B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport 2021; 37(60): 42-43
DOI: 10.1055/a-1490-7099
HIG        BGF

Vision der Lotsen- und Expertentätigkeit im Bereich Betriebliche Gesundheitsförderung

Vision of Pilot and Expert Activity in the Field of Workplace Health Promotion
Janina Gassert
Heidelberger Institut für Gesundheitsmanagement GmbH
,
Klaus Weiß
Heidelberger Institut für Gesundheitsmanagement GmbH
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Im Modellvorhaben POLKA sind sowohl für die Gesundheitsförderung der zu Pflegenden als auch für den Bereich der Mitarbeiter jeweils Tandems aus Lotsen und Experten vorgesehen. Die Aufgaben und inhaltlichen Schwerpunkte für die Tandems im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) werden im Folgenden dargelegt.

Der Lotse übernimmt eine steuernde Funktion, er ist für die bedarfsorientierte Betreuung der Beschäftigten federführend und übernimmt eine besondere Schlüsselrolle in der strukturellen Umsetzung des Projekts in der Einrichtung. Der Experte ist in ausführender Funktion für die Durchführung der jeweiligen Angebote zuständig.

Für die Tätigkeiten als BGF-Lotsen und -Experten werden differenzierte Qualifikationsvoraussetzungen festgelegt. Dies ist von Bedeutung, um eine Refinanzierung über die Projektphase hinaus zu sichern. Daher sind entsprechende Vorgaben, die sich aus dem § 20 b SGB V und dem Handlungsleitfaden der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenversicherung ergeben, zu berücksichtigen.

Der Vorteil in der Differenzierung der Aufgabenbereiche liegt in den damit verbundenen Anforderungen an die Personen selbst. Für die Lotsen und die Durchführung der Maßnahmen zur Förderung im Setting Betrieb gilt, dass diese in der Regel als Fachkraft mit einem staatlich anerkannten Studien- oder Berufsabschluss ausgebildet sind. Kenntnisse und Fähigkeiten in Public Health bzw. Gesundheitsförderung und Prävention, insbesondere zu den Bereichen Prozess- und Projektmanagement und Organisationsentwicklung, werden vorausgesetzt. Zusätzlich sind Systemkenntnisse der gesetzlichen Zuständigkeiten in der lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention sowie Kenntnisse über abgestimmte Vorgehensweisen der Sozialleistungsträger wünschenswert. Experten hingegen können (Bewegungs-)Fachkräfte sein, welche spezifische Qualifikationen und Grundlagen für die Durchführung der einzelnen Angebote aufweisen.



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Article published online:
07 September 2021

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