Fortschr Neurol Psychiatr 2021; 89(12): 603-604
DOI: 10.1055/a-1665-5379
Fokussiert

Ist die Identifikation von Patienten mit hohem Risiko für eine Alzheimer-Krankheit anhand von genetischen Markern möglich, und kann niedrig-dosiertes Pioglitazon den Beginn leichter kognitiver Störungen in dieser Hochrisiko-Population verzögern?

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Auch wenn die Zulassung des Antikörpers Aducanumab in den USA einen Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung krankheitsmodifizierender kausaler Therapien für Patienten mit Alzheimer-Krankheit (AK) darstellt, bleibt die Entwicklung effektiver kausaler Therapien der AK weiterhin eine sehr drängende Fragestellung. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Tatsache dar, dass speziell gegen β-Amyloid (Aβ) gerichtete Therapieformen vermutlich nur in sehr frühen oder sogar präsymptomatischen Krankheitsstadien wirksam sind. Damit kommt der Risiko-Stratifizierung kognitiv gesunder älterer Menschen eine besondere Bedeutung bei der Planung von Therapiestudien zu. Bei einer Prävalenz der AK von ca. 4–5% jenseits des 65. Lebensjahres [1] lässt sich nur mit hinsichtlich des AK-Risikos angereicherten Populationen untersuchen, ob eine gegen Aβ geric0htete Therapie für die sporadische Alzheimerkrankheit wirksam sein kann. Insbesondere der ApoE4-Genotyp wurde in der Vergangenheit erfolgreich zur Risikoanreicherung in Populationen kognitiv gesunder Menschen eingesetzt. Aber auch andere genetische Faktoren wie Veränderungen in bestimmten Allelen des TOMM-40 Gens sind mit einem erhöhten Risiko zur Entwicklung einer AK assoziiert [2].



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
06. Dezember 2021

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