Frauenheilkunde up2date 2021; 15(04): 319-334
DOI: 10.1055/a-1305-0030
Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin

Gynäkologisch‐endokrine Aspekte der Transsexualität

Sophia Antoniadis
,
Susanne Cupisti
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Stimmt das Identitätsgeschlecht einer Person nicht mit ihrem biologischen Geschlecht überein, spricht man von Transsexualität. Der folgende Beitrag bietet einen Überblick über die Diagnostik, Voraussetzungen und Möglichkeiten gegengeschlechtlicher Hormontherapie sowie auch Informationen zu Therapiebegleitung und möglichen Langzeitfolgen bei dieser Form der Geschlechtsidentitätsstörung.

Kernaussagen
  • Meist besteht ein hoher Leidensdruck und Wunsch nach einer gegengeschlechtlichen Hormontherapie.

  • Die Diagnosesicherung und eine klare Indikationsstellung durch einen erfahrenen Psychotherapeuten oder Psychiater sind obligat.

  • Eine ausführliche Diagnostik und Aufklärung über Anwendung, Risiken, Therapiedauer sowie die zu erwartenden Veränderungen vor Therapiestart sind notwendig.

  • Einzelne Risikofaktoren, wie z. B. schwere thromboembolische Vorerkrankungen, stellen eine Kontraindikation für die gegengeschlechtliche Hormontherapie dar.

  • Bei MzF-Transsexualität wird eine transdermale Anwendung mit 17β-Estradiol empfohlen.

  • Bei FzM-Transsexualität kommen neben transdermalen auch intramuskuläre Testosteronpräparate zum Einsatz.

  • Klinische und laborchemische Verlaufskontrollen sowie gynäkologische und urologische Früherkennungsuntersuchungen bleiben dauerhaft notwendig.

  • Tumorerkrankungen in Verbindung mit gegengeschlechtlicher Hormontherapie sind sehr seltene Ereignisse.



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Article published online:
24 August 2021

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