Aktuelle Dermatologie 2022; 48(01/02): 5-6
DOI: 10.1055/a-1710-8527
Editorial

Teledermatologie – zwischen Hype und Realität

Teledermatology – between Hype and Reality
P. Elsner
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Prof. Dr. Peter Elsner

Telemedizin (E-Health) ist die Verwendung von Telekommunikationstechnologien zum Austausch medizinischer Informationen für Diagnostik, Konsultation, Therapie und Lehre [1]. Da die Dermatologie nicht ausschließlich, aber sehr stark bildorientiert ist, wurde schon früh darüber nachgedacht, telemedizinische Werkzeuge für eine „Dermatologie aus der Ferne“ einzusetzen. Auf Pubmed stammt der erste Beitrag zum Suchbegriff „Teledermatologie“ aus dem Jahr 1995, als Perednia und Brown über das „Oregon Teledermatology Project“ berichteten [2], mit dem dermatologische Versorgung in ländliche Gebiete gebracht werden sollte. Auch für hautärztliche Konsultationen bei Gefängnisinsassen wurde Teledermatologie schon früh populär [3]. In der Folge stieg die Zahl der Publikationen kontinuierlich an, bis sie im Zuge der COVID-19-Pandemie 2020–2021 mit über 200 Papers/Jahr geradezu „explodierte“. Aus einem Tool für Konsultationen in entlegenen Gegenden (die seinerzeit dritte Publikation stammte aus Schottland [4]) wurde ein Instrument zur Reduzierung persönlicher Begegnungen mit dem Arzt im Rahmen der Lockdowns [5]. Der Siegeszug der Personal Computer, der Digitalfotografie und des Internets seit den letzten Jahrzehnten des vergangenen Jahrtausends, insbesondere aber der „Smartphones“ hatte der Teledermatologie die technologische Basis für eine breite Anwendung geliefert, sodass aus einem Instrument in der Forschung praktische Anwendungen für die Krankenversorgung wurden [6].



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Article published online:
22 February 2022

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