ZUSAMMENFASSUNG
Der Anteil betagter und hochbetagter Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz hat
aufgrund der demografischen Entwicklung und der besseren medizinischen Versorgung
deutlich zugenommen. Ob jedoch die Einleitung der Dialyse mit einem Überlebensvorteil
und/oder einer Verbesserung der Lebensqualität einhergehen, ist umstritten. Dies betrifft
insbes. multimorbide und gebrechliche („frail”) Patienten. Zur optimalen Patienten-
und Angehörigenberatung gehören deshalb Kenntnisse zu prognostisch relevanten Faktoren,
um im Sinne einer partizipativen Entscheidungsfindung („shared decision making“) das
Vorgehen festzulegen – sowohl im Hinblick auf die Dialysebehandlung als auch auf die
Formen des konservativen Krankheitsmanagements. Die aktuell verfügbaren Prognosefaktoren
entstammen zumeist retrospektiven Registerstudien und sind somit einer ausgeprägten
Verzerrung („bias“) ausgesetzt. Neben dem erforderlichen nephrologischen Fachwissen
ist eine altersmedizinische Expertise hilfreich, um eine optimale Versorgung der Patienten
zu gewährleisten.