Neuroradiologie Scan 2022; 12(03): 157
DOI: 10.1055/a-1673-0827
Editorial

Neuroradiologie Scan: Expertenwissen für Radiologieprofis

Michael Forsting
,
Olav Jansen

Liebe Leserinnen und Leser,

eine Zeitlang dachten wir alle, das mit einem Ende der Pandemie die Welt sich wieder normalisieren würde. Die Pandemie ist immer noch nicht zu Ende, wenn auch die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus gelockert werden. Und jetzt kommt noch in Europa ein Krieg hinzu, eine Art der Auseinandersetzung, die wahrscheinlich niemand mehr für möglich gehalten hätte, zumindest nicht in einer solchen Dimension. Ein neues Heft von Neuroradiologie Scan ist deshalb natürlich nur eine Randerscheinung, aber vielleicht auch Teil der notwendigen Ablenkung.

Auch diesmal gibt es zwei tolle Übersichtsarbeiten.

Eine Arbeit behandelt eine Untersuchungsmethode, die vielerorts gar nicht mehr angeboten wird: die Myelografie oder genauer die CT-Myelografie. Konventionelle Myelografiebilder werden kaum noch erstellt, aber ein CT nach intrathekaler Kontrastmittelgabe wird nur noch selten gemacht. Patel und Mitarbeiter geben in einer sehr klaren Übersichtsarbeit Hinweise zur Untersuchungstechnik, zu den immer noch vorhandenen Indikationen und zum Nutzen bei verschiedenen Wirbelsäulenerkrankungen. Wir sind überzeugt davon, dass Sie nach dem Genuss der Arbeit, die CT-Myelografie für bestimmte Patientengruppen wieder vermehrt in Erwägung ziehen werden.

Die zweite Arbeit beschäftigt sich mit der Osteomyelitis der Schädelbasis. Die Autoren weisen darauf hin, dass diese Diagnose sehr oft nur verzögert gestellt wird, weil es viele Krankheiten gibt, die sie in der Bildgebung imitieren können und die Veränderungen oft als maligne gedeutet werden. Sie erläutern die Erkrankung anhand von sechs sehr illustrativen Fallbeschreibungen und gehen umfangreich auf die Differenzialdiagnosen ein. Und auch diese Arbeit wird Ihnen im Alltag helfen, bei dem ein oder anderen Patienten auf Anhieb die richtige Diagnose zu stellen.

Insgesamt hoffen wir wieder, dass es Ihnen Spaß macht, in der Zeitschrift zu blättern und dass Sie für Ihren Alltag nützliche Informationen bekommen. Wenn das nicht der Fall sein sollte, lassen Sie es uns wissen. Bitte schreiben Sie uns gerne unter nrs@thieme.de oder melden Sie sich direkt bei Herausgebern und Verlag, wenn Sie Anregungen oder Kritik, Themenvorschläge oder gute Abbildungen für ein Poster haben. Olav Jansen und ich sind offen für Ihre Ideen und wollen, dass die Zeitschrift noch näher an Ihre Leser*innen rückt. Schreiben Sie uns daher gerne auch persönlich an.

In diesem Sinne, mit vielen Grüßen aus Essen und Kiel

Ihre Herausgeber

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Michael Forsting
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Olav Jansen

Prof. Dr. Michael Forsting, Direktor des Instituts für Diagnostische
und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinik Essen

Prof. Dr. Olav Jansen, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel



Publication History

Article published online:
02 August 2022

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