Schlüsselwörter Menschen mit Demenz - MCI - Überprüfung der Fahrtauglichkeit - Kognitive Beeinträchtigung
- Fahrperformanz
Key words People with dementia - MCI - Fitness to drive - Driving performance
Einleitung
Bei der Überprüfung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit Demenz
(MmD) oder milden kognitiven Einschränkungen (MCI) handelt es sich um ein
Thema von großer gesellschaftlicher Relevanz, da aufgrund der hohen
Prävalenz demenzieller Erkrankungen ein Großteil der deutschen
Bevölkerung damit konfrontiert ist [1 ].
Zum Erhalt der sozialen Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen
Leben ist es erstrebenswert, die Möglichkeit der aktiven Teilnahme am
Straßenverkehr möglichst lange zu erhalten [2 ].
Insbesondere in ländlichen Gegenden mit unzureichender Anbindung an den
öffentlichen Nahverkehr sind ältere Menschen zum Erhalt ihrer
Mobilität häufig auf das Autofahren angewiesen. Aufgrund dessen wird
in der aktuellen Nationalen Demenzstrategie für eine verstärkte
Entwicklung von Mobilitätskonzepten für MmD plädiert [3 ]. Konkret wird gefordert, den Ausbau von
alternativen Mobilitätsangeboten für MmD zu fördern und
vermehrt über die Möglichkeit, eine Parkerleichterung für
MmD zu beantragen, aufzuklären [3 ].
Neben den Menschen mit kognitiven Einschränkungen sind deren
Angehörige unmittelbar betroffen und stellen sich häufig die Frage,
ob und wie lange es noch zu verantworten ist, dass die betroffene Person aktiv am
Straßenverkehr teilnimmt. Aufgrund der unterschiedlichen Formen und
Ausprägungen wie auch des progredienten Verlaufs einer Demenzerkrankung sind
diese Fragen nicht leicht zu beantworten. Diese Komplexität zeigt sich auch
dadurch, dass Bestimmungen zur Fahrerlaubnis von MmD international unterschiedlich
geregelt sind [4 ].
Die gültige deutsche S-3 Leitlinie „Demenzen“ von Januar 2016
empfiehlt, auf spezifische Symptome zu achten, welche die Fahreignung bei einer
Demenz beeinträchtigen. Diese sind neben Orientierungsstörungen
insbesondere eine eingeschränkte Reaktionsfähigkeit,
Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit und eine verminderte
Fähigkeit, komplexe Situationen schnell zu erfassen [5 ]. Da es im Laufe einer fortschreitenden
Demenzerkrankung zu einer Einschränkung der Fahrtauglichkeit kommt, soll
laut S-3 Leitlinie frühzeitig auf Veränderungen der genannten
Symptome geachtet werden, um bei Bedarf weitergehende Untersuchungen
(neuropsychologische Testung, Fahrsimulator, ggf. Fahrprobe) zu veranlassen [5 ]. Konkrete Empfehlungen zu bestimmten
Testverfahren sowie deren Evidenz-Basierung zur Überprüfung der
Fahrtauglichkeit werden nicht explizit genannt.
Ziel des vorliegenden systematischen Reviews ist es, evidenz-basierte Methoden zur
Überprüfung der Fahrtauglichkeit von MmD oder MCI vorzustellen.
Methodik
Suchstrategie und Datenbanken
Bei der Erstellung des systematischen Reviews folgten die Autoren den
Empfehlungen des „Preferred Reporting Items for Systematic reviews
and Meta-Analyses “ (PRISMA) [6 ]
[7 ]. Um eine präzise
Fragestellung zu formulieren, wurde das PICO-Schema herangezogen.
Es wurde eine umfassende Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, PsycINFO,
LIVIVO, PubPsych, Scopus, Cinahl und CENTRAL (Cochrane Library database)
durchgeführt.
Qualitätsbeurteilung
Die Checkliste „STrengthening the Reporting of OBservational studies
in Epidemiology “ (STROBE) wurde zur kritischen Analyse der in
das systematische Review eingeschlossenen Studien herangezogen [8 ]
[9 ] (siehe
Internet Supplement).
Auswahl der Studien
Der Prozess der Studienauswahl wird in [Abb.
1 ] dargestellt. Die Auswahl der Studien entsprechend der
Einschlusskriterien wurde von zwei unabhängigen Autoren (LKA, EPF)
durchgeführt. Nach Entfernung von Duplikaten wurden 2225 Titel und
Abstracts gesichtet. Davon wurden im nächsten Schritt 36 Studien nach
Sichtung der Volltexte ausgeschlossen ([Tab.
1 ]).
Abb. 1 PRISMA Flussdiagramm zur Studienselektion. Quelle: Moher D,
Liberati A, Tetzlaff J, Altman DG, The PRISMA Group (2009). Preferred
Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses: The PRISMA
Statement. PLoS Med 6(7): e1000097. doi:10.1371/journal.pmed1000097.
Ergebnisse
Ergebnisse der eingeschlossenen Studien
In das systematische Review wurden 30 Studien eingeschlossen. Eine inhaltliche
Übersicht der eingeschlossenen Studien wird in [Tab. 2 ] dargestellt. Grundsätzlich
kann zwischen praxis- und theoriebasierten (office-based) Testverfahren
unterschieden werden. Praxisbasierte Testverfahren sind: Praxisfahrtest
(On-road), Fahrsimulator und Fahrverhaltensbeurteilung im natürlichen
Umfeld. Theoriebasierte Methoden sind: neuropsychologische Tests,
fahrspezifischen Testungen und Fragebögen zur
Selbsteinschätzung. Im Folgenden werden zunächst die
praxisbasierten Methoden, welche in den Studien zur Beurteilung der
Fahrtauglichkeit untersucht wurden, vorgestellt.
Tab. 2 Übersicht der eingeschlossenen
Studien.
Autor
Jahr
Land
Verwendete Testmethoden
Studeinpopulation, n
Studiendesign
Studienziel
Aksan
2015
USA
Praxisfahrtest (On-road) Neuropsychologische
Testung Visuell-sensorische Testung
MmD (AD) n=32 Parkinson n=39
KG n=77
Querschnittstudie
Einfluss kognitiver Defizite auf die Fahrsicherheit
älterer Fahrer*innen. Identifikation
prädiktiver Faktoren und krankheitsspezifischer
Muster. Auswirkung von Ablenkung auf die Fahrsicherheit.
Anstey
2017
Australien
Praxisfahrtest (On-road) Neuropsychologische
Testung Fahspezifische Tests Fragebogen zu
Fahrperformanz
MCI n=57 KG n=245
Querschnitt
Bewertung der Fahrsicherheit von Menschen mit und ohne MCI
durch neurologische Testung.
Barco
2015
USA
Praxisfahrtest (On-road) Neuropsychologische
Testung
MmD n=60 KG n=32
Querschnittstudie
Unterscheidung der Fahrfehler nach Art und Anzahl von
Menschen mit Demenz mit bestandenem Fahrtest im Vergleich zu
nicht bestandenen.
Beratis (a)
2017
Griechenland
Fahrsimulator Neuropsychologische
Testung Fragebogen zu depressiven Symptomen
MCI n=24 KG n=23
Querschnittstudie
Untersuchung des Zusammenhangs zwischen depressiven Symptomen
und Fahrverhalten von Menschen mit MCI.
Beratis (b)
2017
Griechenland
Fahrsimulator Neuropsychologische Testung
MCI n=13 KG n=12
Querschnitt
Auswirkung von Ablenkung auf die Fahrperformanz von Menschen
mit MCI; gemessen an Reaktionszeit bei unerwarteten
Ereignissen und Unfallwahrscheinlichkeit.
Crivelli
2019
Argentina
Praxisfahrtest
(On-road) Fahrsimulator Neuropsychologische
Testung
MmD (mild) n=28 KG n=28
Querschnittstudie
Beurteilung der Fahrtauglichkeit von MmD durch kognitive
Tests.
Davis
2018
USA
Naturalistic Driving Neuropsychologische Testung
MmD (AD) n=44 KG n=16
Querschnittstudie
Entwicklung und Unterstuchung einer halb-automatisierten
Analysemethode. Analyse des Naturalistic Driving nach Art
und Schwere der Fahrfehler (z. B. abruptes Anhalten,
Fahrspurabweichung, Verhalten an Kreuzungen). Identifikation
von Prädiktoren für Fahrperformanz.
Duncanson
2018
USA
Praxisfahrtest (On-Road) Neuropsychologische
Testung Fahrspezifischer Test
Gesamt n=373 Kognitive
Einschränkungen: 45% (MMST ≥
25).
Querschnittstudie (Retrospektive Datenanalyse)
Untersuchung des prädiktiven Wertes des TMT als
Screening-Instrument zur Unterscheidung zwischen sicheren
und unsicheren Fahrer*innen. Festlegen von
Trennwerten.
Economou
2020
Griechenland
Fahrsimulator Neuropsychologische
Testung Krankheitsgeschichte Sehtest Persönlichkeitstest Labor
und Bildgebung
MmD (AD) n=16 MCI n=37 KG
n=21
Querschnittstudie
Untersuchung der Unfallwahrscheinlichkeit von MmD oder MCI
mit Variablen (z. B. Verkehrsaufkommen, Ablenkung,
unerwartetes Ereignis), die eine hohe
Unfallwahrscheinlichkeit mit sich bringen.
Eramugudolla
2020
Australien
Praxisfahrtest (On-road) Neuropsychologische
Testung Fragebogen zur Gesundheit und
Fahrgeschichte
MCI n=45 KG n=225
Querschnittstudie
Untersuchung der Art der Fahrfehler von Menschen mit MCI und
Gesunden.
Fragkiadaki
2018
Griechenland
Fahrsimulator Neuropsychologische
Testung Selbsteinschätzung der
Fahrperformanz
MCI n=27 KG n=26
Querschnittstudie
Vergleich von Fahrperformanz im Simulator und
Selbsteinschätzung der Fahrtauglichkeit.
Fuermaier
2019
Niederlande
Praxisfahrtest
(On-road) Fahrsimulator Neuropsychologische
Testung
MmD n=80; Andere neurodeg. Erkrankungen
(Parkinson, Vaskuläre D., LBD)
n=59 KG n=45
Querschnittstudie
Vergleich der Fahrfehler unterschiedlicher neurodegenerativer
Erkrankungen. Unterscheidung zwischen MmD und Gesunden durch
kognitive Testung.
Hird
2017
Kanada
Fahrsimulator Neuropsychologische
Testung Visuell-sensorische Testung
MCI n=24 KG n=20
Querschnitt
Charakteristika der Fahrfehler von Menschen mit MCI im
Fahrsimulator.
Kurzthaler
2017
Österreich
Fragebogen zu selbst auferlegten Einschränkungen im
Fahrverhalten Neuropsychologische Testung
MCI n=10 MmD (AD) n=16 KG
n=35
Prospektive Beobachtungsstudie
Untersuchung von selbst auferlegten Einschränkungen
im Fahrverhalten von Menschen mit unterschiedlich stark
ausgeprägten kognitiven Defiziten.
Moharrer
2020
USA
Naturalistic Driving Neuropsychologische Testung
MCI oder AD n=44 KG n=19
Querschnittstudie
Überprüfung der Fahrsicherheit von MmD oder
MCI anhand von Beinahunfällen und Untersuchung des
Zusammenhangs mit kognitiven Messungen.
O’Connor
2019
USA
Praxisfahrtest (On-Raod) (mWURT) Neuropsychologische
Testung Visuell-sensorische Testung
Kognitive Einschränkungen (MMST<25)
n=172 KG n=247
Querschnittstudie (Retrospektive Analyse)
Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Fahrperformanz
und MMST bzw. bestimmten Bereichen des MMST.
Paire-Ficout
2018
Frankreich
Naturalistic Driving
MmD (milde AD) n=20 KG n=21
Pilotstudie
Analyse des Naturalistic Driving mit speziellem Fokus auf
selbstregulierendes Verhalten. Entwicklung und Nutzung der
Testungs-Skala NaDAS.
Papandonatos
2015
USA
Praxisfahrtest (On-road) Neuropsychologische
Testung
MmD n=303 KG n=89
Querschnittstudie
Beurteilung des klinischen Nutzens des TMT als
Screening-Instrument zur Einschätzung der
Fahrtauglichkeit. Trichotomisierung der Trennwerte um Gruppe
zu identifizieren, die nicht eindeutig den sicheren bzw.
unsicheren Fahrern zugeordnet werden kann.
Pavlou
2017
Griechenland
Fahrsimulator Neuropsychologische Testung
MCI n=23 MmD (AD) n=14 KG
n=38
Querschnitt
Untersuchung der Fahrperformanz verschiedener Gruppen (MCI,
AD) in unterschiedlichen Situationen (ländlich und
städtische Umgebung, wenig und viel
Verkehrsaufkommen).
Piersma
2016
Niederlande
Praxisfahrtest
(On-road) Fahrsimulator Klinisches
Interview Neuropsychologische Testung
MmD (AD) n=81 KG n=45
Querschnittstudie
Entwicklung einer Methode zur Überprüfung der
Fahrtauglichkeit im klinischen Setting. 1. Welche
Art von Assessments sagen die Fahrperformanz am besten
hervor? 2. Vergleich von klinischem Interview,
neuropsychologischer Testung und Fahrsimulator. 3.
Welche Kombination der genannten Testung sagt Fahrperformanz
am besten hervor?
Piersma
2018
Niederlande
Praxisfahrtest (On-road) Neuropsychologische
Testung
MmD (milde AD) n=81 MMST≤19
n=13 MMST 20–24
n=33 MMST≥25 n=35
Querschnittstudie
Kann MMST zur Vorhersage der Fahrtauglichkeit genutzt
werden?
Schulz
2016
Deutschland
SAFE-Fragebogen Neuropsychologische
Testung Fahrspezifischer Test
MmD/MCI n=8 Andere Erkrankungen mit
kognitiven Einschränkungen n=11 KG
n=3
Vorläufige Validierungsstudie
Erste Validierung des SAFE zur Feststellung verschiedener
Risikofaktoren bzgl. der Fahrsicherheit. Kann mithilfe des
SAFE zwischen kognitiven beeinträchtigten und
gesunden Menschen unterschieden werden?
Seelye
2017
USA
Naturalistic Driving Fragebogen zu Fahrperformanz
MCI n=7 KG n=21
Machbarkeitsstudie
Überprüfung der Machbarkeit einer
kontinuierlichen Überwachung des Autofahrens
bekannter Strecken mit unauffälligen Sensoren. Kann
Sensor zwischen Gesunden und Menschen mit MCI
unterscheiden?
Stern
2016
USA
Praxisfahrtest (On-road) Neuropsychologische
Testung
MmD n=20, MCI n=20 KG n=44
Querschnittstudie
Untersuchung der prädiktiven Validität einer
Kombination aus neuropsychologischer Testung für die
Fahrperformanz im Praxisfahrtest.
Stinchcombe
2016
Kanada
Fahrsimulator Neuropsychologische Testung
MmD (milde AD) n=17 KG n=21
Querschnittstudie
Vergleich von Fahrfehlern zwischen MmD und Gesunden an
Kreuzungen im Fahrsimulator. Identifikation der Ursache der
Fehler (z. B. Aufmerksamkeit, Wahrnehmung,
Koordination).
Valnaar
2019
Kanada
Praxisfahrtest (On-road) Neuropsychologische
Testung
Kognitive Einschränkungen n=42 KG
n=28
Pilotstudie
Evaluation des neu entwickelten ERT-Fahrtests zur
Überprüfung kognitiver Fähigkeiten.
Untersuchung der praktischen Durchführbarkeit und
der Unterscheidung zwischen Fahrer*innen mit und
ohne kognitiven Einschränkungen.
Vardaki
2016
Griechenland
Fahrsimulator Neuropsychologische
Testung Fragebogen zum Fahrverhalten durch
Angehörige Selbsteinschätzung der
Fahrperformanz
MCI n=12 KG n=12
Querschnittstudie
Identifikation und Bedeutung von Prädiktoren
für die Fahrperformanz im Fahrsimulator
(z. B. ablenkende Aufgaben,
Selbsteinschätzung, Alter).
Venkatesan
2018
USA
Naturalistic Driving Neuropsychologische
Testung Visuell-sensorische Testung
MmD (AD) n=42 KG n=37
Querschnittstudie
Untersuchung des Zusammenhangs von visuell-sensorischen
Suchaufgaben und Fahrperformanz. Welche Rolle spielen
selektive Aufmerksamkeit und sensorische Integration zur
Vorhersage der Fahrperformanz im Praxisfahrtest?
Yamin
2015
Kanada
Fahrsimulator Neuropsychologische Testung
MmD (LBD) n=15 KG n=21
Querschnittstudie
Untersuchung der Fahrsicherheit von Menschen mit LBD.
Yamin
2016
Kanada
Fahrsimulator Neuropsychologische
Testung Visuell-sensorische Testung
MmD (milde AD) n=20 KG n=21
Querschnittstudie
Identifikation von Prädiktoren für die
Fahrtauglichkeit durch neuropsychologische und
visuell-sensorische Testung.
MmD=Menschen mit Demenz, MCI=Mild cognitive impairment,
AD=Alzheimer Demenz, LBD=Lewy-body Demenz,
KG=Kontrollgruppe, TMT=Trail Making Test,
SAFE=Safety Advice For Elderly Drivers, ERT=Enhanced
Road Test, NaDAS=Naturalistic Driving Assessment Scale.
Praxisfahrtest (On-road)
Der Praxisfahrtest (On-road ) gilt als „Goldstandard“ zur
Beurteilung der Fahrperformanz und wird häufig in Studien zur
Überprüfung der Fahrsicherheit eingesetzt [10 ]
[11 ]
[13 ]
[15 ]
[16 ]
[18 ]
[28 ]
[31 ]
[32 ]
[33 ]
[34 ]
[35 ]
[36 ]. Die Beurteilung der Fahrperformanz erfolgt
durch spezialisierte Ergotherapeut*innen oder
Fahrprüfer*innen mithilfe standardisierter Beurteilungsschemata.
Die Fahrperformanz aller Teilnehmenden verschlechterte sich unter
herausfordernden Bedingungen oder bei Ablenkung durch zusätzliche
Aufgaben [10 ]
[35 ]. In einigen Studien zeigten Menschen mit kognitiven
Einschränkungen insgesamt eine schlechtere Fahrperformanz als kognitiv
Gesunde [11 ]
[15 ]
[33 ]
[34 ]. Andere Studien legten hingegen dar, dass kognitive
Einschränkungen allein kein signifikanter Prädiktor für
die Fahrsicherheit sind [10 ]
[18 ]
[32 ]
[35 ].
Der Praxisfahrtest Enhanced Road Test (ERT) setzt sich aus standarisierten
Aufgaben zusammen und verfolgt das Ziel, Individuen mit nachlassender
Fahrsicherheit zuverlässig identifizieren zu können [28 ]. Er dauert ca. 45–55 Min. und ist
folgendermaßen aufgebaut: Pre-Test (z. B.
Überprüfung von Basiswissen zur Fahrsicherheit), zweiteiliger
Praxisfahrtest (verschiedene Aufgaben inkl. Feedback-Komponente) und Post-Test.
82% der Teilnehmer*innen, die gemäß der
angewendeten Außenkriterien eine kognitive Einschränkung hatten,
wiesen laut ERT eine reduzierte Fahrleistung auf [28 ].
Fahrsimulator
Eine häufig angewendete praxisbasierte Methode ist die
Fahrverhaltensbeurteilung im Fahrsimulator [20 ]
[21 ]
[22 ]
[23 ]
[24 ]
[25 ]
[26 ]
[27 ]
[29 ]
[30 ]
[31 ]
[36 ]. Die Ergebnisse
verschiedener Untersuchungen zeigten einheitlich, dass MmD oder MCI im Vergleich
zur Kontrollgruppe im Simulator mehr Fahrfehler machten [24 ]
[26 ]
[27 ]
[29 ]
[31 ]
[36 ],
insgesamt langsamer fuhren [21 ]
[22 ]
[23 ]
[24 ]
[36 ] und
Probleme hatten die Fahrspur zu halten [22 ]
[24 ]. Weitere
Auffälligkeiten waren langsamere Reaktionszeiten bei unerwarteten
Ereignissen [21 ]
[22 ]
[23 ] und besonders
großer Abstand zu anderen Fahrzeugen [22 ]
[23 ]. Insbesondere in
anspruchsvolleren Situationen wie erhöhtem Verkehrsaufkommen [24 ] oder unter Ablenkung [21 ]
[22 ]
traten, verglichen mit Kontrollprobanden*innen, überproportional
viele Fahrfehler auf. Bezüglich der Unfallwahrscheinlichkeit wurden
hingegen keine Unterschiede zwischen MmD oder MCI und gesunden
Fahrer*innen festgestellt [22 ]. Bei
der Analyse des Verhaltens an Kreuzungen passierten in der Gruppe der MmD vor
dem Abbiegen mehr als doppelt so viele Fehler wie in der Kontrollgruppe [27 ]. Diese Fehler waren beispielsweise, dass
unpassend oder überhaupt nicht gebremst wurde [27 ].
Fahrverhaltensbeobachtung in natürlichem Umfeld
Eine besondere Form der praxisbasierten Beurteilung der Fahrperformanz ist die
Fahrverhaltensbeobachtung in natürlichem Umfeld
(„Naturalistic Driving“) . Wie auch beim
Praxisfahrtest fahren die Personen zur Überprüfung der
Fahrtauglichkeit in einem realen Auto, häufig dem eigenen. Ihr
Fahrverhalten wird mithilfe von Kameras und Sensoren über einen
längeren Zeitraum (zwei Wochen bis zu mehr als acht Monate)
aufgezeichnet und das Datenmaterial im Anschluss ausgewertet [12 ]
[14 ]
[17 ]
[19 ]
[38 ]. Zur Analyse großer anfallender
Datenmengen wurde ein halb-automatisiertes, standardisiertes Bewertungssystem
entwickelt, welches alle kritischen Ereignisse der Einschätzung der
manuell beurteilenden Personen entsprechend richtig identifizieren konnte [12 ]. Die Sensoren und Kameras wurden als
unaufdringlich empfunden und von den Teilnehmenden gut akzeptiert [17 ]. Die Fahrverhaltensbeobachtung in
natürlichem Umfeld ermöglicht eine zuverlässige
Bewertung der Fahrperformanz anhand von Fahrfehlern [12 ]
[14 ]
[17 ]
[19 ]
[38 ]. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen verursachten
demnach statistisch signifikant häufiger gefährdende
Situationen, bis hin zu Beinahunfällen, im Vergleich zu kognitiv
Gesunden [14 ]
[38 ]. Zudem wurden von MmD schwerwiegendere Fehler gemacht, wie
Probleme, die Fahrspur zu halten und Schwierigkeiten im vorausschauenden Fahren
[12 ].
Im nachfolgenden Abschnitt werden die am häufigsten genutzten
theoriebasierten Testverfahren (office-based ) im Einzelnen
vorgestellt.
Neuropsychologische Tests
In nahezu jeder Studie wird der Mini-Mental-Status-Test (MMST) zur
Überprüfung globaler kognitiver Funktionen eingesetzt. Es wird
vielfach diskutiert, ob und mit welcher Aussagekraft der MMST zur
Bestimmung der Fahrtauglichkeit herangezogen werden kann. In einigen Studien
korrelierten niedrige Ergebnisse des MMST signifikant mit einer
schlechten Fahrperformanz, gemessen durch einen Praxisfahrtest, [15 ]
[32 ]
[33 ] bzw. mit einer erhöhten
Unfallgefahr, gemessen durch Fahrverhaltensbeobachtung im natürlichen
Umfeld [14 ]. Dennoch besteht Konsens
darüber, dass der MMST alleine zur Bestimmung der
Fahrtauglichkeit nicht ausreicht [15 ]
[32 ]
[33 ].
Beispielsweise zeigten O’Connor et al. [15 ], dass die verschiedenen Untertests des MMST
unterschiedlich sensitiv für die Einschätzung der
Fahrtauglichkeit von Menschen mit bzw. ohne kognitive Einschränkungen
sind. Als Screening-Instrument ist er jedoch durchaus geeignet, um bei Bedarf
weitere Untersuchungen zu veranlassen [13 ]
[15 ]
[29 ].
Tab. 1 Selektionskriterien der systematischen
Literaturanalyse.
Kriterien
Einschluss
Ausschluss
Population
Menschen mit Demenz unabhängig von Alter, Demenztyp
und -schweregrad (Alzheimertyp, vaskuläre Demenz,
Lewy-Körperchen-Demenz, frontotemporale Demenz),
Menschen mit milden kognitiven Beeinträchtigungen
(MCI)
Keine Demenzerkrankung, keine MCI, andere Erkrankungen
Endpunkte
Überprüfung der Fahrtauglichkeit
Publikationssprache
Deutsch, Englisch
Andere Sprachen
Veröffentlichungszeitraum
2015–2020
Veröffentlichung vor 2015
Publikationsformate
Originalarbeiten
Andere Publikationsformate, (z. B. Reviews,
Bücher, Dissertationen, Fallstudien, Kommentare,
Leserbriefe, Studienprotokolle, Leitlinien,
unveröffentlichte Studien)
Der Trail Making Test (TMT) mit seinen Untertests Teil A (TMT A)
und Teil B (TMT B) wird ebenfalls häufig eingesetzt [10 ]
[12 ]
[13 ]
[14 ]
[16 ]
[17 ]
[18 ]
[19 ]
[20 ]
[21 ]
[25 ]
[26 ]
[32 ]
[36 ]
[38 ]
[39 ]. Je
nach Untertest müssen Zahlen in richtiger Reihenfolge bzw. Zahlen und
Buchstaben möglichst schnell miteinander verbunden werden.
Überprüft werden dabei vornehmlich Aufmerksamkeit,
Verarbeitungsgeschwindigkeit und exekutive Funktionen. Signifikante
Zusammenhänge zwischen den TMT -Ergebnissen und der Fahrperformanz
konnten gezeigt werden [13 ]
[16 ]
[18 ]
[26 ]
[38 ].
Insbesondere die Durchführungsdauer des TMT-A ist ein
Prädiktor für eine gute oder schlechte Fahrperformanz [13 ]. In zwei Studien wurden Grenzwerte
für den TMT-A identifiziert, bei deren Überschreitung
eine zusätzliche praktische Überprüfung der
Fahrtauglichkeit von Menschen mit MCI durchgeführt werden sollte [13 ]
[16 ]. Die
Durchführungsdauer des TMT-B zeigte hingegen nur eine
diskriminierende Wirkung hinsichtlich der Unterscheidung zwischen Menschen mit
und ohne MCI [13 ]
[16 ]. In einer weiteren Studie war der TMT kein signifikanter
Prädiktor zur Erkennung von riskantem Fahrverhalten [18 ]. Der TMT kann somit als
Screening-Instrument im klinischen Setting genutzt werden, zur
Überprüfung der Fahrtauglichkeit bedarf es jedoch weiterer
Tests.
Der computerbasierte Gesichtsfeldtest Useful Field of View (UFOV
)
wird in Studien zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit ebenfalls
häufig eingesetzt [10 ]
[11 ]
[15 ]
[18 ]
[20 ]
[26 ]
[27 ]
[29 ]
[30 ]
[34 ]
[38 ].
Teilnehmende erhalten visuelle Stimuli und werden dazu im Anschluss befragt oder
bekommen Aufgaben gestellt. Der Test überprüft Bereiche der
Aufmerksamkeit, visuelle Diskriminierung und die Verarbeitungsgeschwindigkeit.
In einigen Studien erwies sich der UFOV als signifikanter
Prädiktor für die Fahrperformanz [10 ]
[18 ]
[26 ]
[29 ]
[30 ]
[38 ]. Eine Kombination aus dem
Alter und Untertests des UFOV sowie Aufgaben in konkreten Fahrsituationen
konnte die Fahrsicherheit robust signifikant vorhersagen [18 ]. In einer prospektiven Studie wurde eine
weitere Kombination aus neuropsychologischer Testbatterie, klinischem Interview
und Praxisfahrtest identifiziert, welche die Fahrperformanz mit einer Exaktheit
von 92,7% bestimmte [32 ].
Fahrspezifische Testung
Fahrspezifische Testungen zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit
von Menschen mit kognitiven Einschränkungen werden bisher nicht
häufig eingesetzt. Im Folgenden werden zwei fahrspezifische Tests
vorgestellt, welche in den eingeschlossenen Studien verwendet wurden.
Der Safety Advice For Elderly drivers (SAFE ) ist ein
deutschsprachiges Instrument und kann kostenfrei heruntergeladen werden. Ziel
des SAFE ist die Beurteilung der Fahrsicherheit von älteren
Menschen [39 ]. Er wurde entwickelt, um die
Qualität der Fahrbeurteilung in Gedächtnisambulanzen zu
verbessern. In einer vorläufigen Validierung konnte mit einer hohen
Genauigkeit mithilfe des SAFE zwischen kognitiv beeinträchtigten
und gesunden Menschen unterschieden werden (Sensitivität zwischen
79% und 95% je nach Trennwert) [39 ]. Die Durchführung des SAFE dauert ca. 20 Min. und
erfragt verschiedene Risikofaktoren, wie Fahranamnese,
Alltagsaktivitäten, kognitive (MMSE, TMT) und körperliche
Einschränkungen sowie andere Erkrankungen und Symptome [39 ].
Der DriveSafe ist ein validiertes klinisches Screeninginstrument zur
Überprüfung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit kognitiven
Beeinträchtigungen [40 ]. Dieser
besteht aus 15 fahrspezifischen Bildern, welche für 3 Sek. gezeigt
werden und im Anschluss möglichst korrekt erinnert und beschrieben
werden sollen. Das Ergebnis des Praxisfahrtests konnte in der prospektiven
Studie durch die Kombination der Prädiktoren Alter, DriveSafe und
Multi-D Testbatterie mit einer Exaktheit von 90,4% bestimmt werden [34 ]. Daraus schlussfolgern die Autoren, dass
fahrspezifische Testungen stärker mit der Fahrperformanz assoziiert sind
als traditionelle neuropsychologische Tests [34 ].
Fragebögen zur Selbsteinschätzung
Nur wenige Studien befassten sich mit der Selbsteinschätzung der
Fahrperformanz von MmD oder MCI [23 ]
[25 ]
[37 ]
[39 ]. Im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe
hatten Menschen mit MCI statistisch signifikant größere
Schwierigkeiten ihre Fahrperformanz richtig einzuschätzen [23 ]. Dennoch kann die Einbeziehung
selbstberichteter Veränderungen in der Fahrleistung auf eine
frühzeitige Identifikation einer Fahrunsicherheit von Menschen mit MCI
hinweisen [25 ]. Unter herausfordernden
Fahrbedingungen passten Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen ihr
Fahrverhalten im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe signifikant
stärker an und schränken beispielsweise Nacht- oder
Autobahnfahrten ein [37 ]. Weitere
Kompensationsstrategien waren, dass seltener oder nur zu bestimmten Bedingungen
(z. B. tagsüber, bei gutem Wetter) bzw. auf bestimmten Wegen
(z. B. bekannte Gegend) gefahren wurde [37 ].
Diskussion
Ziel des vorliegenden systematischen Reviews war es, evidenz-basierte Methoden zur
Überprüfung der Fahrtauglichkeit von MmD oder MCI vorzustellen.
Die praxisbasierten Methoden haben jeweils sowohl Vor- als auch Nachteile. Der
Einsatz eines Fahrsimulators ist in der Praxis relativ leicht und mit wenig Aufwand
umzusetzen. Jedoch wird in Studien mit Simulator häufig berichtet, dass
Proband*innen ihre Teilnahme an der Studie wegen der Simulatorkrankheit
(simulator sickness ) abbrechen mussten, wodurch es zu fehlenden
Fallzahlen kommt [21 ]
[22 ]
[24 ]
[32 ]. Außerdem ist die Anschaffung eines Fahrsimulators mit
großem technischen Aufwand und hohen Kosten verbunden.
Im Vergleich dazu erfordert der Praxisfahrtest (On-road) keine weiteren
Anschaffungen, da er meist im eigenen Auto durchgeführt wird. Zur
Beurteilung der Fahrperformanz bedarf es jedoch mindestens eine fachkundige Person.
Angeboten werden sogenannte „Fahr-Fitness-Checks“ beispielsweise vom
ADAC, TÜV oder von Fahrschulen. In jedem Fall sind diese jedoch mit selbst
zu tragenden Kosten verbunden und erfolgen ausschließlich auf freiwilliger
Basis. Des Weiteren ist zu beachten, dass es sich dabei lediglich um eine
Momentaufnahme der Fahrperformanz der betreffenden Person handelt. Diese kann
abhängig von der Tagesform Schwankungen unterliegen und somit zu einem
verfälschten Ergebnis führen.
Bei der Fahrverhaltensbeobachtung im natürlichen Umfeld werden Daten
über einen längeren Zeitverlauf gesammelt, so dass
tagesabhängige Schwankungen der Fahrperformanz ausgeglichen werden
können. Die angebrachten Sensoren und Kameras wurden als unaufdringlich
empfunden [17 ]. In Anbetracht der rasanten
Entwicklung der Sensorentechnologie im Bereich der Automobilität
wäre es denkbar, die im Zusammenhang mit dem Fahrverhalten erhobenen Daten
auch zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit zu nutzen. Ein
halb-automatisiertes digitales Bewertungssystem kann die Auswertung der angefallenen
Daten erleichtern und den Aufwand für die beurteilende Person reduzieren
[12 ].
Die Ergebnisse theoriebasierter (office-based) Beurteilungsinstrumente sind
heterogen. In einigen Studien konnten neuropsychologische Tests die Fahrperformanz
signifikant bestimmen [14 ]
[18 ]
[19 ]
[27 ]
[29 ]
[31 ]
[32 ]
[33 ]
[34 ]
[36 ]
[38 ],
während in anderen Studien stattdessen beispielsweise Alter oder
visuell-sensorische Fähigkeiten signifikante Prädiktoren waren [18 ]
[30 ]
[35 ]. Die heterogene Studienlage zeigt, dass
einzelne kognitive Tests nicht zur Bestimmung der Fahrtauglichkeit ausreichen und
allenfalls als Screening herangezogen werden sollten [32 ]
[33 ]
[34 ]. Eine höhere Aussagekraft haben praxisbasierte Testverfahren,
fahrspezifische Testungen, wie beispielsweise der SAFE
[39 ], sowie Kombinationen aus verschiedenen
Methoden. Eine Möglichkeit, frühzeitig auf
Fahrauffälligkeiten aufmerksam zu werden, ist die Selbsteinschätzung
des Fahrverhaltens durch Fragebögen [23 ]
[25 ]
[37 ]. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch die Gefahr
möglicher Verzerrungen der Angaben aufgrund von fehlender Krankheitseinsicht
der Betroffenen.
Das vorliegende Review hat Limitationen. Bis auf wenige Ausnahmen [13 ]
[15 ]
[16 ] sind die Fallzahlen in den beschriebenen
Studien gering, was die Generalisierbarkeit der Ergebnisse reduziert. Zudem wurden
nur Studien in deutscher und englischer Sprache einbezogen, wodurch Erkenntnisse
anderssprachiger Veröffentlichungen nicht berücksichtigt werden
konnten. Den Einschlusskriterien entsprechend war eine Kontrollgruppe Voraussetzung.
Somit konnten die Ergebnisse der Studien besser miteinander verglichen werden,
jedoch wurden andere interessante Studien ohne Kontrollgruppe dadurch
ausgeschlossen.
Schlussfolgerung
In Anlehnung an internationale Regelungen sollte es ein standardisiertes Vorgehen
geben [4 ]. Fahrbeurteilungen könnten
beispielsweise in Verbindung mit einer regulär zu erfolgenden
Verlängerung des Führerscheins oder ab Erreichen einer bestimmten
Altersgrenze eingeführt werden, wie es beispielsweise in Japan,
Südkorea, Großbritannien wie auch in Teilen Australiens, der USA und
Kanadas der Fall ist [4 ]. Bei einer bestehenden
Demenzdiagnose sollte diese Überprüfung angesichts des progredienten
Krankheitsverlaufs entsprechend engmaschig, z. B. alle drei Monate, und
durch geschultes Fachpersonal des Gesundheitswesens erfolgen [4 ]. Da der Erhalt der Selbstständigkeit von
Aktivitäten des täglichen Lebens, was das Autofahren
einschließt, ein zentrales Handlungsfeld der Ergotherapie darstellt,
könnten – dem Beispiel anderer Länder folgend –
spezialisierte Ergotherapeut*innen oder vergleichbare Berufsgruppen die
Beurteilung vornehmen.
Auf diese Weise könnten Menschen mit kognitiven Einschränkungen ihre
Fahrtauglichkeit regelmäßig überprüfen, um so lange
wie möglich in Sicherheit aktiv am Straßenverkehr teilnehmen zu
können. Dadurch kann nicht nur eine unnötig frühe Aufgabe
des Autofahrens vermieden werden, sondern auch die Lebensqualität durch den
Erhalt von mit dem Autofahren verbundenen Werten wie Freiheit oder
Unabhängigkeit für MmD oder MCI erhalten bleiben.