Zusammenfassung
Bei gleichem Krankheitsbild muss bei kongenitalen Fehlbildungen der Hand mit unterschiedlichen
pathologischen Veränderungen gerechnet werden. Daher ist das Wissen um diese Pathologien
für die Planung des operativen Zugangsweges entscheidend. Exemplarisch werden in diesem
Beitrag die Zugänge häufiger Fehlbildungen abgehandelt. Hierzu zählen der Doppeldaumen
und die Syndaktylien.
Beim Doppeldaumen mit asymmetrischer Kontur wird durch Augmentation von Anteilen des
wegfallenden Daumens das Ergebnis verbessert. In diesem Fall ist eine andere Schnittführung
als bei der einfachen Resektion erforderlich.
Bei den häufig durchgeführten Syndaktylietrennungen gibt es viele Techniken, die nachweislich
ein gutes Ergebnis erreichen. Aber nur, wenn auch hier Prinzipien wie lokale Verschiebelappenplastiken
für die Kommissurbildungen, ein spannungsfreier Wundverschluss, keine longitudinalen
Inzisionen und keine bilaterale Präparation eines Fingers beachtet werden. Ist präoperativ
davon auszugehen, dass ein gutes Operationsergebnis mit der herkömmlichen Technik
der Syndaktylietrennung nicht erreicht werden kann, ist die Vorbehandlung mittels
Fixateur externe zur queren Weichteildistraktion die Methode der Wahl.
Der Operationszeitpunkt berücksichtigt, die motorische Entwicklung des Betroffenen
nicht zu stören.
Abstract
With the same clinical picture, different pathological changes must be expected in
congenital malformations of the hand. Therefore, knowledge of these pathologies is
crucial for planning the surgical approach. The approaches to common malformations
are dealt with as examples. These include the double thumb and the syndactyly.
In the case of the double thumb with an asymmetrical contour, the result is improved
by augmenting parts of the redundant double thumb. In this case, a different incision
is required than in simple resection.
In the frequently performed syndactyly separations, there are many techniques that
have been proven to achieve a good result. But only if principles such as local displacement
flap plasty for commissure formation, tension-free wound closure, no longitudinal
incisions and no bilateral preparation of a finger are observed here too. If it can
be assumed preoperatively that a good surgical result cannot be achieved with the
conventional technique of syndactyly separation, pre-treatment using an external fixator
for transverse soft tissue distraction is the method of choice.
The timing of surgery takes into account not to disturb the motor development of the
affected person.
Schlüsselwörter
angeborene Handfehlbildung - Zugangswege - Doppeldaumen - Syndaktylie - Zwischenfingerfalte
Key words
congenital hand malformations - surgical approaches - double thumb - syndactyly -
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