Sportphysio 2022; 10(02): 53
DOI: 10.1055/a-1777-1519
Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Conny van Hauten
,
Johannes Ermel
 

    wahrscheinlich gab es in den letzten Jahren in der Sportmedizin und Sportphysiotherapie wenige Themen, die einem derartigen diagnostischen und therapeutischen Wandel unterzogen waren wie die Syndesmosenverletzungen. Ihre Bedeutung wurde vor großen Turnieren durch den Ausfall von Topspielern wie Michael Ballack, Marco Reus und Franck Ribéry auch der allgemeinen Öffentlichkeit bewusst.

    Uns – als langjährige Oberärztin in der Orthopädie und Unfallchirurgie und als Physiotherapeut mit mehr als 30 Jahren Erfahrung – begegnete diese Verletzung regelmäßig und dann leider auch häufig mit der Konsequenz einer operativen Therapie. Dies lag nicht zuletzt daran, dass Verletzungen der Syndesmose – insbesondere in Verbindung mit Distorsionen des oberen Sprunggelenks – viel zu oft erst mit einer zeitlichen Latenz oder gar nicht diagnostiziert werden. Die Folgen für betroffene Sportler sind erheblich und können sogar das Karriereende bedeuten.

    Neben der Schwierigkeit, eine Syndesmosenverletzung zu erkennen, gibt es das Problem unterschiedlicher Therapieansätze. Eine endgültige Strategie, wie man im Einzelfall mit einer Syndesmosenverletzung umgeht, suchen wir bis heute.

    Im Schwerpunkt dieser Ausgabe beschreiben mit Prof. Markus Walther und Kollegen erfahrene Sportmediziner die Details der Verletzung und erläutern die aktuell gebräuchlichen unterschiedlichen Therapieoptionen aus ärztlicher Sicht. Pieter d‘Hooghe, Igor Tak und Alli Gokeler haben ein Protokoll erarbeitet, das sich konkret mit der Rehabilitation nach einer Syndesmosenverletzung befasst und neueste Erkenntnisse berücksichtigt, die beim RTC-Prozess unbedingt beachtet werden sollten.

    Das Interview mit Alicia Burla zeigt uns sehr persönlich den Verlauf einer Syndesmosenverletzung. Die Fußballerin beschreibt ihre Therapie mit allen Höhen und Tiefen und erklärt, welche Konsequenzen sich für sie aus der Verletzung ergeben haben. Schließlich hilft uns auch Benjamin Thiesmeyer in seinem Artikel zum Screening am Spielfeldrand, den Blick für die Problematik einer Syndesmosenverletzung zu schärfen.

    Zu guter Letzt bieten Anna und Markus Kling in unserer Reihe zur klinischen Diagnostik ein hervorragendes Update zur Untersuchung des Handgelenks, sodass auch die obere Extremität in dieser Ausgabe Berücksichtigung findet.

    Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern viel Neugier und Spaß beim Lesen!

    Dr. Cornelia van Hauten, Johannes Ermel und das Herausgeberteam

    P. S. Auf S. 56 finden Sie die korrekten Links zu den englischen Originalartikeln von Ausgabe 01/22. Leider hatte sich da der Fehlerteufel eingeschlichen, wofür wir uns entschuldigen.


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    Dr. Conny van Hauten

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    Johannes Ermel

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    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Cornelia van Hauten
    OrthoSport Eschweiler
    Kiefernweg 16
    52249 Eschweiler
    Deutschland   

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    03. Mai 2022

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    Georg Thieme Verlag KG
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

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