Laryngorhinootologie 2021; 100(06): 429
DOI: 10.1055/a-1420-6246
Referiert und Diskutiert

Kommentar zu „Kollateralschäden von COVID-19 in der operativen Versorgung“

Contributor(s):
Alessandro Bozzato

**** Den Kollegen aus Freiburg gelingt es, die Konsequenzen der COVID-19-Ausbreitung 2020 auf eine große universitär-operative HNO-Einrichtung aufzuzeigen. Nach Auswertung von über 10000 Operationen aus den Jahren 2018/19 und vergleichend in der 1. Jahreshälfte von 2020 werden die teils drastischen Reduktionen der HNO-Eingriffe deutlich. Die Ergebnisse zeigen einen signifikanten Rückgang der „dringlichen“ bzw. hier „kritischen“ Eingriffe um 43% und zeigen damit eine hohe Übereinstimmung mit einer Umfrage unter Klinikdirektoren der deutschen HNO-Universitätsklinika von Stöver et al. []. Hier wurde von den Befragten eine Reduktion der Operationen der Kategorie „dringliche“ und „sehr dringliche“ Fälle um >60% mit Blick auf den Vergleichszeitraum vor der Pandemie angegeben. Daten aus Florenz bestätigen die Ergebnisse auch auf europäischer Ebene []. Bei der Interpretation der Ergebnisse des vorliegenden Artikels kann die Definition der „kritischen“ Prozeduren kommentiert werden: Es wäre auch interessant gewesen, die Notfälle aus dem Kollektiv als Subgruppe separat zu analysieren, da es in der Literatur Aussagen über eine Zunahme [] [], aber auch eine Reduktion von Notfällen [] gibt. Eine Analyse aus den Freiburger Daten wäre interessant gewesen.



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Article published online:
01 June 2021

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