Zahnmedizin up2date 2021; 15(02): 84-86
DOI: 10.1055/a-1387-4949
SOP / Arbeitsablauf

SOP Direkte Versorgung tief-subgingivaler Defekte mittels direkter Kompositrestaurationen

Florian Leciejewski
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Einleitung

Die Therapie subgingivaler Läsionen der Zahnhartsubstanz stellt BehandlerInnen vor besondere Herausforderungen. Zum einen sind die Eingriffe technisch schwierig umzusetzen, zum anderen soll die biologische Breite gewahrt bleiben. Dieser Bereich koronal des Limbus alveolaris umfasst den Sulcus gingivae sowie das epitheliale und bindegewebige Attachment. In der Literatur werden für die biologische Breite Werte zwischen 2,73 – 3,25 mm im Mittel angegeben [1], [2]. Eine Unterschreitung durch direkte- wie auch indirekte Restaurationen kann zu chronischen Irritationen des Parodonts etc. führen. Der Abstand zwischen Restaurationsrand und Alveolarknochen sollte daher ca. 3 mm betragen [3], [4]. Im Idealfall wählen BehandlerInnen bei Verletzung der biologischen Breite ein chirurgisches bzw. kieferorthopädisches Verfahren zur Vorbehandlung, um diese wiederherzustellen. Die Verfahren sind zeit- und kostenintensiv und bedingen aufgrund von Abheilungs- und Retentionsphasen eine mehrmonatige, provisorische Versorgung.

Einige Fallberichte und klinische Studien zeigen nun einen möglichen Lösungsansatz. Durch Kompositrestaurationen, deren Randgestaltung glatt und stufenlos gestaltet werden kann, lassen sich reizfreie parodontale Verhältnisse herstellen, obwohl die biologische Breite partiell verletzt wird [5], [6], [7].

Durch die subgingivale Lage und Größe der Defekte reichen etablierte Restaurationstechniken oft nicht aus, da weder Matrizen noch Kofferdam anwendbar sind.

Eine Möglichkeit, diese Defekte im direkten Verfahren mit Kompositmaterialien zu versorgen, bietet die 2-phasige R2-Technik.



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Article published online:
16 June 2021

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