren nach Durchführung der CEA bei asymptomatischer Stenose vorhersagten. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Autoren zufolge Patienten über 80 Jahren und Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, Niereninsuffizienz oder Nierenerkrankung im Endstadium, peripherer arterieller Verschlusskrankheit, Diabetes und Variablen im Zusammenhang mit Gebrechlichkeit geschenkt werden (BMI unter 20, Anämie, betreutes Wohnen). Limitiert wird die Aussage der Studie u. a. durch fehlende Informationen zu malignen Grunderkrankungen, Todesursachen und Plaquemorphologie.



Publication History

Article published online:
07 June 2022

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