Radiopraxis 2022; 15(04): 216-218
DOI: 10.1055/a-1663-2919
Verbandsmitteilungen

Verbandsmitteilungen rtaustria

Rückblick

Sehr geehrtes Mitglied bei rtaustria!

Es war wieder ein herausforderndes Jahr für jeden Einzelnen und mit an hoher Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit werden auch 2023 in den beruflichen Tätigkeiten und im privaten Umfeld die Herausforderungen nicht weniger werden.

In Zeiten der Pandemie begleitet uns als Berufsverband und Interessenvertretung die Planungsunsicherheit in der täglichen Arbeit, die wir für Sie als Mitglied, aber auch allgemein für den Beruf der Radiologietechnologie, leisten.

Berufspolitisch sind wir weiterhin im Einsatz um Entscheidungsträgern die Notwendigkeit qualitativ hochwertiger radiologietechnologischer Leistungen zu vermitteln.

Ein Thema, das uns bereits länger begleitet, ist die Überarbeitung des Berufsbildes.

Ende 2021 beauftragte das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz die Gesundheit Österreich GmbH, die Novelle des MTD-Gesetzes zu begleiten. rtaustria begrüßt grundsätzlich eine Überarbeitung des aus dem Jahre 1992 stammenden Berufsbildes und unterstützt den Prozess nach seinen Möglichkeiten für die Berufsangehörigen und eine optimale Gesundheitsversorgung.

Im Jahr 2022 wurde – aufbauend auf den Vorarbeiten – ein strukturierter Prozess mit Stakeholder*innen sowie Systempartner*innen durchgeführt, der noch im Laufen ist. Als Berufsverband nutzen wir die uns gegebene Möglichkeit die Interessen der Berufsgruppe in diesem Prozess zu vertreten. Wir tun dies unter folgender Prämisse.

Auf Augenhöhe

Radiologietechnolog*innen werden als kompetente Partner*innen auf Augenhöhe wahrgenommen, die sich in der eigenen Wissenschaftsdisziplin mit anderen Gesundheitsberufen austauschen und dadurch eine sichere und hochqualitative Gesundheitsversorgung gewährleisten. Die erforderlichen Ressourcen für die verantwortlichen Tätigkeiten sind zur Verfügung zu stellen, um die patient*innenzentrierte Versorgung und gleichzeitig die Arbeit in multidisziplinären Teams zu ermöglichen. Berufliche Weiterbildung und damit einhergehende Weiterentwicklung sind dazu ein wesentlicher Bestandteil.

Auch bei weiteren Reformen müssen wir Radiologietechnolog*innen als Teil der MTD-Berufe noch mehr Beachtung finden.

Im Mai 2022 wurde medial groß beachtet und unter Verwendung vieler Superlative eine Pflegereform als “Superwurf” angekündigt. Es gibt 20 Maßnahmen und ein Volumen von 1 Mrd. Euro bis zum Ende der Gesetzgebungsperiode. Etliche der 20 Maßnahmen widmen sich pflegenden Angehörigen. Der Großteil trifft das Sozialwesen (pflegende Angehörige, Pflegekarenz, 24-Stunden-Betreuung, Recht auf Pflegekarenz, erhöhtes Pflegegeld, erhöhter Familienbonus, Angehörigenbonus, Pflegekurse für pflegende Angehörige).

MTD-Berufe wurden in der Pflegereform vom Mai leider nicht berücksichtigt. Aber auch die professionelle Pflege (DGKS) zeigt sich enttäuscht. Sie sehen keine Vorteile durch die Pflegereform.

In einer gemeinsamen Presseaussendung von MTD-Austria und den sieben MTD-Berufsverbänden (darunter auch rtaustria - Berufsfachverband für Radiologietechnologie) und einem Schreiben an das Gesundheitsministerium haben wir klar positioniert, dass auch MTD-Berufe in den Fokus der Reforminitiativen des Gesundheitsministeriums rücken müssen, denn die Herausforderungen Entlohnung, Personal- und Nachwuchsmangel sowie die Qualitätssicherung der gemeinsamen Arbeit für Patient*innen sind auch für uns seit Jahren evident.

“Alle Gesundheitsberufe müssen bei Reformen berücksichtigt werden“

„Es braucht mehr Ausbildungsplätze für die Radiologietechnologie. Dazu ist ein Anstellungsmodell und/oder ein Ausbildungsgeld zur Attraktivierung erforderlich. Aktuell kann auch in dieser Berufsgruppe der Bedarf nicht mehr gedeckt werden. Ohne die qualitative Bildgebung von Radiologietechnolog*innen gibt es keine Diagnosen und daraus abgeleitete Therapien.“ Sabine Weissensteiner, Präsidentin des Berufsfachverbandes für Radiologietechnologie Österreich. Statement OTS vom 17. Mai 2022. Im Internet: www.ots.at.

Abschließend wünsche ich Ihnen, liebes Mitglied, erholsame Tage im Kreis Ihrer Lieben, schöne Feiertage, viel Gesundheit und einen guten Start ins Jahr 2023. Ich sage DANKE, dass Sie Teil der Community im Berufsfachverband sind und dazu beitragen, unseren Beruf zu stärken.

Mit den besten Wünschen

Sabine Weissensteiner M.A., Präsidentin rtaustria



Publication History

Article published online:
01 December 2022

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