Mit dem Kongressthema „Aachen 2021 – Synergie und Vielfalt“ fand die 63. Jahrestagung
der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie vom 8.–11. September 2021 im Eurogress
in Aachen statt ([Abb. 1]).
Abb. 1 Eurogress Aachen. Quelle: T. Hauss/Deutsche Gesellschaft für Phlebologie [rerif].
Das in den vergangenen Jahren bewährte Konzept des „aktiven wissenschaftlichen Beirats“
hat sich auch in diesem Jahr wieder einmal bewährt. Die Organisation einzelner wissenschaftlicher
Sitzungen in den jeweiligen Spezialgebieten der Vorsitzenden hat dazu beigetragen,
dass ein breit gefächertes Programm gestaltet werden konnte ([Abb. 2]). Mal waren die Sitzungen von Kurzreferaten geprägt, mal waren Sitzungen von Grundsatzreferaten
gekennzeichnet, die den wissenschaftlich aktuellen Status quo eines Themas präsentierten.
Nach der langen Corona-bedingten Kongresspause haben zahlreiche internationale Referenten
den Weg nach Aachen gefunden. In simultan übersetzten Sitzungen kamen so nationale
und internationale Teilnehmer auf ihre Kosten. Darüber hinaus hatten auch die „Daheimgebliebenen“
die Möglichkeit, über das Livestream-Angebot am Kongress teilzunehmen.
Abb. 2 Programmauswahl. Quelle: T. Hauss /Deutsche Gesellschaft für Phlebologie [rerif].
Der Mittwoch stand ganz im Zeichen von Crash-Kurs und Update-Phlebologie, organisiert
von Frau PD Dr. Felizitas Pannier und Prof. Tobias Görge. Wie in den letzten Jahren
zeigte sich hier, dass gerade dieses Format viele neue und junge Gesichter anspricht.
Die nachhaltigen Diskussionen, die verschiedenen interdisziplinären Blickwinkel und
Sichtweisen, gerade auch aus der Praxis, bereichern beide Kurse immens.
Der Eurogress in Aachen war in Corona-Zeiten eine ideale Location: kurze Wege, die
das Zusammenspiel von Fortbildungsblöcken und den Besuch der Industrieausstellung
förderten. Das große Interesse des phlebologischen Nachwuchses freut uns als Gesellschaft
ungemein.
Im Weiterbildungsforum, organisiert von Dominic Mühlberger und Jasmin Woitalla-Bruning,
wurden Grundlagen in Diagnostik und Therapie in der Phlebologie vermittelt, es wurden
berufspolitische Fragen angesprochen und wieder praxisrelevante „Fälle auf die Schnelle“
vorgestellt.
An allen 3 Kongresstagen waren die „ask the experts“-Sitzungen früh um 8 Uhr gut besucht.
Die Möglichkeit, Experten zu allen Themen, die Phlebologen in der Praxis beschäftigen,
persönlich zu befragen und vor allem über eigene Erfahrungen und Fälle zu diskutieren,
wurde gut angenommen.
Parallel zum wissenschaftlichen Programm wurden für interessierte Teilnehmer zahlreiche
Hands-on-Workshops angeboten. Neben den Klassikern Sklerotherapie und Duplexsonografie
waren in diesem Jahr z. B. auch Workshops zur operativen Therapie der Varikose, zum
Venous Stenting oder zur Thrombose im Angebot.
Darüber hinaus wurde den täglichen Problemen des Praxisalltags reichlich Platz eingeräumt:
so gab es wissenschaftliche Sitzungen zum Themenfeld Kompression, die Sklerosierungstherapie
wurde behandelt und der große Raum der operativen und endoluminalen Therapie fand
in zahlreichen Sitzungen Berücksichtigung. Venenerhaltende Therapiekonzepte bei der
Stammvarikose und das tiefe Venensystem konnten erläutert werden, ebenso wie die Thrombosetherapie.
Im „Interessanten Fall“ wurden Situationen aus dem Praxis- und Klinikalltag geschildert
und ausführlich diskutiert.
55 unterstützende/ausstellende Firmen konnten die Innovationen in der fachgebundenen
Medizintechnik und der Pharmakologie begleiten und so unseren Besuchern auch auf diesem
Gebiet aktuelles Wissen vermitteln.
Wie immer stellte der Kongress die Plattform für Ehrungen und Preisverleihungen dar.
Die Preisträger wurden in der letzten Ausgabe der Phlebologie ausführlich vorgestellt.
Der gesamte Kongress fand in einer lockeren, fröhlichen und gastfreundlichen Grundstimmung
statt – wir alle haben uns gefreut, wieder einmal persönlich miteinander in Kontakt
zu treten.
Zum Abschluss noch der herzliche Dank an alle, die zum Gelingen der 63. Jahrestagung
der DGP beigetragen haben – dem wissenschaftlichen Beirat, den aktiven Referenten
und Vorsitzenden, unserer tollen Band am Festabend, der unterstützenden Industrie,
ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre, den Musikern des Rahmenprogramms,
den vielen hilfsbereiten und freundlichen Hostessen, der Technik, der Kongressorganisation
und dem zuarbeitenden Service, und vor allem den Kongresspräsidenten PD Dr. Knuth
Rass und PD Dr. Houman Jalaie.
Choosing Wisely – 28.09.–1.10.2022
Nun schauen wir nach Hannover – vom 28.09.–1.10.2022 freuen wir uns im Congress Centrum
in Hannover zu Gast zu sein. Die Veranstaltung steht unter dem Thema „Choosing Wisely
in der Phlebologie" mit Dr. Erika Mendoza als unserer Kongresspräsidentin ([Abb. 3]).
Abb. 3 Choosing wisely – Kongressmotto in Hannover [rerif].
Immer wieder aktualisierte Informationen zu unserer Tagung erhalten Sie auf https://phlebologie-2022.de. Hier haben Sie auch bereits die Möglichkeit, Ihre Abstracts einzureichen.
Im Rahmen der Tagung werden neben wissenschaftlichen Sitzungen wieder zahlreiche Hands-on-Workshops
angeboten, so z. B. Ultraschallkurse der oberflächlichen und tiefen Beinvenen, Workshops
zur Sklerotherapie und zur endoluminalen Behandlung, darüber hinaus werden Kurse in
chirurgischen Techniken angeboten.
Mit einem Update Phlebologie für Gynäkologen und Orthopäden & Unfallchirurgen sowie
einem Hausärztetag soll das vor Ort versammelte „Wissen“ den Kollegen aus angrenzenden
Regionen angeboten werden. Es wird gemeinsame Sitzungen mit den Gesellschaften für
Lymphologie und Gefäßchirurgie geben. Am Freitag bieten wir erneut eine ICW-Rezertifizierungsveranstaltung
für Pflegende zum Thema „Chronische Wunden“ an.
Das Hannover-Congress-Centrum liegt in der Stadt und trotzdem im Grünen, und ist bekannter
Treff- und Mittelpunkt für das gesellschaftliche und kulturelle Leben der Landeshauptstadt
Hannover.
Verantwortlich für Mitteilungen der DGP:
Dr. med. Erika Mendoza