Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2022; 17(06): 585-600
DOI: 10.1055/a-1678-8367
Wirbelsäule

Osteoporotische Sakrumfrakturen

Klaus John Schnake
,
Max Scheyerer
,
Bernhard Wilhelm Ullrich
,
Georg Osterhoff
,
Ulrich Josef Albert Spiegl
,
Holger Siekmann
,
Wolfgang Lehmann
Preview

Osteoporotische Sakrumfrakturen stellen eine komplikationsträchtige und in der Häufigkeit zunehmende Entität dar. Insuffiziente Behandlungen und ein möglicher Frakturprogress können die Lebensqualität und Unabhängigkeit der Patienten erheblich einschränken. Umso wichtiger ist die Einleitung einer frühzeitigen und konsequenten konservativen oder operativen Therapie, deren Ziel eine rasche und schmerzarme Wiederherstellung der Mobilität des Patienten ist.

Kernaussagen
  • Osteoporotische Sakrumfrakturen sind Frakturen des alten Menschen (Durchschnittsalter 80 Jahre) und verzeichnen eine ansteigende Inzidenz.

  • Zur spezifischen Klassifikation eignet sich die FFP-Klassifikation, die auch den vorderen Beckenring berücksichtigt.

  • Die Sensitivität nativ-radiologischer Aufnahmen ist unzureichend, sodass die Computertomografie das Diagnostikum der Wahl darstellt.

  • Die MRT kann bei unklaren Schmerzen oder nicht eindeutigen Befunden der CT indiziert sein.

  • Die Therapie der osteoporotischen Sakrumfrakturen erfolgt in der Regel konservativ.

  • Zur Vermeidung weiterer Frakturen ist die Einleitung einer medikamentösen Osteoporosetherapie obligat.

  • Indikationen für eine operative Therapie sind instabile Frakturen oder therapierefraktäre Schmerzen.

  • Die chirurgische Therapie wird in der Regel perkutan bzw. minimalinvasiv durchgeführt.

  • Die Wahl des operativen Verfahrens richtet sich nach der Frakturmorphologie und -instabilität gemäß FFP-Klassifikation.



Publication History

Article published online:
17 November 2022

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