Allgemeinmedizin up2date 2022; 3(02): 87
DOI: 10.1055/a-1722-1366
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

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Charlotte Hoser

Willkommen in der Allgemeinmedizin!

Die wohl erfüllensten Praxistage in der Allgemeinmedizin sind für mich diese besonderen Tage, an denen man vom Säugling, bis Greis alles gesehen hat, allen helfend zur Seite stehen konnte, und zugleich gesundheitsedukativ oder sogar weiterbildend für angehende Mediziner oder Ärzte in Weiterbildung tätig sein durfte.

In meinem – noch vergleichsweise jungen – Medizinerleben war mir die Wahl der Spezialisierung sehr schnell klar: ich wollte die Hausarztmedizin leben, das ganze Spektrum der Krankheiten, ob chronisch oder akut, das gesamte Altersspektrum. Vom Lebensanfang bis zum Lebensende meine Patienten begleiten, und dabei die Abwechslung des Lebens in meiner Sprechstunde sehen, viel Prävention betreiben, d. h. im besten Fall sogar verhindern zu können, dass Krankheiten entstehen.

Ich freue mich, bislang so viele Kolleginnen und Kollegen getroffen zu haben, denen es ganz genauso geht, und immer noch weitere kennenzulernen, die mit Freude und mit Herzblut im Beruf stehen, und die sich selbst und andere mit Begeisterung weiterbilden. Denn das ist doch die Basis unseres Fachgebiets: die Begeisterung.

Und genau diese wollen wir auch hier in der „Allgemeinmedizin up2date“ vermitteln. Ich freue mich sehr, dass es in diesem Heft wieder gelungen ist!
Wir zeigen wieder einen Teil unseres abwechslungsreichen Alltags, und springen vom fiebernden Kind zu der letztmöglichen Betreuung unserer Patienten, die wir leisten können: der Leichenschau.
Wir beschäftigen uns auch mit einem Thema der Allgemeinmedizin, das selten umfassend gelehrt aber umso wichtiger ist: der Nachbetreuung von Frakturen. Nicht selten wird man gefragt: „Frau Doktor kann der Gips nicht schon gleich ab?“
Und dann auf Detektivarbeit gehen! Eine TSH Veränderung kann vielerlei Ursachen haben. Wo kommt sie her? Muss man was tun?
Dann geht es in die Langzeitbetreuung, unsere „Murmeltiere“, die manchmal täglich grüßen: die Patienten mit chronischen Wunden und die mit Herzinsuffizienz. Diese beiden Patientengruppen überschneiden sich zudem sehr oft, und wir erleben mit ihnen häufig ein stetiges „Auf und Ab“.
Und doch ist es umso schöner, wenn wir dann den Erfolg der Abheilung oder des Gleichgewichts im Wasserhaushalt erreichen konnten – wie ein kleiner Sieg.

Sie sehen, ich freue mich! Ich freue mich wieder auf diese gut gemischten, abwechslungsreichen Tage, die sich im beginnenden dritten Jahr der COVID-19-Pandemie erfreulicherweise wieder häufen!

Bleiben auch Sie begeistert!
Ihre
Charlotte Hoser



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Article published online:
16 May 2022

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