Gefäßmedizin Scan - Zeitschrift für Angiologie, Gefäßchirurgie, diagnostische und interventionelle Radiologie 2022; 9(01): 35
DOI: 10.1055/a-1725-2654
Aktuell
Embolisation

Heparin bei COVID-19: Standard- und Intermediärdosis im Vergleich

Seit durch Obduktionsstudien bekannt wurde, dass sich bei einer COVID-19-Pneumonie kleine Thromben in den Lungengefäßen bilden, gehört die medikamentöse Gerinnungshemmung mit Heparin zu den wichtigsten therapeutischen Maßnahmen bei COVID-19. Ob die prophylaktische Gabe von Heparin dabei in der Intermediär- oder der Standarddosierung erfolgt, macht für stationär behandelte Patienten keinen Unterschied. So das Ergebnis einer französischen Studie.

Fazit

In den frühen Erkrankungsstadien ist Heparin zwar wirkungsvoll, da es die COVID-19-assoziierte Gerinnungsstörung verhindert. Doch wenn bereits Mikrothromben und eine Lungenschädigung vorliegen, schreitet die Erkrankung unaufhaltsam fort, so dass die Antikoagulation ihren protektiven Effekt auf das Outcome verliert. Deshalb sollte die Heparintherapie nach Ansicht der Autoren frühzeitig begonnen werden: wenn die Patienten positiv getestet oder als Kontaktperson identifiziert wurden, d. h. bevor eine stationäre Behandlung notwendig wird. Diese Hypothese müsste allerdings noch in entsprechenden prospektiven Studien überprüft werden.



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Article published online:
24 February 2022

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