PPH 2022; 28(01): 4-5
DOI: 10.1055/a-1665-2710
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Deutschland-Barometer Depression

Stiftung Deutsche Depressionshilfe

Bei jedem fünften Beschäftigten in Deutschland wurde schon einmal eine Depression diagnostiziert. In Unternehmen könnte ein besserer Wissensstand zur Erkrankung viel Leid bei betroffenen Arbeitnehmern und immense Kosten für Arbeitgeber vermeiden. Das legen die Ergebnisse des 5. Deutschland-Barometers Depression der Stiftung Deutsche Depressionshilfe nahe. Die repräsentative Befragung untersucht jährlich Einstellungen und Erfahrungen zur Depression in der Bevölkerung. Befragt wurden 5283 Personen zwischen 18 und 69 Jahren aus einem repräsentativen Online-Panel im September 2021.

20 % der Berufstätigen gaben an, dass bei ihnen schon einmal die Diagnose Depression gestellt worden sei. Weitere 19 % der befragten Arbeitnehmer vermuten, an Depression erkrankt gewesen zu sein – bisher jedoch ohne eine ärztliche Diagnose. Einen Suizid oder Suizidversuch eines Kollegen haben bereits 15 % der Mitarbeiter erlebt.

Die Mehrheit der Beschäftigten mit Depression spricht am Arbeitsplatz nicht über die Erkrankung. Ein Drittel der Betroffenen geht hingegen offen im beruflichen Umfeld damit um – mit zumeist positiven Erfahrungen (70 %). Jeder Vierte (26 %) hatte allerdings das Gefühl, dass durch den offenen Umgang nicht mehr die eigene Leistung, sondern die Erkrankung im Vordergrund stand.

22 % der an Depression erkrankten Mitarbeiter berichten von möglichen Anlaufstellen bei psychischen Problemen in ihrer Organisation (unter anderem Betriebsarzt, betriebliche Sozialberatung, Betriebsrat). 30 % von ihnen haben derartige Hilfen wirklich in Anspruch genommen – 74 % davon mit guten Erfahrungen.

Die gesamte Studie samt Infografiken steht unter www.deutsche-depressionshilfe.de/pressematerial-barometer-depression zur Verfügung.



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Article published online:
25 January 2022

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