MSK – Muskuloskelettale Physiotherapie 2021; 25(03): 112
DOI: 10.1055/a-1516-7146
Forschung kompakt

Guter Effekt von neurodynamischen Übungen bei Karpaltunnelsyndrom

Contributor(s):
Arne Vielitz

Das Karpaltunnelsyndrom (CTS) ist eine der am häufigsten diagnostizierten peripheren Neuropathien. Aufgrund der Einschränkungen der Lebensqualität der Betroffenen und der ökonomischen Belastung ist es wichtig, effektive und effiziente Therapiemethoden zu finden.

Da zum Langzeiteffekt von neurodynamischen Techniken und Bewegungstherapie bei CTS nur wenige Erkenntnisse vorliegen, führte die Forschergruppe eine randomisierte kontrollierte Studie durch und wertete die Ergebnisse von 41 Patientinnen und Patienten (52 Händen) aus, die nach dem Zufallsprinzip in 2 Gruppen aufgeteilt wurden. Die eine erhielt 4 Sitzungen mit neurodynamischen Übungen und passenden Hausaufgaben, die andere 4 Sitzungen mit Übungen zur Dehnung und Kräftigung und einem passenden Programm für zu Hause. Beide Gruppen sollten 2-mal täglich üben.

Vor und nach der Therapiereihe und nach 6 Monaten wurden die Symptom Severity Scale (SSS), Functional Status Scale (FSS), eine verkürzte Version des Fragebogens Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand (DASH), die Numerical Pain Rating Scale, die Griffstärke und das Bewegungsausmaß erhoben.

Die Auswertung ergab in beiden Gruppen sowohl nach einem als auch nach 6 Monaten eine Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung. Die neurodynamischen Übungen waren jedoch effektiver bei der Verringerung von Schmerzen und der Verbesserung von Funktion und Kraft.

Arne Vielitz



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Article published online:
19 July 2021

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