Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2022; 16(06): 517-534
DOI: 10.1055/a-1739-8098
Bariatrische und metabolische Chirurgie

Komplikationen bei bariatrischen Patienten: Diagnostik und Management

Sylke Schneider-Koriath
,
Tim Lauch
,
Nicole Meyer
,
Jörn Bernhardt
,
Kaja Ludwig
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Fast alle bariatrischen Operationen in Deutschland werden routinemäßig minimalinvasiv durchgeführt. Ein erfolgreiches Komplikationsmanagement beginnt bereits im Operationssaal mit geeigneten Lagerungstechniken und präventiven Maßnahmen. Dieser Beitrag gibt darüber hinaus einen Überblick über spezielle intra- und postoperative Komplikationen und Vorschläge für Strategien zur Vermeidung und zum Management typischer Störungen.

Kernaussagen
  • Die Sleeve-Gastrektomie ist der häufigste bariatrische Eingriff in Deutschland.

  • Intraoperative Komplikationen können während jedes Operationsschrittes auftreten. Das rechtzeitige Erkennen ist der wichtigste Schritt zur Komplikationsbehandlung.

  • Die Detektion frühpostoperativer Komplikationen, z. B. einer Peritonitis, ist bei extrem adipösen Patienten erschwert. Das Monitoring von Herzfrequenz, Körpertemperatur und Entzündungsparametern ist daher essenzieller Bestandteil der Erstdiagnostik. Leitsymptom ist in fast allen Fällen das Auftreten einer Tachykardie.

  • Die Nachblutung ist eine der häufigsten Komplikationen in den ersten 36 Stunden.

  • Die Insuffizienzrate liegt in adipositaschirurgischen Zentren bei 1%.

  • Neben alimentären Störungen ergeben sich Komplikationen im Langzeitverlauf in Abhängigkeit von der Art des durchgeführten Eingriffs. Daher ist die lebenslange postoperative Nachsorge ein essenzieller Bestandteil im Gesamtkonzept zur Behandlung der morbiden Adipositas.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
02. Dezember 2022

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