Rofo 2022; 194(03): 308-310
DOI: 10.1055/a-1541-8590
The Interesting Case

Retroperitoneale Fibrose als unklare Raumforderung im kleinen Becken

Marcel Miekley
1   Radiology, Hospital of the Augustinerinnen, Cologne, Germany
,
Jan Schmolling
2   Gynecology, Hospital of the Augustinerinnen, Cologne, Germany
,
Frank Schellhammer
3   Radiologie, Krankenhaus der Augustinerinnen Köln, Germany
› Author Affiliations

Unter der Begrifflichkeit „retroperitoneale Fibrose“ subsummiert sich eine Vielzahl unterschiedlicher Entitäten. Die primäre bzw. idiopathische Form weist eine Inzidenz von 0,1–1,3/100 000/Jahr auf, betrifft Männer 2–3-mal häufiger und tritt zumeist im Alter von 50–60 Jahren auf. Histopathologisch finden sich Fibrosen und chronische Inflammationen der Adventitia bzw. des periarteriellen Weichteilgewebes großer Gefäße. In den letzten Jahren etablierte sich zusätzlich das Konzept der IgG4-assoziierten Erkrankung. Zusätzlich finden sich Bezüge zu systemischen Autoimmunerkrankungen. Die sekundäre Form entspricht einer reaktiven Fibrose aufgrund so unterschiedlicher Faktoren wie Medikamente, Traumata, Bestrahlung und Infektionen. Die klassische Lokalisation umfasst das paraaortale und parailiakale Gewebe. Aufgrund der Gefäßassoziation sind jedoch auch andere, selbst thorakale Manifestationen möglich. Wir beschreiben einen Fall der retroperitonealen Fibrose im kleinen Becken, die durch eine Harnabflussbehinderung auffällig wurde.



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Article published online:
04 August 2021

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