Transienter Bewusstseinsverlust: Zungenbiss als Hinweis auf die Ursache

Fast die Hälfte aller Menschen erleidet mindestens einmal im Leben einen vorübergehenden Bewusstseinsverlust. Auslöser sind in den meisten Fällen epileptische Anfälle, Synkopen oder psychogene Anfälle. Zungenbissverletzungen können einen Hinweis auf die Ursache des Bewusstseinsverlusts geben. Bei epileptischen Anfällen sollen vor allem laterale Zungenbisse vorkommen, während Verletzungen der Zungenspitze spezifisch sein sollen für Synkopen.

Fazit

Die MRT-gestützte Beurteilung der Zunge kann die Differentialdiagnostik eines vorübergehenden Bewusstseinsverlustes ergänzen, so dass möglicherweise frühzeitig die Patienten identifiziert werden können, die von einer antiepileptischen Therapie profitieren würden. Insbesondere weil auch bei den körperlichen Untersuchungen häufig nicht auf Zungenbissverletzungen geachtet wird. Auch wenn die Autoren keine signifikanten Unterschiede zwischen verschiedenen MRT-Sequenzen feststellen konnten, empfanden sie die fettsupprimierten T2– oder T2-FLAIR-Aufnahmen als am besten geeignet, um diese Signalveränderungen zu identifizieren.

Publication History

Article published online:
24 February 2022