Kolloidaler Volumenersatz bei abdominalen Eingriffen: Schädlich für die Niere?

Kristalloide Lösungen gehören zu den am häufigsten verwendeten perioperativen Flüssigkeiten, allerdings wird von Ödemen und einer verlängerten Genesungszeit berichtet. Kolloide dagegen wirken sich mutmaßlich negativ auf die Blutgerinnung und die Nierenfunktion aus, weshalb die Europäische Arzneimittel-Agentur Hydroxyethylstärke (HES) auf Intensivstationen verbot. Doch welcher Volumenersatz eignet sich für größere abdominale Eingriffe?

Fazit

Die Metaanalyse deute darauf hin, dass der intravaskuläre HES-Volumenersatz bei großen abdominalen Eingriffen im Vergleich zum intravaskulären kristalloiden Volumenersatz das Risiko für eine AKI nach 30 Tagen nicht erhöht. Jedoch schließen die Ergebnisse der sequenziellen Studienanalyse sowie das 95 %-KI schädliche Auswirkungen des HES-Volumenersatzes auf die Nierenfunktion nicht aus, so die Autoren. Zudem könnte HES verglichen mit Kristalloid mit mehr Bluttransfusionen verbunden sein.

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Article published online:
30 May 2022