Die Wirbelsäule 2022; 06(01): 53-54
DOI: 10.1055/a-1698-0757
Mitteilungen der DWG

Bericht des Generalsekretärs

Ralph Kothe

Auch das vergangene Jahr stand ganz im Zeichen der Pandemie. Trotz der steigenden Fallzahlen konnten wir unsere Jahrestagung unter der 2G-Regelung durchführen. Für unsere Fachgesellschaft war das eine sehr erfreuliche Nachricht. Der persönliche Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen ist schließlich ein wesentlicher Bestandteil unseres jährlichen Treffens und neben dem fachlichen Austausch eine wichtige Motivation, sich in der DWG zu engagieren.

Ein besonderer Dank gilt Ulf Liljenqvist, der im vergangenen Jahr als Präsident wichtige Akzente für die Weiterentwicklung unserer Fachgesellschaft gesetzt hat. Dabei haben uns vor allem die Weiterbildung, das Wirbelsäulenregister und die Positionierung der DWG im Verbund der chirurgischen Gesellschaften beschäftigt. Für unsere vergangene Jahrestagung haben Ulf Liljenqvist und die Programmkommission der DWG ein sehr interessantes und klinisch hochrelevantes Programm zusammengestellt. Dabei möchte ich mich auch noch einmal im Namen aller Mitglieder bei unserem langjährigen Partner Conventus für die großartige Unterstützung bei der Organisation der Jahrestagung, sowie unserer Basiskurse bedanken. Gerade in derart schwierigen Zeiten, wie in dieser immer noch andauernden Pandemie, wird einem bewusst, wie wichtig eine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist.

Von den wichtigen Themen unserer Fachgesellschaft, möchte ich an dieser Stelle die Weiterbildung nennen. Mich persönlich hat es beeindruckt, mit welchem großen Engagement die Kolleginnen und Kollegen in der Kommission die digitale Umstellung der Kurse umgesetzt haben. Die Kombination aus einer digitalen Vorbereitung, bestehend aus E-Learning, einem digitalen Kurs sowie einer anschließenden fokussierten Präsenzveranstaltung ist ein zukunftsweisendes Konzept, was ganz unabhängig von der Pandemie sicher fortgeführt und weiterentwickelt werden sollte. Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren durchweg positiv und sprechen für eine hohe Akzeptanz dieser modernen Kursgestaltung. Auch unsere Partner in der Industrie unterstützen dieses Vorgehen. An dieser Stelle möchte ich mich im Namen der DWG bei allen Industriepartnern für ihren Support und die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Gerade für eine junge Fachgesellschaft ist dies von immenser Bedeutung.

Ein wichtiger Aspekt der Weiterbildung ist, neben unserem Kurssystem, die enge Zusammenarbeit mit den beiden Muttergesellschaften. Erfreulicherweise haben wir im vergangenen Jahr die Zustimmung der DGNC und der DGOU für die Vergabe eines gemeinsamen Master-Zertifikates erhalten. Bislang bezog sich das gemeinsame Zertifikat Wirbelsäule nur auf das operative Basiszertifikat und die beiden konservativen Zertifikate. Für mich ist dies Ausdruck einer sehr positiven Entwicklung im Umgang miteinander. Bei unserer letztjährigen Jahrestagung hatten wir darüber hinaus erstmalig eine sehr erfolgreiche gemeinsame Session mit der DGOU und der DGNC. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir dies in den nächsten Jahren als einen regelmäßigen Programmpunkt innerhalb unserer Jahrestagung etablieren könnten.

Die persönliche Weiterbildung und die Zentren-Zertifizierung sind wichtige Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung bei der Versorgung von Patienten mit Erkrankungen an der Wirbelsäule. Der nächste Schritt bleibt die Umsetzung einer Zusatzweiterbildung auf dem Gebiet der speziellen Wirbelsäulenchirurgie. Aus meiner Sicht ist dies eine unserer wichtigsten Aufgaben in der nahen Zukunft. Die Weiterbildungsausschüsse der Ärztekammern sind derzeitig aufgrund der neuen Weiterbildungsordnung stark belastet. Eine neue Zusatzweiterbildung muss da sehr gut begründet sein. Auch wenn wir in unserer Ausarbeitung inhaltlich schon sehr weit sind und an der Notwendigkeit bei den meisten Beteiligten wenig Zweifel bestehen, ist für die politische Umsetzung die Unterstützung unserer beiden Muttergesellschaften eine zwingende Voraussetzung. Daran sollten wir in den nächsten Jahren weiterarbeiten, damit unsere jungen Kolleginnen und Kollegen endlich eine strukturierte und fundierte interdisziplinäre Ausbildung in der speziellen chirurgischen Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen erhalten.

Die Entwicklung der Mitgliederzahl war auch in dem zweiten Corona-Jahr weiter positiv. Ende des Jahres hatten wir fast 2500 Mitglieder erreicht. Das sind 100 Mitglieder mehr als vor einem Jahr. Wir sind damit weiterhin die mit Abstand größte nationale Fachgesellschaft für Wirbelsäulenerkrankungen in Europa. Als ich mein Amt als Generalsekretär vor 5 Jahren angetreten habe, lag unsere Mitgliederzahl noch bei 1900. Seitdem sind wir stetig jedes Jahr gewachsen. Aus meiner Sicht ist das eine sehr erfreuliche Entwicklung, die zeigt, dass die DWG gerade auch bei den jungen Kolleginnen und Kollegen unverändert eine hohe Attraktivität besitzt.

Für mich persönlich ist es jetzt an der Zeit den Staffelstab an meinen Nachfolger Sven Eicker weiterzugeben. Die Arbeit als Generalsekretär der DWG hat mir sehr viel Freude bereitet. Die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Präsidenten, dem Vorstand, den Kommissionen, aber auch vor allem mit der Geschäftsstelle war stets freundschaftlich und produktiv. Gemeinsam haben wir in den letzten fünf Jahren viele wichtige Themen voranbringen können. Stellvertretend für alle genannten möchte ich mich dabei bei Beate Scheler bedanken, ohne die ich dieses Amt niemals hätte ausführen können. Sven Eicker wünsche ich alles Gute und eine ebenso erfolgreiche Amtszeit wie ich sie hatte.

Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüße,

Ihr

PD Dr. Ralph Kothe

Generalsekretär der DWG



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Article published online:
04 March 2022

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