Zusammenfassung
Auch Jahrzehnte nach der Einführung der 5α-Reduktasehemmer und der α1-Adrenozeptor-Antagonisten
ergeben sich praxisrelevante, neue Daten zu deren erwünschten und unerwünschten Wirkungen.
Einige der neuen Befunde sind ihrer Natur nach ernst zu nehmen, aber bisher unzureichend
abgesichert wie z.B. ein Zusammenhang mit Depressionen oder Demenz. Verschiedene Kombinationsbehandlungen
wurden getestet. Dabei war die Kombination der Monotherapie häufig statistisch signifikant
überlegen, aber der Unterschied bewegte sich meistens in der Größenordnung von 1 IPSS-Punkt,
was Zweifel an der klinischen Relevanz der Beobachtungen im Gruppenmittel lässt. Die
neuen Daten ermöglichen eine weiter individualisierte BPS-Behandlung, machen die individuelle
Nutzen-Risiko-Abwägung aber komplizierter.
Abstract
Decades after the introduction of 5α-reductase inhibitors and α1-adrenoceptor antagonists,
new data of practical relevance related to their desired and adverse effects continues
to emerge. Some of these novel findings are to be taken seriously but are insufficiently
established, for instance associations between drug use and depression or dementia.
Multiple combination treatments have been tested. While combination treatment was
often statistically superior to monotherapy, the difference was mostly in the range
of 1 IPSS point, which raises doubts on the clinical relevance of the findings at
the group level. The new evidence enables further personalisation of the treatment
of male lower urinary tract dysfunction, but also makes individual risk-benefit considerations
more complex.
Schlüsselwörter
Benignes Prostatasyndrom - 5α-Reduktasehemmer - α1-Adrenozeptor-Antagonisten - Depression
- Demenz
Keywords
male lower urinary tract symptoms - 5α-reductase inhibitors - α1-adrenoceptor antagonists
- depression - dementia