Zusammenfassung
Hintergrund Die Arbeit in der Endoskopie ist mit physischen und psychischen Herausforderungen
verbunden, es gibt jedoch kaum Daten, ob dadurch die Gesundheit der Betroffenen beeinflusst
wird. Ziel der Erhebung war, den Gesundheitszustand von Österreichs Endoskopie-Personal
zu evaluieren und Vergleiche anzustellen.
Methode 2019 wurde an Ärzt*innen (n=236) und Pflegepersonen (n=324) in österreichischen gastrointestinalen
Endoskopien ein standardisierter Fragebogen des Hogrefe Verlags und ein selbst entworfener
SurveyMonkey Fragebogen online versendet. Die Rücklaufquote betrug 17,9%. Die Daten
wurden mit einer Normbevölkerung, mit einer ähnlichen älteren Erhebung aus 2004 und
nationalen Krankenstandsdaten verglichen.
Ergebnisse Im Vergleich mit einer Normbevölkerung gleichen Alters und Geschlechtsverteilung hat
österreichisches Endoskopiepersonal mehr gesundheitliche Beschwerden. Im Vergleich
mit den Ärzt*innen geben Pflegepersonen mehr Beeinträchtigungen an, am deutlichsten
Müdigkeit und übermäßiges Schlafbedürfnis (p=0,001), Schweregefühl in den Beinen (p=0,001)
sowie Wärme- (p<0,001) und Kälte-Überempfindlichkeit (p=0,002). Pflegepersonen sind
etwas häufiger im Krankenstand als Ärzt*innen, die Krankenstandstage haben sich gegenüber
2004 vermehrt, liegen aber deutlich niedriger als im österreichischen Durchschnitt.
Lebensstil übt wenig Einfluss auf die Symptome aus.
Schlussfolgerung Die Umfrageergebnisse zeigen, dass Arbeiten in der Endoskopie im Vergleich mit der
Normbevölkerung mit gering stärkeren gesundheitlichen Problemen einhergeht. Pflegepersonen
sind stärker belastet als Ärzt*innen. Diese Daten können Grundlage für gezielte Maßnahmen
zur Prävention darstellen.
Abstract
Background Working in the field of endoscopy is associated with physical and psychological challenges,
but we lack data as to whether it influences the health status of endoscopy personnel.
The aim of the present survey was to evaluate the health status of endoscopy personnel
in Austria and draw comparisons.
Method In 2019, a standardized questionnaire of Hogrefe Publishers and a self-designed SurveyMonkey
questionnaire were sent online to doctors (n=326) and nursing staff (n=234) working
in the field of gastrointestinal endoscopy in Austria. The response rate was 17.9%.
The data were compared with those of a standard population, a similar previous survey
from 2004, and national sick leave data.
Results Compared to a standard population of identical age and gender distribution, endoscopy
personnel in Austria have more health-related complaints. Compared to doctors, nursing
staff experience greater adverse effects; foremost among these are fatigue and an
excessive need for sleep (p=0.001), a heavy sensation in the legs (p=0.001), hypersensitivity
to warmth (p<0.001) and cold (p=0.002). Nursing staff are somewhat more frequently
on sick leave than doctors. The days of sick leave were higher than those in 2004,
but markedly below the average figures in Austria. Lifestyle had little influence
on the respondents’ symptoms.
Conclusion The results of the survey showed that persons working in endoscopy have slightly greater
health problems than the standard population. Nursing staff are affected more severely
than doctors. These data may serve as a basis for targeted preventive measures.
Schlüsselwörter
Gastrointestinale Endoskopie - Endoskopiepersonal - Krankheit - Gesundheit - Fragebogenerhebung
Keywords
gastointestinal endoscopy - endoscopy staff - disease - health - survey