CC BY-NC-ND 4.0 · Gesundheitswesen 2023; 85(04): 354-363
DOI: 10.1055/a-1690-6940
Übersichtsarbeit

Aktuelle Evidenzlage zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit kognitiven Einschränkungen: Ein systematisches Review

Current Evidence for Assessing Fitness to Drive of People with Cognitive Impairment: A Systematic Review
Linda Karrer
1   Interdisziplinäres Zentrum für Health Technology Assessment (HTA) und Public Health (IZPH), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen, Deutschland
,
Elisabeth Pfleger
1   Interdisziplinäres Zentrum für Health Technology Assessment (HTA) und Public Health (IZPH), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen, Deutschland
,
Peter Kolominsky-Rabas
1   Interdisziplinäres Zentrum für Health Technology Assessment (HTA) und Public Health (IZPH), Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU), Erlangen, Deutschland
› Author Affiliations
Förderung Das Projekt digiDEM Bayern wird durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) gefördert (Förderkennzeichen G42d-G8300–2017/1606–38).
 

Zusammenfassung

Einleitung Aufgrund der hohen Prävalenz demenzieller Erkrankungen handelt es sich bei der Überprüfung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen um ein Thema von großer gesellschaftlicher Relevanz.

Methodik Es wurde eine umfassende systematische Literaturrecherche zu der Forschungsfrage: „Welche evidenz-basierten Methoden eignen sich zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit Demenz (MmD) oder milden kognitiven Einschränkungen (MCI)?“ für den Zeitraum 2015–2020 durchgeführt. Die Recherche erfolgte in den Datenbanken Medline, PsycINFO, LIVIVO, PubPsych, Scopus, Cinahl und CENTRAL.

Ergebnisse 30 Studien wurden in die qualitative Analyse eingeschlossen. Die Fahrtauglichkeit kann mit praxisbasierten Testverfahren wie Praxisfahrtest (On-road), Fahrsimulator und Fahrverhaltensbeurteilung im natürlichen Umfeld (Naturalistic Driving) beurteilt werden. Theoriebasierte Methoden sind: neuropsychologische Tests, fahrspezifische Testungen und Fragebögen zur Selbsteinschätzung. Die Studienlage zeigt, dass einzelne neuropsychologische Tests nicht zur Bestimmung der Fahrtauglichkeit ausreichen. Eine höhere Aussagekraft haben praxisbasierte Testverfahren, fahrspezifische Testungen sowie Kombinationen aus evidenz-basierten Methoden.

Schlussfolgerungen Die Überprüfung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen sollte angesichts des progredienten Verlaufs demenzieller Erkrankungen engmaschig durch eine Kombination aus theorie- und praxisbasierter Methoden erfolgen.


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Abstract

Background Assessment of driving ability in people with cognitive impairment is a topic of great social relevance due to the high prevalence of dementia.

Methods A comprehensive systematic literature review was conducted on the research question, “Which evidence-based methods are suitable for assessing the fitness to drive of people with dementia or mild cognitive impairment?” for the period 2015–2020. The search was conducted in the Medline, PsycINFO, LIVIVO, PubPsych, Scopus, Cinahl, and CENTRAL databases.

Results Thirty studies were included in the qualitative analysis. Driving ability can be assessed with practice-based testing procedures such as On-road Driving, Simulator, and Naturalistic Driving. Theory-based methods include neuropsychological testing, driving-specific testing, and self-assessment questionnaires. Studies show that single neuropsychological tests are not sufficient to determine fitness to drive. Practice-based test procedures, driving-specific tests, and combinations of evidence-based methods have a higher informative value.

Conclusions In view of the progressive course of dementia, the assessment of driving ability of people with cognitive impairment should be performed in a close-meshed way by a combination of theory- and practice-based methods.


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Einleitung

Bei der Überprüfung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit Demenz (MmD) oder milden kognitiven Einschränkungen (MCI) handelt es sich um ein Thema von großer gesellschaftlicher Relevanz, da aufgrund der hohen Prävalenz demenzieller Erkrankungen ein Großteil der deutschen Bevölkerung damit konfrontiert ist [1]. Zum Erhalt der sozialen Teilhabe älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben ist es erstrebenswert, die Möglichkeit der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr möglichst lange zu erhalten [2].

Insbesondere in ländlichen Gegenden mit unzureichender Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sind ältere Menschen zum Erhalt ihrer Mobilität häufig auf das Autofahren angewiesen. Aufgrund dessen wird in der aktuellen Nationalen Demenzstrategie für eine verstärkte Entwicklung von Mobilitätskonzepten für MmD plädiert [3]. Konkret wird gefordert, den Ausbau von alternativen Mobilitätsangeboten für MmD zu fördern und vermehrt über die Möglichkeit, eine Parkerleichterung für MmD zu beantragen, aufzuklären [3].

Neben den Menschen mit kognitiven Einschränkungen sind deren Angehörige unmittelbar betroffen und stellen sich häufig die Frage, ob und wie lange es noch zu verantworten ist, dass die betroffene Person aktiv am Straßenverkehr teilnimmt. Aufgrund der unterschiedlichen Formen und Ausprägungen wie auch des progredienten Verlaufs einer Demenzerkrankung sind diese Fragen nicht leicht zu beantworten. Diese Komplexität zeigt sich auch dadurch, dass Bestimmungen zur Fahrerlaubnis von MmD international unterschiedlich geregelt sind [4].

Die gültige deutsche S-3 Leitlinie „Demenzen“ von Januar 2016 empfiehlt, auf spezifische Symptome zu achten, welche die Fahreignung bei einer Demenz beeinträchtigen. Diese sind neben Orientierungsstörungen insbesondere eine eingeschränkte Reaktionsfähigkeit, Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit und eine verminderte Fähigkeit, komplexe Situationen schnell zu erfassen [5]. Da es im Laufe einer fortschreitenden Demenzerkrankung zu einer Einschränkung der Fahrtauglichkeit kommt, soll laut S-3 Leitlinie frühzeitig auf Veränderungen der genannten Symptome geachtet werden, um bei Bedarf weitergehende Untersuchungen (neuropsychologische Testung, Fahrsimulator, ggf. Fahrprobe) zu veranlassen [5]. Konkrete Empfehlungen zu bestimmten Testverfahren sowie deren Evidenz-Basierung zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit werden nicht explizit genannt.

Ziel des vorliegenden systematischen Reviews ist es, evidenz-basierte Methoden zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit von MmD oder MCI vorzustellen.


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Methodik

Suchstrategie und Datenbanken

Bei der Erstellung des systematischen Reviews folgten die Autoren den Empfehlungen des „Preferred Reporting Items for Systematic reviews and Meta-Analyses“ (PRISMA) [6] [7]. Um eine präzise Fragestellung zu formulieren, wurde das PICO-Schema herangezogen.

Es wurde eine umfassende Literaturrecherche in den Datenbanken Medline, PsycINFO, LIVIVO, PubPsych, Scopus, Cinahl und CENTRAL (Cochrane Library database) durchgeführt.


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Qualitätsbeurteilung

Die Checkliste „STrengthening the Reporting of OBservational studies in Epidemiology“ (STROBE) wurde zur kritischen Analyse der in das systematische Review eingeschlossenen Studien herangezogen [8] [9] (siehe Internet Supplement).


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Auswahl der Studien

Der Prozess der Studienauswahl wird in [Abb. 1] dargestellt. Die Auswahl der Studien entsprechend der Einschlusskriterien wurde von zwei unabhängigen Autoren (LKA, EPF) durchgeführt. Nach Entfernung von Duplikaten wurden 2225 Titel und Abstracts gesichtet. Davon wurden im nächsten Schritt 36 Studien nach Sichtung der Volltexte ausgeschlossen ([Tab. 1]).

Zoom Image
Abb. 1 PRISMA Flussdiagramm zur Studienselektion. Quelle: Moher D, Liberati A, Tetzlaff J, Altman DG, The PRISMA Group (2009). Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses: The PRISMA Statement. PLoS Med 6(7): e1000097. doi:10.1371/journal.pmed1000097.

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Ergebnisse

Ergebnisse der eingeschlossenen Studien

In das systematische Review wurden 30 Studien eingeschlossen. Eine inhaltliche Übersicht der eingeschlossenen Studien wird in [Tab. 2] dargestellt. Grundsätzlich kann zwischen praxis- und theoriebasierten (office-based) Testverfahren unterschieden werden. Praxisbasierte Testverfahren sind: Praxisfahrtest (On-road), Fahrsimulator und Fahrverhaltensbeurteilung im natürlichen Umfeld. Theoriebasierte Methoden sind: neuropsychologische Tests, fahrspezifischen Testungen und Fragebögen zur Selbsteinschätzung. Im Folgenden werden zunächst die praxisbasierten Methoden, welche in den Studien zur Beurteilung der Fahrtauglichkeit untersucht wurden, vorgestellt.

Tab. 2 Übersicht der eingeschlossenen Studien.

Autor

Jahr

Land

Verwendete Testmethoden

Studeinpopulation, n

Studiendesign

Studienziel

Aksan

2015

USA

Praxisfahrtest (On-road)
Neuropsychologische Testung
Visuell-sensorische Testung

MmD (AD) n=32
Parkinson n=39
KG n=77

Querschnittstudie

Einfluss kognitiver Defizite auf die Fahrsicherheit älterer Fahrer*innen. Identifikation prädiktiver Faktoren und krankheitsspezifischer Muster. Auswirkung von Ablenkung auf die Fahrsicherheit.

Anstey

2017

Australien

Praxisfahrtest (On-road)
Neuropsychologische Testung
Fahspezifische Tests
Fragebogen zu Fahrperformanz

MCI n=57
KG n=245

Querschnitt

Bewertung der Fahrsicherheit von Menschen mit und ohne MCI durch neurologische Testung.

Barco

2015

USA

Praxisfahrtest (On-road)
Neuropsychologische Testung

MmD n=60
KG n=32

Querschnittstudie

Unterscheidung der Fahrfehler nach Art und Anzahl von Menschen mit Demenz mit bestandenem Fahrtest im Vergleich zu nicht bestandenen.

Beratis (a)

2017

Griechenland

Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung
Fragebogen zu depressiven Symptomen

MCI n=24
KG n=23

Querschnittstudie

Untersuchung des Zusammenhangs zwischen depressiven Symptomen und Fahrverhalten von Menschen mit MCI.

Beratis (b)

2017

Griechenland

Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung

MCI n=13
KG n=12

Querschnitt

Auswirkung von Ablenkung auf die Fahrperformanz von Menschen mit MCI; gemessen an Reaktionszeit bei unerwarteten Ereignissen und Unfallwahrscheinlichkeit.

Crivelli

2019

Argentina

Praxisfahrtest (On-road)
Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung

MmD (mild) n=28
KG n=28

Querschnittstudie

Beurteilung der Fahrtauglichkeit von MmD durch kognitive Tests.

Davis

2018

USA

Naturalistic Driving
Neuropsychologische Testung

MmD (AD) n=44
KG n=16

Querschnittstudie

Entwicklung und Unterstuchung einer halb-automatisierten Analysemethode. Analyse des Naturalistic Driving nach Art und Schwere der Fahrfehler (z. B. abruptes Anhalten, Fahrspurabweichung, Verhalten an Kreuzungen). Identifikation von Prädiktoren für Fahrperformanz.

Duncanson

2018

USA

Praxisfahrtest (On-Road)
Neuropsychologische Testung
Fahrspezifischer Test

Gesamt n=373
Kognitive Einschränkungen: 45% (MMST ≥ 25).

Querschnittstudie (Retrospektive Datenanalyse)

Untersuchung des prädiktiven Wertes des TMT als Screening-Instrument zur Unterscheidung zwischen sicheren und unsicheren Fahrer*innen. Festlegen von Trennwerten.

Economou

2020

Griechenland

Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung
Krankheitsgeschichte
Sehtest
Persönlichkeitstest
Labor und Bildgebung

MmD (AD) n=16
MCI n=37
KG n=21

Querschnittstudie

Untersuchung der Unfallwahrscheinlichkeit von MmD oder MCI mit Variablen (z. B. Verkehrsaufkommen, Ablenkung, unerwartetes Ereignis), die eine hohe Unfallwahrscheinlichkeit mit sich bringen.

Eramugudolla

2020

Australien

Praxisfahrtest (On-road)
Neuropsychologische Testung
Fragebogen zur Gesundheit und Fahrgeschichte

MCI n=45
KG n=225

Querschnittstudie

Untersuchung der Art der Fahrfehler von Menschen mit MCI und Gesunden.

Fragkiadaki

2018

Griechenland

Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung
Selbsteinschätzung der Fahrperformanz

MCI n=27
KG n=26

Querschnittstudie

Vergleich von Fahrperformanz im Simulator und Selbsteinschätzung der Fahrtauglichkeit.

Fuermaier

2019

Niederlande

Praxisfahrtest (On-road)
Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung

MmD n=80;
Andere neurodeg. Erkrankungen (Parkinson, Vaskuläre D., LBD) n=59
KG n=45

Querschnittstudie

Vergleich der Fahrfehler unterschiedlicher neurodegenerativer Erkrankungen. Unterscheidung zwischen MmD und Gesunden durch kognitive Testung.

Hird

2017

Kanada

Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung
Visuell-sensorische Testung

MCI n=24
KG n=20

Querschnitt

Charakteristika der Fahrfehler von Menschen mit MCI im Fahrsimulator.

Kurzthaler

2017

Österreich

Fragebogen zu selbst auferlegten Einschränkungen im Fahrverhalten
Neuropsychologische Testung

MCI n=10
MmD (AD) n=16
KG n=35

Prospektive Beobachtungsstudie

Untersuchung von selbst auferlegten Einschränkungen im Fahrverhalten von Menschen mit unterschiedlich stark ausgeprägten kognitiven Defiziten.

Moharrer

2020

USA

Naturalistic Driving
Neuropsychologische Testung

MCI oder AD n=44
KG n=19

Querschnittstudie

Überprüfung der Fahrsicherheit von MmD oder MCI anhand von Beinahunfällen und Untersuchung des Zusammenhangs mit kognitiven Messungen.

O’Connor

2019

USA

Praxisfahrtest (On-Raod) (mWURT)
Neuropsychologische Testung
Visuell-sensorische Testung

Kognitive Einschränkungen (MMST<25) n=172
KG n=247

Querschnittstudie (Retrospektive Analyse)

Untersuchung des Zusammenhangs zwischen der Fahrperformanz und MMST bzw. bestimmten Bereichen des MMST.

Paire-Ficout

2018

Frankreich

Naturalistic Driving

MmD (milde AD) n=20
KG n=21

Pilotstudie

Analyse des Naturalistic Driving mit speziellem Fokus auf selbstregulierendes Verhalten. Entwicklung und Nutzung der Testungs-Skala NaDAS.

Papandonatos

2015

USA

Praxisfahrtest (On-road)
Neuropsychologische Testung

MmD n=303
KG n=89

Querschnittstudie

Beurteilung des klinischen Nutzens des TMT als Screening-Instrument zur Einschätzung der Fahrtauglichkeit. Trichotomisierung der Trennwerte um Gruppe zu identifizieren, die nicht eindeutig den sicheren bzw. unsicheren Fahrern zugeordnet werden kann.

Pavlou

2017

Griechenland

Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung

MCI n=23
MmD (AD) n=14
KG n=38

Querschnitt

Untersuchung der Fahrperformanz verschiedener Gruppen (MCI, AD) in unterschiedlichen Situationen (ländlich und städtische Umgebung, wenig und viel Verkehrsaufkommen).

Piersma

2016

Niederlande

Praxisfahrtest (On-road)
Fahrsimulator
Klinisches Interview
Neuropsychologische Testung

MmD (AD) n=81
KG n=45

Querschnittstudie

Entwicklung einer Methode zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit im klinischen Setting.
1. Welche Art von Assessments sagen die Fahrperformanz am besten hervor?
2. Vergleich von klinischem Interview, neuropsychologischer Testung und Fahrsimulator.
3. Welche Kombination der genannten Testung sagt Fahrperformanz am besten hervor?

Piersma

2018

Niederlande

Praxisfahrtest (On-road)
Neuropsychologische Testung

MmD (milde AD) n=81
MMST≤19 n=13
MMST 20–24 n=33
MMST≥25 n=35

Querschnittstudie

Kann MMST zur Vorhersage der Fahrtauglichkeit genutzt werden?

Schulz

2016

Deutschland

SAFE-Fragebogen
Neuropsychologische Testung
Fahrspezifischer Test

MmD/MCI n=8
Andere Erkrankungen mit kognitiven Einschränkungen n=11
KG n=3

Vorläufige Validierungsstudie

Erste Validierung des SAFE zur Feststellung verschiedener Risikofaktoren bzgl. der Fahrsicherheit. Kann mithilfe des SAFE zwischen kognitiven beeinträchtigten und gesunden Menschen unterschieden werden?

Seelye

2017

USA

Naturalistic Driving
Fragebogen zu Fahrperformanz

MCI n=7
KG n=21

Machbarkeitsstudie

Überprüfung der Machbarkeit einer kontinuierlichen Überwachung des Autofahrens bekannter Strecken mit unauffälligen Sensoren. Kann Sensor zwischen Gesunden und Menschen mit MCI unterscheiden?

Stern

2016

USA

Praxisfahrtest (On-road)
Neuropsychologische Testung

MmD n=20, MCI n=20
KG n=44

Querschnittstudie

Untersuchung der prädiktiven Validität einer Kombination aus neuropsychologischer Testung für die Fahrperformanz im Praxisfahrtest.

Stinchcombe

2016

Kanada

Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung

MmD (milde AD) n=17
KG n=21

Querschnittstudie

Vergleich von Fahrfehlern zwischen MmD und Gesunden an Kreuzungen im Fahrsimulator. Identifikation der Ursache der Fehler (z. B. Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Koordination).

Valnaar

2019

Kanada

Praxisfahrtest (On-road)
Neuropsychologische Testung

Kognitive Einschränkungen n=42
KG n=28

Pilotstudie

Evaluation des neu entwickelten ERT-Fahrtests zur Überprüfung kognitiver Fähigkeiten. Untersuchung der praktischen Durchführbarkeit und der Unterscheidung zwischen Fahrer*innen mit und ohne kognitiven Einschränkungen.

Vardaki

2016

Griechenland

Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung
Fragebogen zum Fahrverhalten durch Angehörige
Selbsteinschätzung der Fahrperformanz

MCI n=12
KG n=12

Querschnittstudie

Identifikation und Bedeutung von Prädiktoren für die Fahrperformanz im Fahrsimulator (z. B. ablenkende Aufgaben, Selbsteinschätzung, Alter).

Venkatesan

2018

USA

Naturalistic Driving
Neuropsychologische Testung
Visuell-sensorische Testung

MmD (AD) n=42
KG n=37

Querschnittstudie

Untersuchung des Zusammenhangs von visuell-sensorischen Suchaufgaben und Fahrperformanz. Welche Rolle spielen selektive Aufmerksamkeit und sensorische Integration zur Vorhersage der Fahrperformanz im Praxisfahrtest?

Yamin

2015

Kanada

Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung

MmD (LBD) n=15
KG n=21

Querschnittstudie

Untersuchung der Fahrsicherheit von Menschen mit LBD.

Yamin

2016

Kanada

Fahrsimulator
Neuropsychologische Testung
Visuell-sensorische Testung

MmD (milde AD) n=20
KG n=21

Querschnittstudie

Identifikation von Prädiktoren für die Fahrtauglichkeit durch neuropsychologische und visuell-sensorische Testung.

MmD=Menschen mit Demenz, MCI=Mild cognitive impairment, AD=Alzheimer Demenz, LBD=Lewy-body Demenz, KG=Kontrollgruppe, TMT=Trail Making Test, SAFE=Safety Advice For Elderly Drivers, ERT=Enhanced Road Test, NaDAS=Naturalistic Driving Assessment Scale.


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Praxisfahrtest (On-road)

Der Praxisfahrtest (On-road) gilt als „Goldstandard“ zur Beurteilung der Fahrperformanz und wird häufig in Studien zur Überprüfung der Fahrsicherheit eingesetzt [10] [11] [13] [15] [16] [18] [28] [31] [32] [33] [34] [35] [36]. Die Beurteilung der Fahrperformanz erfolgt durch spezialisierte Ergotherapeut*innen oder Fahrprüfer*innen mithilfe standardisierter Beurteilungsschemata. Die Fahrperformanz aller Teilnehmenden verschlechterte sich unter herausfordernden Bedingungen oder bei Ablenkung durch zusätzliche Aufgaben [10] [35]. In einigen Studien zeigten Menschen mit kognitiven Einschränkungen insgesamt eine schlechtere Fahrperformanz als kognitiv Gesunde [11] [15] [33] [34]. Andere Studien legten hingegen dar, dass kognitive Einschränkungen allein kein signifikanter Prädiktor für die Fahrsicherheit sind [10] [18] [32] [35].

Der Praxisfahrtest Enhanced Road Test (ERT) setzt sich aus standarisierten Aufgaben zusammen und verfolgt das Ziel, Individuen mit nachlassender Fahrsicherheit zuverlässig identifizieren zu können [28]. Er dauert ca. 45–55 Min. und ist folgendermaßen aufgebaut: Pre-Test (z. B. Überprüfung von Basiswissen zur Fahrsicherheit), zweiteiliger Praxisfahrtest (verschiedene Aufgaben inkl. Feedback-Komponente) und Post-Test. 82% der Teilnehmer*innen, die gemäß der angewendeten Außenkriterien eine kognitive Einschränkung hatten, wiesen laut ERT eine reduzierte Fahrleistung auf [28].


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Fahrsimulator

Eine häufig angewendete praxisbasierte Methode ist die Fahrverhaltensbeurteilung im Fahrsimulator [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [27] [29] [30] [31] [36]. Die Ergebnisse verschiedener Untersuchungen zeigten einheitlich, dass MmD oder MCI im Vergleich zur Kontrollgruppe im Simulator mehr Fahrfehler machten [24] [26] [27] [29] [31] [36], insgesamt langsamer fuhren [21] [22] [23] [24] [36] und Probleme hatten die Fahrspur zu halten [22] [24]. Weitere Auffälligkeiten waren langsamere Reaktionszeiten bei unerwarteten Ereignissen [21] [22] [23] und besonders großer Abstand zu anderen Fahrzeugen [22] [23]. Insbesondere in anspruchsvolleren Situationen wie erhöhtem Verkehrsaufkommen [24] oder unter Ablenkung [21] [22] traten, verglichen mit Kontrollprobanden*innen, überproportional viele Fahrfehler auf. Bezüglich der Unfallwahrscheinlichkeit wurden hingegen keine Unterschiede zwischen MmD oder MCI und gesunden Fahrer*innen festgestellt [22]. Bei der Analyse des Verhaltens an Kreuzungen passierten in der Gruppe der MmD vor dem Abbiegen mehr als doppelt so viele Fehler wie in der Kontrollgruppe [27]. Diese Fehler waren beispielsweise, dass unpassend oder überhaupt nicht gebremst wurde [27].


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Fahrverhaltensbeobachtung in natürlichem Umfeld

Eine besondere Form der praxisbasierten Beurteilung der Fahrperformanz ist die Fahrverhaltensbeobachtung in natürlichem Umfeld („Naturalistic Driving“). Wie auch beim Praxisfahrtest fahren die Personen zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit in einem realen Auto, häufig dem eigenen. Ihr Fahrverhalten wird mithilfe von Kameras und Sensoren über einen längeren Zeitraum (zwei Wochen bis zu mehr als acht Monate) aufgezeichnet und das Datenmaterial im Anschluss ausgewertet [12] [14] [17] [19] [38]. Zur Analyse großer anfallender Datenmengen wurde ein halb-automatisiertes, standardisiertes Bewertungssystem entwickelt, welches alle kritischen Ereignisse der Einschätzung der manuell beurteilenden Personen entsprechend richtig identifizieren konnte [12]. Die Sensoren und Kameras wurden als unaufdringlich empfunden und von den Teilnehmenden gut akzeptiert [17]. Die Fahrverhaltensbeobachtung in natürlichem Umfeld ermöglicht eine zuverlässige Bewertung der Fahrperformanz anhand von Fahrfehlern [12] [14] [17] [19] [38]. Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen verursachten demnach statistisch signifikant häufiger gefährdende Situationen, bis hin zu Beinahunfällen, im Vergleich zu kognitiv Gesunden [14] [38]. Zudem wurden von MmD schwerwiegendere Fehler gemacht, wie Probleme, die Fahrspur zu halten und Schwierigkeiten im vorausschauenden Fahren [12].

Im nachfolgenden Abschnitt werden die am häufigsten genutzten theoriebasierten Testverfahren (office-based) im Einzelnen vorgestellt.


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Neuropsychologische Tests

In nahezu jeder Studie wird der Mini-Mental-Status-Test (MMST) zur Überprüfung globaler kognitiver Funktionen eingesetzt. Es wird vielfach diskutiert, ob und mit welcher Aussagekraft der MMST zur Bestimmung der Fahrtauglichkeit herangezogen werden kann. In einigen Studien korrelierten niedrige Ergebnisse des MMST signifikant mit einer schlechten Fahrperformanz, gemessen durch einen Praxisfahrtest, [15] [32] [33] bzw. mit einer erhöhten Unfallgefahr, gemessen durch Fahrverhaltensbeobachtung im natürlichen Umfeld [14]. Dennoch besteht Konsens darüber, dass der MMST alleine zur Bestimmung der Fahrtauglichkeit nicht ausreicht [15] [32] [33]. Beispielsweise zeigten O’Connor et al. [15], dass die verschiedenen Untertests des MMST unterschiedlich sensitiv für die Einschätzung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit bzw. ohne kognitive Einschränkungen sind. Als Screening-Instrument ist er jedoch durchaus geeignet, um bei Bedarf weitere Untersuchungen zu veranlassen [13] [15] [29].

Tab. 1 Selektionskriterien der systematischen Literaturanalyse.

Kriterien

Einschluss

Ausschluss

Population

Menschen mit Demenz unabhängig von Alter, Demenztyp und -schweregrad (Alzheimertyp, vaskuläre Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz, frontotemporale Demenz), Menschen mit milden kognitiven Beeinträchtigungen (MCI)

Keine Demenzerkrankung, keine MCI, andere Erkrankungen

Endpunkte

Überprüfung der Fahrtauglichkeit

Publikationssprache

Deutsch, Englisch

Andere Sprachen

Veröffentlichungszeitraum

2015–2020

Veröffentlichung vor 2015

Publikationsformate

Originalarbeiten

Andere Publikationsformate, (z. B. Reviews, Bücher, Dissertationen, Fallstudien, Kommentare, Leserbriefe, Studienprotokolle, Leitlinien, unveröffentlichte Studien)

Der Trail Making Test (TMT) mit seinen Untertests Teil A (TMT A) und Teil B (TMT B) wird ebenfalls häufig eingesetzt [10] [12] [13] [14] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [25] [26] [32] [36] [38] [39]. Je nach Untertest müssen Zahlen in richtiger Reihenfolge bzw. Zahlen und Buchstaben möglichst schnell miteinander verbunden werden. Überprüft werden dabei vornehmlich Aufmerksamkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit und exekutive Funktionen. Signifikante Zusammenhänge zwischen den TMT-Ergebnissen und der Fahrperformanz konnten gezeigt werden [13] [16] [18] [26] [38]. Insbesondere die Durchführungsdauer des TMT-A ist ein Prädiktor für eine gute oder schlechte Fahrperformanz [13]. In zwei Studien wurden Grenzwerte für den TMT-A identifiziert, bei deren Überschreitung eine zusätzliche praktische Überprüfung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit MCI durchgeführt werden sollte [13] [16]. Die Durchführungsdauer des TMT-B zeigte hingegen nur eine diskriminierende Wirkung hinsichtlich der Unterscheidung zwischen Menschen mit und ohne MCI [13] [16]. In einer weiteren Studie war der TMT kein signifikanter Prädiktor zur Erkennung von riskantem Fahrverhalten [18]. Der TMT kann somit als Screening-Instrument im klinischen Setting genutzt werden, zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit bedarf es jedoch weiterer Tests.

Der computerbasierte Gesichtsfeldtest Useful Field of View (UFOV ) wird in Studien zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit ebenfalls häufig eingesetzt [10] [11] [15] [18] [20] [26] [27] [29] [30] [34] [38]. Teilnehmende erhalten visuelle Stimuli und werden dazu im Anschluss befragt oder bekommen Aufgaben gestellt. Der Test überprüft Bereiche der Aufmerksamkeit, visuelle Diskriminierung und die Verarbeitungsgeschwindigkeit. In einigen Studien erwies sich der UFOV als signifikanter Prädiktor für die Fahrperformanz [10] [18] [26] [29] [30] [38]. Eine Kombination aus dem Alter und Untertests des UFOV sowie Aufgaben in konkreten Fahrsituationen konnte die Fahrsicherheit robust signifikant vorhersagen [18]. In einer prospektiven Studie wurde eine weitere Kombination aus neuropsychologischer Testbatterie, klinischem Interview und Praxisfahrtest identifiziert, welche die Fahrperformanz mit einer Exaktheit von 92,7% bestimmte [32].


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Fahrspezifische Testung

Fahrspezifische Testungen zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit kognitiven Einschränkungen werden bisher nicht häufig eingesetzt. Im Folgenden werden zwei fahrspezifische Tests vorgestellt, welche in den eingeschlossenen Studien verwendet wurden.

Der Safety Advice For Elderly drivers (SAFE) ist ein deutschsprachiges Instrument und kann kostenfrei heruntergeladen werden. Ziel des SAFE ist die Beurteilung der Fahrsicherheit von älteren Menschen [39]. Er wurde entwickelt, um die Qualität der Fahrbeurteilung in Gedächtnisambulanzen zu verbessern. In einer vorläufigen Validierung konnte mit einer hohen Genauigkeit mithilfe des SAFE zwischen kognitiv beeinträchtigten und gesunden Menschen unterschieden werden (Sensitivität zwischen 79% und 95% je nach Trennwert) [39]. Die Durchführung des SAFE dauert ca. 20 Min. und erfragt verschiedene Risikofaktoren, wie Fahranamnese, Alltagsaktivitäten, kognitive (MMSE, TMT) und körperliche Einschränkungen sowie andere Erkrankungen und Symptome [39].

Der DriveSafe ist ein validiertes klinisches Screeninginstrument zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen [40]. Dieser besteht aus 15 fahrspezifischen Bildern, welche für 3 Sek. gezeigt werden und im Anschluss möglichst korrekt erinnert und beschrieben werden sollen. Das Ergebnis des Praxisfahrtests konnte in der prospektiven Studie durch die Kombination der Prädiktoren Alter, DriveSafe und Multi-D Testbatterie mit einer Exaktheit von 90,4% bestimmt werden [34]. Daraus schlussfolgern die Autoren, dass fahrspezifische Testungen stärker mit der Fahrperformanz assoziiert sind als traditionelle neuropsychologische Tests [34].


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Fragebögen zur Selbsteinschätzung

Nur wenige Studien befassten sich mit der Selbsteinschätzung der Fahrperformanz von MmD oder MCI [23] [25] [37] [39]. Im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe hatten Menschen mit MCI statistisch signifikant größere Schwierigkeiten ihre Fahrperformanz richtig einzuschätzen [23]. Dennoch kann die Einbeziehung selbstberichteter Veränderungen in der Fahrleistung auf eine frühzeitige Identifikation einer Fahrunsicherheit von Menschen mit MCI hinweisen [25]. Unter herausfordernden Fahrbedingungen passten Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen ihr Fahrverhalten im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe signifikant stärker an und schränken beispielsweise Nacht- oder Autobahnfahrten ein [37]. Weitere Kompensationsstrategien waren, dass seltener oder nur zu bestimmten Bedingungen (z. B. tagsüber, bei gutem Wetter) bzw. auf bestimmten Wegen (z. B. bekannte Gegend) gefahren wurde [37].


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Diskussion

Ziel des vorliegenden systematischen Reviews war es, evidenz-basierte Methoden zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit von MmD oder MCI vorzustellen.

Die praxisbasierten Methoden haben jeweils sowohl Vor- als auch Nachteile. Der Einsatz eines Fahrsimulators ist in der Praxis relativ leicht und mit wenig Aufwand umzusetzen. Jedoch wird in Studien mit Simulator häufig berichtet, dass Proband*innen ihre Teilnahme an der Studie wegen der Simulatorkrankheit (simulator sickness) abbrechen mussten, wodurch es zu fehlenden Fallzahlen kommt [21] [22] [24] [32]. Außerdem ist die Anschaffung eines Fahrsimulators mit großem technischen Aufwand und hohen Kosten verbunden.

Im Vergleich dazu erfordert der Praxisfahrtest (On-road) keine weiteren Anschaffungen, da er meist im eigenen Auto durchgeführt wird. Zur Beurteilung der Fahrperformanz bedarf es jedoch mindestens eine fachkundige Person. Angeboten werden sogenannte „Fahr-Fitness-Checks“ beispielsweise vom ADAC, TÜV oder von Fahrschulen. In jedem Fall sind diese jedoch mit selbst zu tragenden Kosten verbunden und erfolgen ausschließlich auf freiwilliger Basis. Des Weiteren ist zu beachten, dass es sich dabei lediglich um eine Momentaufnahme der Fahrperformanz der betreffenden Person handelt. Diese kann abhängig von der Tagesform Schwankungen unterliegen und somit zu einem verfälschten Ergebnis führen.

Bei der Fahrverhaltensbeobachtung im natürlichen Umfeld werden Daten über einen längeren Zeitverlauf gesammelt, so dass tagesabhängige Schwankungen der Fahrperformanz ausgeglichen werden können. Die angebrachten Sensoren und Kameras wurden als unaufdringlich empfunden [17]. In Anbetracht der rasanten Entwicklung der Sensorentechnologie im Bereich der Automobilität wäre es denkbar, die im Zusammenhang mit dem Fahrverhalten erhobenen Daten auch zur Überprüfung der Fahrtauglichkeit zu nutzen. Ein halb-automatisiertes digitales Bewertungssystem kann die Auswertung der angefallenen Daten erleichtern und den Aufwand für die beurteilende Person reduzieren [12].

Die Ergebnisse theoriebasierter (office-based) Beurteilungsinstrumente sind heterogen. In einigen Studien konnten neuropsychologische Tests die Fahrperformanz signifikant bestimmen [14] [18] [19] [27] [29] [31] [32] [33] [34] [36] [38], während in anderen Studien stattdessen beispielsweise Alter oder visuell-sensorische Fähigkeiten signifikante Prädiktoren waren [18] [30] [35]. Die heterogene Studienlage zeigt, dass einzelne kognitive Tests nicht zur Bestimmung der Fahrtauglichkeit ausreichen und allenfalls als Screening herangezogen werden sollten [32] [33] [34]. Eine höhere Aussagekraft haben praxisbasierte Testverfahren, fahrspezifische Testungen, wie beispielsweise der SAFE [39], sowie Kombinationen aus verschiedenen Methoden. Eine Möglichkeit, frühzeitig auf Fahrauffälligkeiten aufmerksam zu werden, ist die Selbsteinschätzung des Fahrverhaltens durch Fragebögen [23] [25] [37]. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch die Gefahr möglicher Verzerrungen der Angaben aufgrund von fehlender Krankheitseinsicht der Betroffenen.

Das vorliegende Review hat Limitationen. Bis auf wenige Ausnahmen [13] [15] [16] sind die Fallzahlen in den beschriebenen Studien gering, was die Generalisierbarkeit der Ergebnisse reduziert. Zudem wurden nur Studien in deutscher und englischer Sprache einbezogen, wodurch Erkenntnisse anderssprachiger Veröffentlichungen nicht berücksichtigt werden konnten. Den Einschlusskriterien entsprechend war eine Kontrollgruppe Voraussetzung. Somit konnten die Ergebnisse der Studien besser miteinander verglichen werden, jedoch wurden andere interessante Studien ohne Kontrollgruppe dadurch ausgeschlossen.


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Schlussfolgerung

In Anlehnung an internationale Regelungen sollte es ein standardisiertes Vorgehen geben [4]. Fahrbeurteilungen könnten beispielsweise in Verbindung mit einer regulär zu erfolgenden Verlängerung des Führerscheins oder ab Erreichen einer bestimmten Altersgrenze eingeführt werden, wie es beispielsweise in Japan, Südkorea, Großbritannien wie auch in Teilen Australiens, der USA und Kanadas der Fall ist [4]. Bei einer bestehenden Demenzdiagnose sollte diese Überprüfung angesichts des progredienten Krankheitsverlaufs entsprechend engmaschig, z. B. alle drei Monate, und durch geschultes Fachpersonal des Gesundheitswesens erfolgen [4]. Da der Erhalt der Selbstständigkeit von Aktivitäten des täglichen Lebens, was das Autofahren einschließt, ein zentrales Handlungsfeld der Ergotherapie darstellt, könnten – dem Beispiel anderer Länder folgend – spezialisierte Ergotherapeut*innen oder vergleichbare Berufsgruppen die Beurteilung vornehmen.

Auf diese Weise könnten Menschen mit kognitiven Einschränkungen ihre Fahrtauglichkeit regelmäßig überprüfen, um so lange wie möglich in Sicherheit aktiv am Straßenverkehr teilnehmen zu können. Dadurch kann nicht nur eine unnötig frühe Aufgabe des Autofahrens vermieden werden, sondern auch die Lebensqualität durch den Erhalt von mit dem Autofahren verbundenen Werten wie Freiheit oder Unabhängigkeit für MmD oder MCI erhalten bleiben.


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Interessenkonflikt

Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Danksagung

Die vorliegende Arbeit wurde von Linda Karrer als Teil der Anforderungen zur Erlangung des Grades „Dr. rer. biol. hum.“ an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) angefertigt.

  • Literatur

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Korrespondenzadresse

Linda Karrer
Interdisziplinäres Zentrum für Health Technology Assessment (HTA) und Public Health (IZPH)
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)
Schwabachanlage 6
91054 Erlangen
Deutschland   

Publication History

Article published online:
24 January 2022

© 2021. The Author(s). This is an open access article published by Thieme under the terms of the Creative Commons Attribution-NonDerivative-NonCommercial-License, permitting copying and reproduction so long as the original work is given appropriate credit. Contents may not be used for commercial purposes, or adapted, remixed, transformed or built upon. (https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0/).

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

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Abb. 1 PRISMA Flussdiagramm zur Studienselektion. Quelle: Moher D, Liberati A, Tetzlaff J, Altman DG, The PRISMA Group (2009). Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses: The PRISMA Statement. PLoS Med 6(7): e1000097. doi:10.1371/journal.pmed1000097.