Aktuelle Urol 2022; 53(04): 304
DOI: 10.1055/a-1747-2198
Referiert und kommentiert

Kryptorchismus: Malignomrisiko bei älteren Jungen und jungen Männern

Contributor(s):
Judith Lorenz

Ein Kryptorchismus geht mit einem drei- bis zehnfach erhöhtem Risiko für einen bösartigen Hodentumor einher. Je später die Orchidopexie erfolgt, desto wahrscheinlicher ist dabei eine maligne Entartung. Ein US-Forscherteam untersuchte nun, wie häufig bei einer operativen Therapie ab dem Alter von 10 Jahren mit malignen Veränderungen des Hodengewebes gerechnet werden muss und ob diesbezüglich die Position des Hodens eine Rolle spielt.

Fazit

Bei älteren Jungen mit intraabdominalem Kryptorchismus, so das Forscherteam, sollte angesichts des Malignomrisikos eine Biopsie oder Orchiektomie erwogen werden. Bei einem inguinalen oder skrotalen Hodenhochstand sei dieses Risiko dagegen geringer, sodass möglicherweise auf eine Gewebeentnahme verzichtet werden kann. Allerdings erlauben die Ergebnisse keine Aussage über das zukünftige Entartungsrisiko, geben sie zu bedenken: Prospektive Studien mit längerer Beobachtungsdauer seien daher wichtig.



Publication History

Article published online:
03 August 2022

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