Nahezu ein Drittel der deutschen Bevölkerung (17,8 Millionen Menschen) leiden
jedes Jahr an einer psychischen Erkrankung. Bei 20% der Betroffenen
führt die Erkrankung zusätzlich zu den emotionalen Belastungen auch
zu relevanten Beeinträchtigungen ihres Alltagslebens, wie einer
vorübergehenden oder dauerhaften Arbeitsunfähigkeit. Gleichzeitig
kämpfen wir seit Jahren in allen Bereichen der Versorgung für
Menschen mit psychischen Erkrankungen mit gravierenden Defiziten. Dazu
gehören lange Wartezeiten und keine flächendeckende
Verfügbarkeit vor allem ambulanter Therapieangebote, resultierender
Rückstau und steigender Bedarf einer stationären und
Notfallversorgung, unzureichende sektorübergreifende Zusammenarbeit und
Behandlungskontinuität, zunehmende personelle Versorgungsengpässe
und resultierende Drehtürpsychiatrie mit Unzufriedenheit auf allen Seiten:
bei den Betroffenen und ihren Angehörigen und auch auf Seiten der
Versorger.