Rofo 2021; 193(11): 1330-1331
DOI: 10.1055/a-1460-9325
The Interesting Case

Beidseitiger traumatischer Abriss des Nervus abducens

Daniel Koberg
Radiologie/Neuroradiologie, Asklepios Klinik Nord, Hamburg, Germany
,
Ann-Kathrin Mager
Radiologie/Neuroradiologie, Asklepios Klinik Nord, Hamburg, Germany
› Author Affiliations

Eine 44-jährige Patientin wurde notärztlich begleitet über den Rettungsdienst in unserer Notaufnahme vorgestellt und per ATLS-Management aufgenommen.

Sie sei als behelmte Fahrradfahrerin auf dem Rennrad von einem PKW bei unbekannter Geschwindigkeit touchiert worden, über den Lenker gestürzt und dabei auf das Gesicht gefallen. Die Patientin war nicht intubiert, nicht beatmet, auf Ansprache wach, jedoch nicht orientiert (GCS 13). Keine Bewusstlosigkeit. Pupillen mittelweit, isokor, direkte und konsensuelle Lichtreaktion beidseits prompt und seitengleich. Klinisch imponierten multiple Mittelgesichtshämatome und zum Teil aktiv blutende Wunden mit instabilem, knöchernem Tastbefund sowie Fehlstellung des Ober- und Unterkiefers mit Impression der Schneidezähne nach oral und massiven Blutansammlungen in der Mundhöhle. Keine Oto-/Rhinoliquorrhö. Kein B- oder C-Problem. Bei drohender A-Problematik und nicht möglicher nasaler oder oraler Intubation erfolgten zunächst eine temporäre Beutel-Maskenbeatmung und anschließende Notfalltracheotomie durch die Kollegen der MKG-Chirurgie.



Publication History

Article published online:
17 June 2021

© 2021. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany