Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2022; 9(01): 37-38
DOI: 10.1055/a-1738-4353
Aktuell
Medikamentöse Therapie

Antikoagulation: Sichere Durchführung dringlicher OPs durch Idarucizumab

Um das Blutungsrisiko antikoagulierter Patienten bei dringlichen oder notfallmäßigen operativen Eingriffen zu senken, können Antidots gegen die Gerinnungshemmer gegeben werden. Ein solches Antidot ist beispielsweise Idarucizumab, das die Wirkung von Dabigatran aufhebt. Idarucizumab wurde in der internationalen, multizentrischen RE-VERSE AD-Study (Reversal Effects of Idarucizumab in Patients on Active Dabigatran) an über 500 Patienten getestet.

Fazit

Idarucizumab kann die Wirkung von Dabigatran schnell und vollständig aufheben und ermöglicht so eine zeitnahe Durchführung dringlicher Operationen und Eingriffe bei normaler Hämostase. Die Zeit nach dem Eingriff kann jederzeit mit Heparin überbrückt werden. In einigen Fällen kommt es zwar nach 24 Stunden zu einem Wiederanstieg der Dabigatrankonzentration, was vermutlich einer Umverteilung des Medikaments geschuldet ist. Sollte der Eingriff zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet oder weitere Interventionen notwendig sein, besteht aber die Möglichkeit einer erneuten Idarucizumabgabe.



Publication History

Article published online:
24 February 2022

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