Pneumologie 2021; 75(09): 630-633
DOI: 10.1055/a-1503-1615
Pneumo-Fokus
Sektion 12

Prävention, Rehabilitation und Tabakkontrolle

In der DGP Sektion 12 sind neben Pneumologen auch weitere Berufsgruppen, wie Physiotherapeuten, Atmungstherapeuten, Sporttherapeuten und Psychologen aktiv bzw. als Mitglieder gelistet. Aktuell hat die Sektion 224 Mitglieder, die Mitgliederzahl ist gegenüber den Vorjahren konstant. Pneumologische Rehabilitation setzt sich zum Ziel, die Krankheitsfolgen bei chronischen Lungen- und Atemwegserkrankungen zu verbessern. Die stationäre pneumologische bietet ein multimodales-multidisziplinäres Therapiekonzept, dessen Erfolge im ambulanten Bereich fortgeführt werden müssen. Dies geschieht im Rahmen von Lungensportgruppen, Selbsthilfegruppen und bei ambulanten Schulungsprogrammen, die insbesondere für die obstruktiven Atemwegserkrankungen und die Raucherentwöhnung angeboten werden.

Die Jahre 2020 und 2021 sind gekennzeichnet durch die COVID-19-Pandemie. Die Folgen der Pandemie stellen auch die pneumologische Rehabilitation vor große organisatorische und inhaltliche Herausforderungen. Die Sektion 12 hat im Frühjahr 2020 frühzeitig Empfehlungen zur Pneumologischen Rehabilitation bei COVID-19 publiziert (s. u.).

Aktivitäten der Sektion 12

Fortbildungsaktivitäten zur COVID-19 erfolgten unter Mitwirkung von Sektionsmitgliedern u. a. beim COVID-19-DGP-Talk zu Rauchen und Risiken bzgl. COVID-19 und zum Post-COVID-19-Syndrom. Der Dachkongress „Pneumologische Rehabilitation“ in der Schweiz wurde durch die Sektion von deutscher Seite aus mit vorbereitet. Der Kongress musste pandemiebedingt jedoch erneut abgesagt werden. Das 52. Bad Reichenhaller Kolloquium wurde von Sektionsmitgliedern mitgestaltet und fand erfolgreich am 25.–26. 06. 2021 als Online-Event statt.

Publikationen

Ausgewählte Publikationen von Mitgliedern der Sektion 12:

  • Glöckl R, Buhr-Schinner H, Koczulla AR et al. DGP-Empfehlungen zur pneumologischen Rehabilitation bei COVID-19. Pneumologie 2020; 74: 496–504

  • Hayden MC, Limbach M, Glöckl R et al. Tabakentwöhnung und Verordnung von ambulantem Lungensport im Rahmen der pneumologischen Rehabilitation in Deutschland. Pneumologie. 2021. doi:10.1055/a-1482-4851

  • Gloeckl R, Leitl D, Jarosch I et al. Benefits of pulmonary rehabilitation in COVID-19: a prospective observational cohort study. ERJ Open Res 2021; 7: 00108-2021

  • Spielmanns M, Pekacka-Egli AM, Schoendorf S et al. Effects of a Comprehensive Pulmonary Rehabilitation in Severe Post-COVID-19 Patients. Int J Environ Res Public Health 2021; 18: 2695

  • Schultz K, Wittmann M, Wagner R et al. Stationäre pneumologische Rehabilitation zur Verbesserung der Asthmakontrolle. Dtsch Arztebl Int 2021; 118: 23–30

  • Geidl W, Carl J, Schuler M et al. Long-Term Benefits of Adding a Pedometer to Pulmonary Rehabilitation for COPD: The Randomized Controlled STAR Trial. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis 2021; 16: 1977–1988

Mitarbeit in Leitlinien

  • DGP-Empfehlung zur pneumologischen Rehabilitation

  • AWMF-S2-Leitlinie zu COVIDRehabilitation

  • AWMF-S3-Leitlinie zur kardiologischen Rehabilitation

  • AWMF-S3-Leitlinie zu Rauchen und Tabakabhängigkeit

Geplante Aktivitäten

Für den DGP-Kongress 2022 sind Symposien geplant zu Long-COVID, E-Health/digitale Medizin und zur Kampagne „Rauchfreies Deutschland 2040“.

Arbeitsgruppe 12.1 Tabakprävention und -entwöhnung:

Neben der fachlichen Diskussion innerhalb der DGP und der Gestaltung des wissenschaftlichen Programms der DGP-Jahrestagung hat die AG 12.1 Tabakprävention und -entwöhnung ihren Schwerpunkt auf der politischen Arbeit auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Gremien, um die Rahmenbedingungen der Tabakentwöhnung in Deutschland zu verbessern. Zu nennen sind hier insbesondere:

  • Diskussionen, Foren, Vorträge zur Tabakentwöhnung

  • Mitarbeit an der AWMF-S3-Leitlinie „Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung“

  • Mitarbeit im Wissenschaftlichen Aktionskreis Tabakentwöhnung (WAT) und im Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR)

  • Mitarbeit an der „Bundesinitiative Rauchfrei leben“ der Bundesdrogenbeauftragten

  • Partizipation Anhörung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zu Nikotin-Pouches

  • Etablierung des „Rauchfrei Tickets“ an Kliniken in Kooperation mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

  • Bundesweite Trainingsprogramme zur Kurzintervention an Pflegeschulen

  • Vertragsverhandlungen, Sondervereinbarungen und Selektivverträge Sachsen (AOK-plus; IKK) und Baden-Württemberg (AOK und Bosch BKK)

  • Weiterführung der Implementierung des Operationen- und Prozedurenschlüssels (OPS) „Tabakentwöhnung im stationären Bereich“

  • Mitarbeit in der Taskforce Tabakentwöhnung der DGP

  • Politische Arbeit im Vorfeld der Verabschiedung des Gesetzes zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (Gesundheitsversorgungsweiterentwicklungsgesetz – GVWG)

  • Weiterentwicklung des Primärpräventionsprogramms „Ohne Kippe“ der Thoraxklinik Heidelberg

  • Mitarbeit am DKFZ-Strategiepapier „Tabakfreies Deutschland 2040“

  • Mitarbeit und wissenschaftliche Begleitung eines evidenzbasierten Programms zur digitalen Tabakentwöhnung („Nichtraucherhelden“; mittlerweile als DIGA zur Tabakentwöhnung durch das BfArM vorläufig zugelassen)

  • Publikationen zur Tabakentwöhnung

Hervorzuheben sind zwei wichtige Erfolge der Arbeit der AG-Mitglieder:

  1. Die diesjährige Auszeichnung des Deutschen Netzes rauchfreier Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtung mit dem World-No-Tobacco-Day-Award der WHO.

  2. Der Beschluss des Deutschen Bundestages im Rahmen des GVWG, mit dem abhängigen Raucher*innen und Raucher*innen mit tabakbedingten Erkrankungen zukünftig einmalig in 3 Jahren die Kosten für die Entwöhnungsmedikation durch die GKV erstattet werden sollen. Die weiteren Ausführungen hierzu hat nun der GBA festzulegen.

Ausgewählte Publikationen der AG

  • Batra et al. S3-Leitlinie (AWMF) Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung

  • Hering T, Batra A, Mühlig S et al. Das Einsparpotenzial der Behandlungskosten bei COPD durch Rauchstopp – Modellierung für DMP COPD in Deutschland. Pneumologie. doi:10.1055/a-1479-0876

  • Pankow W, Andreas S, Rupp A et al. Smoking Cessation with E-Cigarettes? – Ad Hoc Statement of the German Respiratory Society (DGP). Pneumologie 2001; 75: 31–32. doi:10.1055/a-1323-6045

  • Raspe M, Bals R, Hering T et al. COVID-19 and Smoking. A Position Paper by the DGP Taskforce for Smoking Cessation. Pneumologie. doi:10.1055/a-1503-1744

  • Rupp A. Kreuter M. Rauchen – Prävalenz, Bedeutung und Implikationen für die Prävention und Gesundheitsförderung. 2021 (in Druck). In: Tiemann M, Mohokum M, Hrsg. Prävention und Gesundheitsförderung. Berlin Heidelberg: Springer Verlag

Dr. phil. Rainer Glöckl, Schönau am Königsee,
Dr. med. Stefan Dewey, St. Peter Ording



Publication History

Article published online:
15 September 2021

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