Journal Club AINS 2022; 11(02): 89-91
DOI: 10.1055/a-1772-9532
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Sepsis-Managementbündel verbessert Outcome nicht

Sepsis ist eine der Hauptursachen für Todesfälle, Invalidität und Gesundheitskosten. Dies hat Aufsichtsbehörden und Krankenhäuser dazu veranlasst, stark in die Verbesserung der Erkennung und Versorgung der Sepsis zu investieren. Insbesondere haben die Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) im Oktober 2015 das Severe Sepsis and Septic Shock Early Management Bundle (SEP-1) eingeführt, mit dem US-Krankenhäuser aufgefordert werden, die Adhärenz an Sepsis-Behandlungsbündel zu melden. Das SEP-1-Bündel erfordert Laktatmessung, Blutkulturen, Breitbandantibiotika und die Infusion von 30 ml/kg oder mehr Kristalloide innerhalb von 3 Stunden. Laktatmessungen müssen wiederholt werden, wenn das anfängliche Laktat über 2,0 mmol/l liegt, die Gabe von Vasopressoren muss eingeleitet und eine erneute Volumen- und Perfusionsbeurteilung bei Patienten mit septischem Schock innerhalb von 6 Stunden erfolgen.

Fazit

In der vorliegenden Kohortenstudie war die SEP-1-Implementierung im Oktober 2015 mit einem sofortigen Anstieg der Laktattestraten, keiner signifikanten Änderung der bereits steigenden Raten der Verwendung von Breitbandantibiotika und keiner Änderung des kombinierten Outcomes des Krankenhaustodes oder Entlassung ins Hospiz verbunden. Diese Ergebnisse legen den Verfassern des Papers zufolge nahe, dass alternative Ansätze zur Verbesserung der Sterblichkeit für Patienten mit Sepsis verfolgt werden müssen.



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Article published online:
30 May 2022

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