Pneumologie 2022; 76(04): 249-250
DOI: 10.1055/a-1790-1069
Pneumo-Fokus

Verleihung der Wissenschaftspreise der WDGP 2022

Im Rahmen des diesjährigen Kongresses der Westdeutschen Gesellschaft für Pneumologie (WDGP) in Münster, welcher als Hybrid-Veranstaltung stattfand, wurden junge Wissenschaftler*innen aus Nordrhein-Westfalen geehrt. Für die ausgeschriebenen Wissenschaftspreise konnten Arbeiten eingereicht werden, die im Jahr 2020 oder 2021 publiziert oder zur Publikation angenommen wurden. Die Resonanz war überaus gut, es wurde eine Vielzahl an wissenschaftlich hochwertigen Arbeiten eingereicht.

Da der Kongress 2021 pandemiebedingt ausfallen musste, wurden die Plätze dieses Jahr doppelt vergeben. Der erste Preis war jeweils mit 3000 €, der zweite mit 2000 €, der dritte mit 1000 € und der Innovationspreis mit 2000 € dotiert.

Den ersten Preis erhielt Simon Herkenrath (Krankenhaus Bethanien Solingen/Universität Köln) für eine Arbeit aus der Schlafmedizin, welche sich mit dem Auftreten der zentralen Schlafapnoe unter CPAP-Therapie bei obstruktiver Schlafapnoe auseinandersetzt. Sie wurde hochrangig als Korrespondenz im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht [1]. Auch Anja Lüngen (Institut für Angewandte Medizintechnik, Helmholtz Institut, RWTH Aachen) wurde für ihre Publikation, welche sich mit der Wahl des richtigen Differenzierungsmediums zur Ausbildung eines mukoziliären Phänotyps bei primären nasalen Epithelzellen in vitro auseinandersetzt, mit einem exzellenten ersten Platz bedacht [2]. Sarah Schwarz (Lungenklinik Köln Merheim, Universität Witten/Herdecke) erhielt für ihre Darstellung der Entwicklung der invasiven und nicht-invasiven außerklinischen Beatmung in Deutschland den zweiten Platz, welche eindrücklich die rasante Zunahme dieser Patient*innenkohorte und die damit verbundenen Herausforderungen in der Versorgungsrealität dokumentiert [3, 4]. Ebenfalls mit einem zweiten Preis wurde Jens Spießhöfer aus der Uniklinik Münster ausgezeichnet. Er publizierte 2020 insgesamt vier Arbeiten, die sich mit der invasiven Messung der Atemmuskelkraft mittels Doppelballonkatheter, Magnetstimulation der Zwerchfelle und Exspirationsnerven sowie der Messmöglichkeit der Atemmuskelfunktion und -kraft mittels Zwerchfellultraschalles auseinandersetzen [5–8].

Ein dritter Platz ging an Mark Uhlenbruch aus dem Florence-Nightingale-Krankenhaus Kaiserswerth. In seiner retrospektiven Studie konnte gezeigt werden, dass eine antibiotische Therapie in dem Monat vor Gabe einer Immuntherapie bei Patient*innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom das progressionsfreie Überleben negativ beeinflusst [9].

Auch Dirk Westhölter aus der Ruhrlandklinik in Essen wurde mit dem dritten Platz ausgezeichnet. Seine Arbeit befasst sich mit der Dysfunktion des Immunsystems bei Patient*innen mit Zystischer Fibrose und konnte zeigen, dass die Lymphozyten-Subpopulationen sowie systemische Zytokine nicht durch die Therapie mit CFTR-Modulatoren, sondern vielmehr durch eine Infektion mit Pseudomonas aeruginosa negativ beeinflusst wird [10].

Zum ersten Mal wurde dieses Jahr zusätzlich ein Preis für innovative Patient*innenversorgung an Daniel Majorski (Lungenklinik Köln Merheim, Universität Witten/Herdecke) vergeben. In seiner Studie wurde erstmalig der Medientransfer eines etablierten Fragebogens zur Bewertung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (SRI-Fragebogen) von einer papiergebundenen Version auf eine Anwendung für mobile Geräte (App) untersucht [11]. Auch diese Arbeit wurde hochrangig als „brief communication“ im Thorax-Journal veröffentlicht.

Die WDGP wird die Wissenschaftspreise auch in den kommenden Jahren ausschreiben und möchte explizit junge Wissenschaftler*innen aus Nordrhein-Westfalen dazu aufrufen, ihre Arbeiten zukünftig für die Preise einzureichen. Weiterhin werden seitens der WDGP auch Forschungsprojekte unterstützt. Anträge können diesbezüglich bei der Geschäftsstelle eingereicht werden.

PD Dr. Friederike S. Magnet, Köln

Prof. Dr. Stefan Krüger, Düsseldorf

PD Dr. Andreas Meyer, Mönchengladbach

Wolfgang Wende, Köln



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Article published online:
22 April 2022

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